Zwei neue Kaiserpinguin-Kolonien in der Antarktis entdeckt

(26.12.2012) André Ancel und Yvon Le Maho vom multidisziplinären Institut Hubert Curien in Straßburg (CNRS und der Universität Straßburg) haben in der Nähe des Mertz-Gletschers zwei neue Kaiserpinguin-Kolonien mit mehr als 6000 Küken entdeckt.

Pinguin-Kolonie vom Hubschrauber; Bildquelle: Robin Cristofari / CNRS / Französisch Polar Institute IPEV
Pinguin-Kolonie vom Hubschrauber
Sie leben etwa 250 km von der französischen Antarktis-Forschungsstation Dumont d’Urville, im Adélie-Land, entfernt. Satellitenbilder der British Antartic Survey in Cambridge haben diese Entdeckung bestätigt.

Die beiden nun entdeckten neuen Gruppen wurden in der Gegend bereits vermutet, aber nie gesichtet. Winterbedingte Einschränkungen (die Kaiserpinguine kommen nur im antarktischen Winter - ihrer Brutzeit – an Land) und das Verschwinden des Meereises im Sommer (auf denen die Pinguine ihre Kolonien gründen) machten den Zugang zu diesem Standort lange Zeit unmöglich.

2012 war es endlich soweit: alle menschlichen und logistischen Bedingungen waren erfüllt. Dank eines günstigen Wetterfensters, gepaart mit den umfassenden Kenntnissen des Logistik-Teams des IPEV (Polarinstitut Paul Emile Victor) über die dort herrschenden Umweltbedingungen sowie der Navigationsleistungen im Eis und der Unterstützung durch einen Hubschrauber (unerlässlich in dieser Region) konnte die Existenz zweier neuer Populationen von Kaiserpinguinen bestätigt werden.

Ursprünglich lebten beide Kolonien zusammen, wurden jedoch aufgrund eines Bruchs der Mertz-Gletscherzunge im Jahr 2010 getrennt: die eine Gruppe mit rund 2000 Küken lebt etwa 15 km entfernt von der zweiten Population mit ca. 4000 Küken.

Da jedes Pinguinweibchen pro Jahr nur ein Ei legt, erhöht sich die Zahl der in diesem Gebiet der Antarktis lebenden Pinguinpopulation auf mindestens 8.500 Paare und hat sich somit verdreifacht.



Weitere Meldungen

Eselspinguin, aufgenommen im Untersuchungsgebiet der Jenaer Forschenden auf King George Island. Infolge des Klimawandels breitet sich diese Art in der Antarktis aus.; Bildquelle: Christina Braun/Uni Jena

Umzug der Pinguine: Veränderungen der antarktischen Tierwelt

Ein Forschungsteam der Universität Jena reist seit Jahrzehnten regelmäßig in die Antarktis. Seine aktuellen Beobachtungen der antarktischen Tierwelt zeichnen ein deutliches Bild des Klimawandels am südlichen Ende der Welt
Weiterlesen

Deutsche Wildtier Stiftung

Kaiserpinguine leben bis zu 600 Kilometer weiter nördlich als angenommen

Junge Kaiserpinguine aus der Atka-Bucht in der Antarktis schwimmen in ihrem ersten Lebensjahr bis weit über den 50. südlichen Breitengrad nach Norden hinaus.
Weiterlesen

Junger Königspinguin (in braunen Daunen) und erwachsene Tiere.; Bildquelle: Zoo Zürich, Pascal Marty

Bei den Königspinguinen im Zoo Zürich gibt es wieder Nachwuchs

In den letzten zwei Monaten sind bereits drei Jungvögel geschlüpft, am 22. September 2021  ist noch ein Viertes dazugekommen. Ein Jungtier wechselte situationsbedingt seine Eltern
Weiterlesen

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau

Das Kräfteverhältnis der Meerestiere könnte sich durch die Erwärmung der Ozeane verschieben

In der Ökologie gilt die Regel, dass die Biodiversität in Richtung Äquator ansteigt und in den Tropen am höchsten ist
Weiterlesen

CNRS

70% der Königspinguine könnten bis Ende des Jahrhunderts verschwunden sein

Forscher warnen in einer in der Zeitschrift Nature Climate Change veröffentlichte Studie davor, dass 70% der Königspinguine noch vor dem Ende des Jahrhunderts verschwinden könnten
Weiterlesen

Über 70 Prozent der weltweiten Kolonien der Königspinguine könnten bald Teil der Vergangenheit sein, da die Klimaerwärmung die Vögel zwingt in südlichere Gebiete umzuziehen; Bildquelle: Robin Cristofari

Klimawandel zwingt Königspinguine zur Suche nach neuen Kolonien

Über 70 Prozent der weltweiten Kolonien der Königspinguine könnten bald Teil der Vergangenheit sein, da die Klimaerwärmung die Vögel zwingt in südlichere Gebiete umzuziehen
Weiterlesen

Künstlerische Rekonstruktion von Kumimanu biceae im Größenvergleich mit einem Taucher.; Bildquelle: Senckenberg

Neuer fossiler Riesenpinguin in Neuseeland entdeckt

Senckenberg-Wissenschaftler Dr. Gerald Mayr hat gemeinsam mit einem neuseeländischen Team eine bisher unbekannte fossile Riesenpinguinart beschrieben
Weiterlesen

Die Fußknochen des neuen Riesenpinguins (links) im Vergleich mit denen eines Kaiserpinguins, dem größten lebenden Pinguin (rechts).; Bildquelle: Senckenberg

Ältester fossiler Riesenpinguin: Pinguinvielfalt entstand früher, als bisher vermutet

Senckenberg-Wissenschaftler Dr. Gerald Mayr hat ein neu entdecktes Fossil eines Riesen-Pinguins mit einer Körperlänge von etwa 150 Zentimetern beschrieben
Weiterlesen


Wissenschaft


Universitäten


Neuerscheinungen