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v.l.: Generalsekretärin Mag. Eva Landrichtinger, Kurator Anton Weissenbacher und Tiergartendirektor Dr. Stephan Hering-Hagenbeck im Süßwasserbereich der neuen Aqua-Forschungsstation
Daniel Zupanc
Allgemein

Tiergarten Schönbrunn präsentierte Konzept für neues Aquarium

Größtes Bauprojekt in der Geschichte des Tiergarten Schönbrunn. Der Tiergarten Schönbrunn kündigt für das kommende Jahr das größte Bauprojekt seiner Geschichte an: Das neue Artenschutz-Aquarium Schönbrunn wird nach rund zweieinhalbjähriger Bauzeit im Jahr 2028 seine Tore öffnen.

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Es wird die Besucherinnen und Besucher in die beeindruckende Vielfalt der Unterwasserwelt eintauchen lassen und einen Einblick in die Erhaltungszucht hochbedrohter Tierarten außerhalb ihres natürlichen Lebensraums (ex-situ) geben.

„Mit dem neuen Artenschutz-Aquarium möchten wir einen Ort schaffen, der faszinierende und bedrohte Lebensräume zeigt und gleichzeitig für deren Schutz sensibilisiert“, erklärt Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck bei der heutigen Präsentation des Konzepts in der neuen Aqua-Forschungsstation des Tiergartens in der Maxingstraße. 

Neben tierischen Höhepunkten wie Haien, Quallen und Fetzenfischen setzt man auf technische Superlative, beispielsweise mit dem größten Quallenkreisel Europas.

Besuchermagnete. Aquarien zählen in zoologischen Gärten zu den Hauptattraktionen. Generalsekretärin Eva Landrichtinger, Eigentümervertreterin der Schönbrunner Tiergarten-Gesellschaft m.b.H., betont: „Um sich als weltweit führender Zoo behaupten zu können, sind Innovationen unerlässlich. Das neue Artenschutz-Aquarium wird die Besucherinnen und Besucher mit der Magie der Unterwasserwelt begeistern und gleichzeitig die Erfolge des Tiergartens im Schutz bedrohter Arten weiterführen.“

Architektur im Einklang mit Tradition und Technik. Dass das Planen und Bauen im Weltkulturerbe Schönbrunn eine besondere Herausforderung sowohl für den Auftraggeber als auch für die beteiligten Planer ist, hebt Architekt Manfred Wehdorn hervor. 

„Am Rande der barocken Kernzone um den Kaiserpavillon muss sich das Gebäude im bestehenden Bauensemble ein- und unterordnen. Das Erlebnis findet im Inneren statt.

Klimagerechtes Bauen, intensive Begrünung und barrierefreie Erschließung sind eine Selbstverständlichkeit.“ „Aquarien sind mit Abstand die komplexesten Tieranlagen aufgrund der vielen Technik im Hintergrund. Ein Aquarium an einem so traditionsreichen und geschichtsträchtigen Ort wie dem Tiergarten Schönbrunn zu verwirklichen, ist eine anspruchsvolle Aufgabe“, ergänzt sein ARGE-Partner Architekt Sezai Candan.

v.l.: Tiergartendirektor Dr. Stephan Hering-Hagenbeck, Generalsekretärin Mag. Eva Landrichtinger, Architekt Sezai Candan und Architekt em. Univ.-Prof. Dr. Manfred Wehdorn
v.l.: Tiergartendirektor Dr. Stephan Hering-Hagenbeck, Generalsekretärin Mag. Eva Landrichtinger, Architekt Sezai Candan und Architekt em. Univ.-Prof. Dr. Manfred Wehdorn
Daniel Zupanc

Größtes Aquarium Österreichs. Das Artenschutz-Aquarium des Tiergartens wird das größte Aquarium Österreichs sein. Die Becken werden insgesamt ein Wasservolumen von drei Millionen Litern fassen. Ein rund eineinhalbstündiger, barrierefreier Rundgang führt die Besucherinnen und Besucher durch die verschiedensten Wasserlebensräume: von bunten Korallenriffen und artenreichen Mangroven bis hin zur mysteriösen Tiefsee.

