Deutsches Primatenzentrum in Göttingen wächst weiter

(20.04.2015) Das Deutsche Primatenzentrum hat am Montag, 20. April 2015, zusammen mit Gästen aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft zwei neue Gebäude eingeweiht. Das Multifunktionsgebäude bietet vor allem Büros und Labore und sein großer Hörsaal ermöglicht die Ausrichtung von Konferenzen und Lehrveranstaltungen.

Das Bildgebungszentrum eröffnet neue Forschungsmöglichkeiten und Kooperationen innerhalb des Göttingen Campus. Grußworte sprachen der Niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil, der Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung Georg Schütte, der Präsident der Leibniz-Gemeinschaft Matthias Kleiner sowie Norbert Lossau, Vizepräsident der Georg-August-Universität Göttingen.


Georg Schütte, Staatssekretär im BMBF und der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil übergeben den symbolischen Schlüssel an Michael Lankeit und Stefan Treue vom DPZ

Der Hörsaal des neuen Multifunktionsgebäudes ist mit 246 Plätzen sicherlich nicht klein, dennoch ging es dicht gedrängt zu bei der Einweihungsfeier am 20. April 2015. Aber nicht nur die zahlreichen Gäste mussten zusammenrücken, auch die 40 Musiker des Göttinger Symphonie Orchesters haben jeden Zentimeter der Bühne optimal ausgenutzt, um den Raum mit eindrucksvollem Klang zu erfüllen.

Ministerpräsident Weil lobte das Engagement des DPZ, seine Infrastruktur auch ohne finanzielle Unterstützung des Staates auszubauen und zu verbessern. Exzellent seien auch die Rahmenbedingungen, die das DPZ am Standort Göttingen vorfinde. Das DPZ sei „eine Einrichtung, auf die wir in Niedersachsen wirklich stolz sein können“.

Georg Schütte, Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung sagte,
mit dem hochmodernen Bildgebungszentrum und den zwei neuen Magnetresonanztomografie-Geräten schaffe das Deutsche Primatenzentrum genau die Spitzenbedingungen, die Spitzenforschung benötige.

Der Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, Matthias Kleiner, erklärte, dass die beiden neuen Gebäude des DPZ in ganz herausragender Weise den Modus spiegeln, wie Wissenschaft an einem Leibniz-Institut betrieben wird: exzellent, innovativ, transparent und kooperativ. Leibniz-Institute seien originäre und verwandte Partner der Universitäten.

Das Thema der Kooperationen griff auch Norbert Lossau, Vizepräsident der Universität Göttingen, in seiner Rede auf. Die neuen Gebäude seien sichtbare Zeichen der engen Zusammenarbeit zwischen der Universität und ihrem außeruniversitären Partner und böten für den Ausbau dieser Kooperation vielfältige Möglichkeiten.

In seiner Begrüßung hatte Stefan Treue, Direktor des Deutschen Primatenzentrums, darüber gesprochen, wie die rund 10,5 Millionen Euro zusammengekommen sind, mit denen das Multifunktionsgebäude finanziert wurde: „Unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben herausgefunden, wie man mit sogenannten virusähnlichen Partikeln besonders effizient und schonend Substanzen in den Körper und zu bestimmten Zellgruppen bekommen kann und das DPZ hat dieses Wissen als Patent sehr erfolgreich verwertet.“

Michael Lankeit, administrativer Geschäftsführer des DPZ ergänzte: „Wir sind stolz darauf, dass wir mit eigenen Mitteln unsere Infrastruktur verstärken konnten, ohne Mittel der öffentlichen Hand, also Steuergelder in Anspruch zu nehmen“.

Im Anschluss an den Festakt im Hörsaal konnte das Bildgebungszentrum im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Das Bildgebungszentrum verbindet in einem Gebäude zwei Magnetresonanztomografen mit Büros, Laboren und modernen Tierhaltungseinrichtungen.

Finanziert wurde das rund 12 Millionen Euro teure Zentrum vom Bund und dem Land Niedersachsen. Daher passte es gut, dass Ministerpräsident Weil und Staatssekretär Schütte als Vertreter von Bund und Land einen großen Schlüssel dabei hatten, den sie an die Geschäftsführung des DPZ übergeben konnten. Betrieben wird das Bildgebungszentrum von einer neuen Abteilung „Funktionelle Bildgebung“.

„Damit existieren nun acht Brückenprofessuren zwischen dem DPZ und der Universität Göttingen, was die engen Kooperationen zwischen beiden Einrichtungen unterstreicht“, sagte Stefan Treue.



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