Die ersten Bartgeier-Küken 2017 sind geschlüpft

(21.02.2017) Die EGS Haringsee unter der Leitung von Dr. Hans Frey leitet seit Jahrzehnten ein internationales Wiedereinbürgerungsprojekt auf Basis nachgezüchteter Bartgeier. Wie üblich, werden die kleinen Bartgeier in etwa drei Monaten ausgewildert.

„Der erste  Jungvogel ist am 28. Jänner geschlüpft und wird liebevoll von seinen Eltern versorgt“, sagt VIER PFOTEN Expertin Brigitte Kopetzky. „Das Junge aus dem zweiten Ei kam am 5. Februar zur Welt und wird von Ammeneltern aufgezogen.


Bartgeier-Küken
Die Aufzucht des zweiten Kükens durch Ammeneltern ist notwendig, weil das zweite schlüpfende Küken nicht in der Lage ist, sich gegen den älteren Jungvogel im Kampf um das Futter durchzusetzen. Sein Überleben wäre im Nest der leiblichen Eltern in Gefahr.“

Dr. Hans Frey und sein Team beobachten das Gedeihen der Küken mittels einer eigens installierten Videokamera. „Die EGS legt Wert darauf, eine Handaufzucht zu vermeiden. Sie führt immer zu Fehlprägungen“, sagt Kopetzky.

„Nur wenn es absolut notwendig ist, haben die Mitarbeiter physischen Kontakt zu den Vögeln. Etwa wenn das zweite Küken den Ammeneltern zur Aufzucht übergeben wird oder bei der Blutabnahme. Das sind dann auch die Gelegenheiten, bei denen wir Fotos machen können.“

Brutbeginn der Bartgeier ist mitten im Winter. Gerade diese widrigen Wetter-Bedingungen sind es nämlich, die dem Bartgeier-Küken in der Natur einen reichen Tisch decken und sein Überleben sichern.

Denn viele Wildtiere wie Gämsen, Steinböcke oder Hirsche kommen im harten Gebirgswinter um und werden von den Bartgeiern zur Aufzucht ihres Kindes verfüttert.

Der Bartgeier wurde als angeblicher Kinderräuber und Lämmermörder (daher auch die alte Bezeichnung Lämmergeier) verfolgt und im vorigen Jahrhundert ausgerottet. Der letzte Bartgeier in den Alpen wurde 1913 getötet.

1978 wurde das internationale Wiedereinbürgerungsprojekt gegründet. Neben der EGS sind aus Österreich noch der Nationalpark Hohe Tauern, der Alpenzoo Innsbruck und der Tiergarten Schönbrunn Projektpartner.



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