Rettungsplan für die letzten 2.500 Afrikanischen Wildhunde
Mit seinem vanille-braun-schwarz gefleckten Fell wirkt der Afrikanische Wildhund auf den ersten Blick wie ein bunt-getupfter Schäferhund. Sein drahtiger Körperbau erinnert an eine Hyäne, und sein spitz zulaufendes Gesicht an einen Wolf mit runden fledermausartigen Ohren.
Diese charmante Mischung aus Hund, Wolf und Hyäne macht klar: Der Afrikanische Wildhund, dessen wissenschaftlicher Name „Lycaon pictus“ übersetzt „bunter Wolf“ bedeutet, ist eine ganz außergewöhnliche Art, über die noch nicht allzu viel bekannt ist.
Die Wildhund-Forscher des SAVE Wildlife Conservation Fund konnten in Botswana bereits einige bemerkenswerte Dinge beobachten: Afrikanische Wildhunde gehören zu den sozialsten Tieren auf diesem Planeten. Innerhalb des Rudels, das aus etwa 10-30 Tieren besteht, gilt das Gesetz „Einer für alle, alle für einen“.
Dies ist in der Tierwelt außergewöhnlich: Kranke, schwache und alte Tiere werden nicht ausgestoßen und sich selbst überlassen, sondern alle Rudelmitglieder kümmern sich gemeinsam um Familienmitglieder, denen es nicht gut geht und teilen mit ihnen ihre Beute. Ebenso wird jeder Neuankömmling freudig von allen begrüßt, und das komplette Rudel kümmert sich gemeinsam um die Aufzucht der Welpen.
Auch gejagt wird gemeinsam und die Beute danach gerecht geteilt, so dass alle Rudelmitglieder satt werden. Die unzähligen unterschiedlichen Laute, mit denen die Tiere dabei kommunizieren, versuchen die SAVE-Forscher gerade erst zu entschlüsseln.
Wildhund-Experten machen sich jedoch große Sorgen um die Zukunft des „bunten gefleckten Wolfes“. Einst gab es 250.000 Tiere im südlichen Afrika, heute sind es gerade mal nach Schätzungen 2.500.
Sein Lebensraum ist bedroht, weil die Bevölkerung in diesen Ländern stetig wächst oder die Wildhund- Areale dem Minenbau zum Opfer fallen. Seine bis zu 1.000 Quadratmeter großen Jagdreviere sind von Schnellstraßen durchkreuzt, so dass zahlreiche Tiere überfahren werden.
Farmer erschießen oder vergiften die gefleckten Jäger, sobald sie Kühe oder Ziegen wildern. Auch tödliche Krankheiten wie Staupe, die durch den Haushund übertragen wird, bedrohen ihre Existenz. Infektionen verbreiten sich durch ihre soziale Art mit intensivem Körperkontakt innerhalb des Rudels viel schneller als bei anderen Tierarten.
Aber es gibt auch Hoffnung für den Afrikanischen Wildhund: Einige wenige Experten kämpfen für sein Überleben, unter anderem ein Forscherteam des SAVE Wildlife Conservation Fund.
Die Wildhundforscher in Botswana haben vor kurzem einen Rettungsplan erarbeitet, der eine Sofort-Rettung ermöglicht: Unter einer Art SOS-Notruf-Nummer erfahren Farmer am Rand des Schutzgebietes Central Kalahari Game Reserve in Botswana umgehende Hilfe, sobald ein Wildhundrudel das Farmgelände betritt: sei es durch Vertreiben oder Umsiedeln der Wildhunde.
SAVE hofft, dass möglichst viele Farmer von der Notruf-Nummer Gebrauch machen werden. Denn erst dann besteht eine große Chance, das Überleben der Tiere in den konfliktreichsten Gebieten Botswanas langfristig zu sichern.
Es gibt noch einen weiteren Hoffnungsschimmer: Der Afrikanische Wildhund ist eins der Tierarten, die maßgeblich vom neuen Mega-Wildschutzgebiet KaZa profitieren sollen. Es erstreckt sich über fünf Länder und mit KaZa wird das zweitgrößte zusammenhängende Schutzgebiet der Erde entstehen.
Zäune werden niedergerissen, alte Wanderkorridore wieder geöffnet: für Elefanten, Zebras, Gnus und viele andere Wildtiere, aber eben auch für den Afrikanischen Wildhund.
