Die Deutsche Wildtier Stiftung fordert mehr Akzeptanz für Rotwild
Der Hirsch und der Mensch: Es ist keine einfache Beziehung! Anlässlich des 6. Rotwildsymposiums, das die Deutsche Wildtier Stiftung jetzt im Oktober veranstaltet, beleuchtet sie das schwierige Verhältnis zwischen Menschen und Hirschen.
Hinter dem Appell „Wald vor Wild!“ versammeln sich nicht nur Teile der Forstwirtschaft und der Waldbesitzer. Auch viele in Behörden und Verbänden tätige Naturschützer sehen im Rothirsch vor allem den „großen braunen Rindenfresser“ und Waldschädling.
Nachdem der Mensch den Rothirsch überwiegend in die Wälder zurückgedrängt hat, stillt er dort seinen Hunger. „Wälder sind mehr als die Holzfabriken der Forstwirtschaft.
Sie sind vor allem Lebensraum für kleine und große Wildtiere“, sagt Hilmar Freiherr von Münchhausen, Geschäftsführer der Deutschen Wildtier Stiftung. „Aus Sicht des Naturschutzes und der Artenvielfalt können die Fraßeinwirkungen des Wildes im Wald sogar von Vorteil sein.“
Der Rothirsch ist auch ein Wald-Gestalter! „Starker Verbiss führt mitunter zu wertvollen neuen Habitaten“, betont Baron Münchhausen. „Das Schalenwild hält Bereiche im Wald frei, die wiederum von lichtliebenden Arten geschätzt werden.“
Wo Hirsche in der Vegetation geknabbert haben, finden plötzlich Vögel neue Nistplätze, weil die jungen Bäume zu buschigen, dicht wachsenden Sträuchern verbissen wurden.
„Neben den positiven Folgen von Fraßeinwirkungen belegen zahlreiche Untersuchungen auch die Verbreitung von Pflanzensamen durch große Säugetiere“, erläutert der Geschäftsführer der Deutschen Wildtier Stiftung. Im Fell, an den Hufen und im Kot transportiert gerade der weit umherwandernde Rothirsch Pflanzensamen oft bis zu hundert Kilometer.
Diese Samen sorgen dann für die Verbreitung der Pflanzen.
Doch die ökologischen Auswirkungen des großen Säugetiers erfordern ein differenziertes Naturverständnis. Wie alle anderen Arten auch, hat der Rothirsch seine Funktion im Ökosystem Wald.
„Ihn als Waldschädling zu verfolgen, ist eine einseitige, rein ökonomisch begründete Sichtweise“, erläutert Hilmar Freiherr von Münchhausen. Deshalb setzt sich die Deutsche Wildtier Stiftung dafür ein, dem Rotwild in Deutschland mehr Lebensraum zu geben, ihn wandern zu lassen und ihm ein artgerechtes Leben zu ermöglichen.
Das 6. Rotwildsymposium der Deutschen Wildtier Stiftung findet vom 18. bis 20. Oktober 2012 in Moritzburg bei Dresden statt. Im Mittelpunkt stehen Hegegemeinschaften.
Sie sind für die Deutsche Wildtier Stiftung eine geeignete Organisationsform, um die Bedürfnisse des Rotwildes mit den Interessen von Landnutzern in Einklang zu bringen. Weitere Informationen finden Sie unter: www.Deutsche Wildtier Stiftung.de
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