Hering-Hagenbeck: „Wir werden zahlreiche Tierarten wie Fetzenfische, Kraken oder Seenadeln zeigen – allesamt Tiere, die nur mit viel Expertenwissen zu halten und zu züchten sind und deshalb in Aquarien nicht oft zu sehen sind.“

Besondere „Hai-Lights“. Ein besonderes Highlight des neuen Aquariums wird das Haibecken, das sich über mehrere Etagen erstreckt. „Für Haie und Rochen bauen wir ein großes Becken mit einer sechs Meter hohen Einsichtscheibe“, so Hering-Hagenbeck.

Ein weiteres Highlight wird ein 15 Meter langes Becken, das die faszinierende Welt des Amazonas darstellt. Hier werden unter anderem Arapaimas zu sehen sein, die zu den größten Süßwasserfischen der Welt zählen.

Größte Quallenzucht der Welt. Der Tiergarten Schönbrunn ist weltweit führend in der Haltung und Zucht von Quallen und Rippenquallen. Mehr als 80 verschiedene Arten werden hier gepflegt, was Schönbrunn zum Zoo mit der weltweit größten Quallenvielfalt macht. Diese Expertise wird im neuen Aquarium mit innovativen Präsentationen inszeniert.

 „Die Besucherinnen und Besucher können durch einen spektakulären Quallentunnel gehen und den größten Quallenkreisel Europas bewundern“, führt der Tiergartendirektor aus.

Blick in die Erhaltungszucht. Der Tiergarten Schönbrunn ist seit vielen Jahren Vorreiter im Schutz bedrohter Süßwasserfischarten. „Wir züchten derzeit rund 60 hochbedrohte Arten. Drei dieser Arten wurden in der Wildbahn bereits ausgerottet, viele weitere sind stark gefährdet. 

Den wichtigen Beitrag von Zoos, Arten mit viel Aufwand langfristig außerhalb ihres natürlichen Lebensraumes zu erhalten, möchten wir unseren Besucherinnen und Besuchern durch Blicke hinter die Kulissen näherbringen“, so Hering-Hagenbeck.

Neubau beim Eingang Hietzing. Das neue Aquarium wird am Standort des alten Aquariums direkt beim Eingang Hietzing errichtet. Das bestehende Gebäude hat das Ende seiner Nutzungsdauer erreicht.

Da eine Sanierung aus betrieblichen und wirtschaftlichen Gründen nicht möglich war, wurde ein Neubau beschlossen. Während der Bauzeit werden die Bewohner des Aquariums in die neu errichtete Aqua-Forschungsstation in der Maxingstraße 13 c umziehen. Hier investierte der Tiergarten 4,2 Millionen Euro, um langfristig seltene aquatische Tiere zu züchten und zu erforschen.

Anton Weissenbacher, der zuständige Kurator, erklärt: „In der neuen Forschungsstation können wir auch die Tiere aus dem alten Aquarium während der Bauzeit optimal unterbringen. Die ersten Fische sind schon übersiedelt. Ihre Heimat ist der Lake-Inle, ein großer Süßwassersee in Burma mit 17 Fischarten, die ausschließlich dort vorkommen.
Durch Wasserverschmutzung, Überfischung und die Konkurrenz eingesetzter Fischarten sind sie extrem bedroht. Das ist nur ein Beispiel für einen Süßwasserlebensraum in Not.“ 

Neben den aquatischen Bewohnern wird auch der Bestand an seltenen und bedrohten Reptilienarten aus dem alten Gebäude eine neue Heimat im Tiergarten finden. 

Sie werden künftig im Wüstenhaus, im neu gestalteten Regenwaldhaus sowie im neuen „Artenschutzhaus“, das sich dem Thema „Tierschmuggel“ widmen wird, zu sehen sein. Nur wenige Arten werden an andere Zoos abgegeben.

www.artenschutzaquarium.at

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