Weitere Meldungen
Neuigkeiten aus der Wissenschaft
Neue Verordnung zu MKS: Importverbot für tierische Produkte aus Ungarn gezielt angepasst
Importverbot gilt ab 14. April 2025 nur mehr für Regionen mit Schutz- oder Sperrzonen - Maßnahmen zum Schutz der Tiergesundheit bleiben aufrecht
Hardenberg Institute vermittelt Veterinär-Studienplätze
Das Hardenberg Institute vermittelt Studieninteressierte aus Österreich und Deutschland an akkreditierte Veterinär-Fakultäten im EU-Ausland
Neues Artenschutzhaus für geschmuggelte Tiere im Tiergarten Schönbrunn eröffnet
Im Tiergarten Schönbrunn wurde am 11. April 2025 das neue Artenschutzhaus eröffnet
ÖTT-Tagung 2025: 20 Jahre Tierschutzgesetz – wo stehen wir?
Die 15. Tagung der Plattform Österreichische Tierärztinnen und Tierärzte für Tierschutz (ÖTT) findet am 8. Mai 2025 online statt.
Maßnahmen gegen Maul- und Klauenseuche: Grenzübergänge vorübergehend geschlossen
Erhöhte Biosicherheitsmaßnahmen für Betriebe, Importstopp für pflanzliche Futtermittel aus betroffenen Regionen, Abstimmung zwischen Behörden läuft gut
KATZENMEDIZIN #23
Die aktuelle Ausgabe des Fachmagazins für Tierärzt:innen, KATZENMEDIZIN #23, ist soeben erscheinen
Vetmeduni Vienna verschiebt den Tag der offenen Tür
Als Vorsichtsmaßnahme wegen der in der Slowakei und in Ungarn ausgebrochenen Maul- und Klauenseuche (MKS) wird der Tag der offenen Tür in den September 2025 verschoben
Tierärztekammer fordert dringende Maßnahmen zur Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche (MKS)
MKS-Ausbrüche in der Slowakei und Ungarn weiterhin nicht unter Kontrolle
Fünf Erfolge der Präparator*innen für das NHM Wien
Im Februar 2025 fand zum 14. Mal die "European Taxidermy Championships", die Europameisterschaft der Präparator*innen, in Salzburg statt
Teile diesen Bericht auf:
Buchtipps Buchtipps Buchtipps

Tierarztpraxis gründen und betreiben
(11. Jun. 2025) Der Leitfaden für die Selbstständigkeit in der Tiermedizin…Suchterkrankung beim Hund
(3. Jun. 2025) Suchterkrankung beim Hund - gibt es das? Offenbar…Wildtierfindlinge in der Tierarztpraxis
(27. Mai. 2025) Grundlagen der Wildtierhilfe, praktische Anwendung, tierärztliche Versorgung -…The Equine Distal Limb
(22. Mai. 2025) An Atlas of Clinical Anatomy and Comparative Imaging-…Tiergestützte Interventionen in der Psychiatrie
(16. Mai. 2025) Grundlagen, Methoden und Praxis der tiergestützten Interventionen in…Laser Therapy in Veterinary Medicine: Photobiomodulation
(9. Mai. 2025) A comprehensive, up-to-date reference to the clinical applications…Internationale Veranstaltungen Int. Veranstaltungen Internationale Veranstaltungen

SIVEMAP 2025
(31. Mär. 2025) Die SASAP (Serbian Association of Small Animal Practitioners)…EVECC-Kongress 2025
(1. Mär. 2025) Der 22. European Veterinary Emergency and Critical Care…FECAVA EuroCongress 2025 in Antwerpen
(17. Feb. 2025) FECAVA lädt Sie vom 3. bis 6. September…Yaboumba Weltkongress 2025
(17. Feb. 2025) Der XV. Internationale Kongress für Medizin und Chirurgie…Webinar zum World Veterinary Dermatology Day…
(13. Jan. 2025) Die World Association for Veterinary Dermatology lädt am…Hill's Global Symposium 2024
(20. Okt. 2024) Hosted by Hill's Pet Nutrition on Oct. 24-25…Preise und Stipendien Preise und Stipendien Preise und Stipendien
