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Allgemein

Bilanz der Seehund-Zählflüge zwischen Ems und Elbe

Der Seehundbestand im Niedersächsischen Wattenmeer hat sich auf hohem Niveau stabilisiert: 9.339 Tiere sind in diesem Sommer während der Flüge im Wattengebiet zwischen Ems und Elbe gezählt worden.

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Das sind 84 Seehunde mehr als im Vorjahr (9.255). Im Jahr 2014 sind 9.343 Seehunde registriert worden - der bisherige Spitzenwert. Der Anteil der Jungtiere ist im Vergleich zum Vorjahr zwar auf 1.902 leicht gesunken, entspricht aber den natürlichen Schwankungen. Die Ergebnisse der Vorjahre: 1.939 (2015) und 2.067 (2014).

Und noch eine gute Nachricht: „Die Seehunde machen einen putzmunteren Eindruck, und es gibt auch keine Hinweise auf Erkrankungen", freut sich Prof. Dr. Eberhard Haunhorst, Präsident des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES), über das Ergebnis.

„Denn die Seehunde sind ein wichtiger Bioindikator für den einzigartigen Lebensraum Wattenmeer. Anzahl und Gesundheitszustand lassen Rückschlüsse auf die Wasserqualität und auf den Fischbestand zu. Und damit eben auch auf das empfindliche Lebensmittel Fisch", erläutert Veterinär Haunhorst.

Sehr wechselhaft war das Wetter während der diesjährigen Zählflüge: stürmische Regenschauer und Gewitter. Seehunde mögen es dagegen an Land sonnig und nicht allzu unruhig. Die Tiere reagieren sensibel auf Wetteränderungen und Störungen durch den Menschen - sie ziehen sich dann ins offene Meer zurück und können nicht gezählt werden.

Deshalb mussten Flüge abgesagt und verlegt werden. Das jährliche Seehundmonitoring wird vom LAVES seit 2005 für Niedersachsen organisiert und koordiniert. Schon seit 1958 wird der Seehundbestand in Niedersachsen dokumentiert. Die Flüge finden im Rahmen des internationalen Seehundschutzabkommens zeitgleich in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Dänemark und Niederlanden statt.

Die beste Zeit für die Zählung ist von Juni bis August. Dafür wird das niedersächsische Küstengebiet in drei Bereiche eingeteilt, drei Kleinflugzeuge starten gleichzeitig. Geflogen wird bei Niedrigwasser jeweils ab Emden, Mariensiel und Nordholz. Seehunde leben hauptsächlich im Wasser.

Doch in diesen Sommermonaten kommen sie vermehrt an Land, um ihre Jungen aufzuziehen, um sich zu sonnen und um ihr Fell zu wechseln. Die Seehunde ruhen dann auf den Sandbänken und können erfasst werden.

Auch in diesem Jahr haben mehrere niedersächsische Jäger die Zählung ehrenamtlich übernommen. Wie in den Jahren zuvor hat das LAVES fünf Termine - insgesamt 15 Flüge - angesetzt. Start war Montag, 13. Juni 2016.

Die letzten Zählflüge waren für Donnerstag, 11. August, geplant. Aufgrund der Wetterlage musste allerdings ein Flug auf Freitag, 12. August, verschoben werden.

Im Winter 2014/2015 sah die Lage für die Seehunde zunächst nicht so gut aus: Das Grippevirus (H10N7) wurde Ende 2014 bei Seehunden in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Dänemark und Schweden nachgewiesen. Nach Schätzungen sind in Schleswig-Holstein mehr als 2.100 und in Niedersachsen etwa 320 Seehunde verendet.

Die Anzahl der toten Tiere war allerdings weitaus geringer als bei dem durch das Staupevirus ausgelösten Seehundsterben 1988 und 2002. 3.851 Seehunde wurden 2002 an der niedersächsischen Küste tot aufgefunden - vorher hatten sich dort rund 6.500 Tiere getummelt. Der Seehundbestand hat sich dann kontinuierlich von dem großen Seuchenzug 2002 erholt.

Eine eingehende Analyse der Daten für den gesamten Seehundbestand im Wattenmeer zwischen Den Helder und Esbjerg erfolgt im Herbst durch die Trilaterale Seehundexpertengruppe - die Trilateral Seal Expert Group (TSEG) des trilateralen Seehundschutzabkommens zwischen den Niederlanden, Deutschland und Dänemark.

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