Schwierige Partnersuche bei den Luchsen

(03.02.2015) Die Paarungszeit der Luchse (Lynx lynx) beginnt jetzt im Februar, doch die Partnersuche gestaltet sich extrem schwierig: Mister Pinselohr ist sehr selten! Und so verhallen die Rufe der Tiere oft ungehört.

Das Vorkommen von Luchsen ist in Deutschland auf wenige Gebiete beschränkt, denn die Wildkatze hat große Ansprüche an ihren Lebensraum. Die Einzelgänger brauchen für ihre Streifzüge geschlossene Waldgebiete und kommen gegenwärtig beispielsweise im Bayerischen Wald und im Harz vor.

Der letzte Fotonachweis eines Luchses im Pfälzerwald ist fünf Jahre alt. „Eine tierische Partnerbörse für Luchse gibt es nicht, doch in der Pfalz hilft der Mensch aktiv nach“,  sagt Eva Goris, Pressesprecherin der Deutschen Wildtier Stiftung.

„Wildfänge aus dem Schweizer Jura und den Karpaten in der Slowakei sollen im kommenden Jahr im Pfälzerwald ausgewildert werden, um  die faszinierenden Tiere langfristig anzusiedeln.“

Das „LIFE“-Projekt zur Wiederansiedlung von Luchsen im Biosphärenreservat Pfälzerwald wird von der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz in Mainz durchgeführt. Ob die Partnersuche der Luchse in Zukunft eine Chance hat, wird sich zeigen.

„Die Deutsche Wildtier Stiftung unterstützt das Projekt finanziell“, sagt Goris. „Die Arbeit ist aufwendig und das Geld ist gut angelegt“, sagt die Pressesprecherin der Deutschen Wildtier Stiftung. „Für den Luchs bietet der Pfälzerwald als relativ unzerschnittener Lebensraum gute Überlebenschancen.“ Eines steht fest: Nur mit Unterstützung der Menschen hat die europäische Großkatze die Möglichkeit auf ein Leben in Freiheit.

Spaziergänger müssen sich nicht fürchten: Luchse meiden den Menschen. Auch die Beziehung unter Luchsen dauert nicht lange: Gleich nach der Paarung wird der Erzeuger von der Katze fauchend verjagt.

Um den Nachwuchs kümmert sich „Mama Luchs“ nach etwa zweimonatiger Trächtigkeit selbst. Die alleinerziehende Mutter – sie bringt ein bis fünf Jungtiere zur Welt – ist fünf Monate lang mit dem Säugen und ein Jahr mit der Aufzucht der Rasselbande beschäftigt.

Die Deutsche Wildtier Stiftung unterstützt das LIFE-Projekt zur Wiederansiedlung von Luchsen im Biosphärenreservat Pfälzerwald der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz, die sich für eine überlebensfähige Luchspopulation im Pfälzerwald engagiert.

www.deutschewildtierstiftung.de



Weitere Meldungen

Die Rückkehr des Luchses ist eine Bereicherung für die Bevölkerung; Bildquelle: Robert Hofrichter

Grundlagenstudien zum Luchs: Wo gibt es Platz für den Luchs?

Zwei Studien zum Luchs in den Nördlichen Kalkalpen wurden bei einer Informationsveranstaltung am 11. März 2024 in Admont präsentiert.
Weiterlesen

Durch gezielte Wiederansiedlungs-programme konnten Luchse – wie hier in den europäischen Alpen – in ihren ursprünglichen Lebensraum zurückkehren; Bildquelle: Christine Breitenmoser/KORA

Die Zukunft der Luchse in Mitteleuropa

Wissenschaftler*innen von Senckenberg und vom LOEWE-Zentrum für Translationale Biodiversitätsgenomik haben mit einem internationalen Team die genetische Vielfalt von Luchsen in Europa untersucht
Weiterlesen

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau

Menschen zu meiden, ist für Luchse wichtigster Faktor bei Lebensraum-Wahl

Der Wahl des Lebensraumes ist bei Wildtieren ein Prozess, der auf mehreren Ebenen abläuft
Weiterlesen

Domestic cat-corpus luteum; Bildquelle: IZW

Geheimnissen der saisonalen Fortpflanzung bei Luchsen auf der Spur

Zellkulturen geben neue Aufschlüsse über die Produktion von schwangerschaftserhaltendem Hormon bei Katzenarten
Weiterlesen

Freilassung von Luchs Tris; Bildquelle: LIFE Lynx / Davorin Tome

Fünf Luchse in Slowenien nahe österreichischer Grenze ausgewildert

Fünf rumänische und slowakische Luchse wurden unweit der Grenze zu Kärnten freigelassen, berichtet der WWF
Weiterlesen

Luchsforschung am Leibniz-IZW erhält Auszeichnung der UN-Dekade Biologische Vielfalt; Bildquelle: M. Brandt

Leibniz-IZW-Luchsforschung erhält Auszeichnung der UN-Dekade Biologische Vielfalt

Das „Deutsche Artenschutzforschungsprojekt - Pardelluchs“ vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) wurde gestern als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet
Weiterlesen

Luchsvorkommen in Österreich

Luchs ist in Österreich vom Aussterben bedroht

Maximal 39 heimische Luchse machen wenig Hoffnung auf Arterhalt – Zerschnittener Lebensraum isoliert und Wilderei dezimiert kleine Populationen – Bessere Raumplanung, Bekämpfung von Wildtierkriminalität und Aussiedlungsprojekte können Bestand retten
Weiterlesen

Eine Luchsin durchquert mit Ihren Jungtieren einen Fotofallenstandort. Einige wenige gut etablierte Tiere bekommen in jedem Jahr Nachwuchs. Sie bilden das Rückgrat der Luchspopulation.; Bildquelle: Luchsprojekt Harz

Die Rückkehr der Luchse

In enger Zusammenarbeit haben Forscher*innen des Nationalparks Harz und des Senckenberg Forschungsinstituts und Naturmuseums Frankfurt die genetische Struktur der Harzluchse seit ihrer Auswilderung unter die Lupe genommen
Weiterlesen


Wissenschaft


Universitäten


Neuerscheinungen