Vogelgrippe: neue wissenschaftliche Empfehlungen erhöhen Bereitschaft der EU

(17.10.2017) Wild lebende Zugvögel, die die nordöstliche und östliche Grenze der Europäischen Union überqueren, sind der wahrscheinlichste Weg für die Einschleppung der Vogelgrippe in das EU-Gebiet, so die EFSA.

Sachverständige bewerteten das Risiko der Einschleppung der Aviären Influenza in die EU und untersuchten Ansätze zu ihrer Überwachung – darunter das Monitoring durch die Mitgliedstaaten und von diesen ergriffene Maßnahmen, um die Ausbreitung der Tierseuche zu minimieren.

EFSA Die wissenschaftlichen Empfehlungen der Sachverständigen basieren auf einer eingehenden Auswertung aller Informationen, die über Ausbrüche der Vogelgrippe in den vergangenen Jahren vorliegen.

„Die vorliegende Arbeit wird dazu beitragen, die Bereitschaft der EU im Hinblick auf Ausbrüche der Vogelgrippe kurz vor dem Höhepunkt der Grippesaison im Herbst und Winter zu erhöhen.

Sie wäre ohne die enge Zusammenarbeit mit den von der Epidemie betroffenen Mitgliedstaaten nicht möglich gewesen“, erklärte Arjan Stegeman, Vorsitzender der Arbeitsgruppe für Aviäre Influenza.

Eine der Hauptempfehlungen ist, tot aufgefundene Wasservögel den lokalen Veterinärbehörden zu melden – insbesondere während der Grippesaison.

Die Untersuchung von in Gefangenschaft lebenden Wasservögeln – wie Enten und Gänsen – auf Vogelgrippe ist ebenfalls wichtig, da sie leicht mit Wildvögeln in Berührung kommen und den Virus dann weiterverbreiten können. Die Untersuchung kann durch Blutanalysen bei lebendem Geflügel sowie Virustests bei tot aufgefundenen Zuchtvögeln geschehen.

Landwirte und Geflügelhalter sollten geeignete Maßnahmen zur Erhöhung der Biosicherheit ergreifen. Hierzu zählt etwa das Verhindern von direktem Kontakt zwischen wild lebenden Wasservögeln und Geflügel (mittels Netzen oder Innenhaltung von Geflügel während der Grippehochsaison) sowie die Vermeidung des Transports von Tieren zwischen Betrieben.


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