Zoonosen 2019 - verändertes Gefahrenpotenzial in einer sich wandelnden Welt

(09.10.2019) Internationales Symposium für Zoonosenforschung vom 16. bis 18. Oktober 2019 mit Schwerpunktthema „Neglected Tropical Diseases“ in Berlin

Zoonosen, Infektionskrankheiten, die zwischen Tier und Mensch übertragen werden können, entwickeln sich in unserer modernen Welt teilweise von lokalen zu globalen Gesundheitsgefahren, wie die erste bestätigte West-Nil-Virus-Infektion beim Menschen in Deutschland eindrucksvoll zeigt.

In Berlin werden mehr als 350 Wissenschaftler*innen erwartet, die sich zu den neuesten Entwicklungen der Zoonosenforschung disziplinübergreifend austauschen, um den aktuellen Herausforderungen in diesem Forschungsbereich zu begegnen.

Internationales Symposium für Zoonosenforschung

Sowohl das Auftreten der Asiatischen Tigermücke (Aedes albopictus) und der Hyalomma Zecke in unserem Land, als auch die konstanten Tuberkulosefallzahlen und die Überwinterung des West-Nil-Virus in Deutschland geben Hinweise darauf, dass sich das Gefahrenpotenzial durch zoonotische Infektionskrankheiten in Deutschland verändert.

Auch global gesehen kann man mit dem Dengue-Virus die Zunahme einer zoonotischen Erkrankung, begünstigt durch Bevölkerungswachstum, internationalem Reiseverkehr und Klimaerwärmung, beobachten.

Die Entwicklungen zeigen, dass die Bedeutung von sogenannten „Neglected Tropical Diseases“ (dt.: vernachlässigte Tropenkrankheiten), darunter viele Zoonose-Erreger, für nichttropische Länder zunimmt.

Die besondere Verortung der Zoonosenforschung an der Schnittstelle von Human- und Tiermedizin, sowie zahlreicher weiterer Wissenschaftsbereiche, macht eine fächerübergreifende Zusammenarbeit in diesem Themengebiet unabdingbar.

Die Nationale Forschungsplattform für Zoonosen veranstaltet aus diesem Grund jährlich das Internationale Symposium für Zoonosenforschung, welches auch in diesem Jahr Expertinnen und Experten die Möglichkeit bietet, ihre Forschungsergebnisse zu präsentieren und vor Fachpublikum zu diskutieren.

Das Symposium ist gleichzeitig das Berichtsmeeting für die neuesten Forschungsergebnisse aus den Verbünde und Nachwuchsgruppen des vom BMBF geförderten Forschungsnetz für Zoonotische Infektionskrankheiten.


Veranstaltungsort: Hotel Steglitz International, Albrechtstraße 2, 12165 Berlin

Highlights und Keynotes


Mittwoch, 16. Oktober 2019

15:00 Uhr Opening Remarks: German Research Platform for Zoonoses and the Research Network of Infectious Zoonotic Diseases - Prof. Dr. Martin H. Groschup, Friedrich-Loeffler-Institute; Prof. Dr. Christian Drosten, Charité – Universitätsmedizin Berlin
Welcome Note of the Federal Government - Dr. Dietrich Rassow, Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft

15:30 Uhr Keynote I: A massive West Nile virus epizootic in Germany, 2018/19
Martin H. Groschup, Friedrich-Loeffler-Institute, Greifswald – Isle of Riems, Germany

16:15 Uhr Keynote II: Arboviruses as Neglected Tropical Diseases – Dengue, Zika, Chikungunya
Thomas Jänisch, Institute of Global Health, Heidelberg University Hospital, Germany

Donnerstag, 17. Oktober 2019

14:30 Uhr Keynote III: Animal tuberculosis: the challenge of controlling a global multi-host infection
Christian Gortázar Schmidt, Institute for Game and Wildlife Research, Universidad de Castilla, Spain

15:15 Uhr Keynote IV: Situation of leishmaniosis in Europe from humans to wildlife
Laia Solana-Gallego, Department of Animal Medicine and Surgery, Autonomous University of Barcelona, Spain

Freitag, 18. Oktober 2019

11:30 Keynote V: Human filarial infections – a group of NTDs with a zoonotic relative of increasing importance
Achim Hörauf, Bonn University Medical Center, Germany

13:15 Keynote VI: Nipah Virus: An Emerging Zoonosis and Global Health Threat
Jonathan H. Epstein, EcoHealth Alliance, New York, USA

Link: Weitere Informationen zum Symposium für Zoonosenforschung


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