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Düstere Aussichten für bunte Vögel – Papageienhandel boomt!

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CITES-Infokampagne von Lebensministerium, OZO und WWF

Sie sind wohl die Stars unter den Vögeln: Papageien sind aufgrund ihres bunten Gefieders eine wahre Augenweide. Ihre Fähigkeit, Stimmen und Geräusche zu imitieren, ist einzigartig. Die damit verbundene unfreiwillige Beliebtheit hat allerdings einen hohen Preis: "In keiner anderen Tierfamilie sind so viele Arten vom Aussterben bedroht, wie bei den Papageien", berichtet Andreas Kaufmann, Direktor des Tierpark Herberstein. "Neben der Lebensraumzerstörung ist der Handel mit den bunten Vögeln ein wesentlicher Grund für ihre Gefährdung." Die EU ist der Papageien-Importeur Nummer Eins. "Fast die Hälfte des Weltmarktes an lebenden Papageien findet ihre Abnehmer in der EU", erklärt Jutta Jahrl, WWF-Artenschutzexpertin.

Mehr als ein Drittel aller Papageien-Arten wurde an den Rand der Ausrottung gebracht. Neben dem Lebensraumverlust hat der boomende Handel einige Arten bis auf wenige Tiere dezimiert. Die Zahlen sprechen für sich: "Von der Blaumaskenamazone sind in ihrer Heimat nur mehr 300-350 Exemplare gezählt worden", weiß Kaufmann. "Vom neuseeländischen Eulenpapagei existieren sogar nur mehr 60 Tiere." Doch Seltenheit steigert den Wert und heizt somit den Handel weiter an. Besonders seltene und gefährdete Arten können Händlern immense Summen einbringen. Für einen streng geschützten Hyazinthara werden z.B. auf dem Schwarzmarkt bis zu 8.000 US-$ bezahlt.

Die EU ist der weltweit größte Importeur lebender Papageien. "Jedes Jahr werden mehr als 200.000 Vögel legal eingeführt" berichtet Jahrl. "Anfang der 1990er Jahre waren es nur etwa halb so viele Tiere." Da bei vielen Arten noch keine erfolgreiche Nachzucht in Gefangenschaft möglich ist, stammt ein großer Teil der Papageien aus Wildfängen. Viele Tiere überleben bereits die grausamen Fangmethoden nicht. Auf dem Weg nach Europa sterben 90 Prozent der Vögel in den engen Kisten. Illegale Geschäfte mit Papageien werden streng bestraft. Dennoch beschlagnahmten österreichische Behörden im vergangenen Jahr dreimal geschützte lebende Papageien, 2003 waren es sogar 15 der bedrohten Vögel.

Will man trotz allem auf einen Papagei als Haustier nicht verzichten, muss neben den CITES- bzw. EU-Bestimmungen auf eine artgerechte Haltung geachtet werden. Die geselligen Vögel sollten zumindest als Paar gehalten werden und ausreichend Platz haben. Ebenfalls ist zu bedenken, dass die neugierigen Tiere bei Erkundungstouren durch die Wohnung Schäden an der Einrichtung verursachen und mit ihrer beachtlichen Stimmleistung Probleme mit den Nachbarn auslösen können. Auch ist der Kauf eines Papageis mitunter eine Entscheidung fürs Leben, denn Amazonen und Kakadus können bis zu 100 Jahre alt werden. Der Kauf von Wildfängen ist aus Tier- und Artenschutzgründen gänzlich abzulehnen.

Das Lebensministerium und der WWF haben gemeinsam mit der Österreichischen ZOO Organisation (OZO) eine Infokampagne zu CITES (dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen) gestartet.

www.wwf.at

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