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Prof. Dr. Margareta Müller forscht an der HFU an alternativen Modellen zu Tierversuchen. Nun leitet sie das neue 3R-Zentrum, das in das 3R-Forschungsnetzwerk des Landes aufgenommen wurde.
Hochschule Furtwangen
Allgemein

Hochschule Furtwangen wird Zentrum der Forschung für mehr Tierschutz

Große Konkurrenz und großer Erfolg: Hochschule Furtwangen ist neues Mitglied im Forschungsnetzwerk „3R“ des Landes.

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Als einzige Hochschule für Angewandte Wissenschaften im Land ist die Hochschule Furtwangen als Zentrum in das „3R-Netzwerk“ Baden-Württemberg aufgenommen worden, in dem sich hochrangige Universitäten und Forschungseinrichtungen zusammenschließen, um Forschungsmethoden für mehr Tierschutz voranzutreiben.

„3R“ steht für Vermeidung, Verringerung und Verbesserung, also im Englischen „Replacement“, „Reduction“ und „Refinement“, und zielt auf Forschungsergebnisse ab, die dazu beitragen, Tierversuche kontinuierlich zu verbessern, zu verringern oder zu vermeiden.

„An der HFU forschen wir nicht an Tieren. Aber Tierversuche sind immer noch ein wichtiger Baustein in der Wissenschaft“, sagt Prof. Dr. Margareta Müller, die an der Hochschule Furtwangen an der Fakultät Medical and Life Sciences lehrt. 

Die renommierte Wissenschaftlerin hat vor ihrem Wechsel an die HFU am Deutschen Krebsforschungszentrum geforscht. An der Hochschule Furtwangen kann sich Müller ganz ihrem Spezialthema in der Forschung widmen: Sie untersucht Methoden, die Tierversuche ersetzen können.

„In über 30 Jahren habe ich mich auf In-Vitro-Modelle spezialisiert, mit denen wir Gewebe simulieren können“, berichtet Müller. Künstlich nachempfundene Knochensubstanz, Haut oder Gefäße können zum Beispiel in der Testung von Pharmazeutika Anwendung finden, für Anti-Tumor-Therapeutika oder bei der Simulation von Wundheilungen. 

Den Ersatzmodellen für Tierversuche widmete Müller ihr wissenschaftliches Lebenswerk – die Aufnahme in das Netzwerk 3R ist die Krönung dieser Leistung. „Ich war sehr bewegt und habe mich gefreut wie ein Kind, als der Anruf kam“, sagt Müller.

Das Konzept, das Professorin Müller gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen der HFU eingereicht hatte, überzeugte das Wissenschaftsministerium und wurde als bester Antrag bewertet, die HFU bekommt dafür eine vollumfängliche Förderung in Höhe von rund 300.000 Euro. 

„Ehrlich gesagt habe ich nicht geglaubt, dass wir als Hochschule der Angewandten Wissenschaften eine Chance haben“, gibt Müller zu – mit Blick auf Mitbewerbende wie große Universitäten und Forschungsinstitute.

Das Konzept der Hochschule Furtwangen umfasst nicht nur die Forschungstätigkeiten, sondern ist interdisziplinär angesetzt und beinhaltet auch ein umfangreiches Lehr- und Transfer-Konzept. 

„Wir bringen an der HFU unsere Forschungsmethoden immer auch direkt in die Lehre ein“, erläutert Prof. Müller, „es ist wichtig, dass der wissenschaftliche Nachwuchs von vornherein eine Expertise in 3R entwickelt“.

Darüber hinaus umfasst ihr Konzept Weiterbildungsmodule für Interessierte aus Forschung und Industrie sowie die Etablierung von Beratungs- und Serviceangeboten, so dass das Zentrum die Verbreitung von 3R-Methoden in der wissenschaftlichen und industriellen Praxis fördert. 

Das „3R Entwicklungs- und Transferzentrum für 3D Gewebemodelle in vitro und in silico“ wird vom Land für drei Jahre unterstützt, danach soll die Finanzierung verstetigt werden. Neben Prof. Dr. Margareta Müller sind an der HFU auch Prof. Dr. Knut Möller, Prof. Dr. Volker Hass und Prof. Dr. Matthias Kohl eingebunden.

„Es ist phantastisch und ich bin unglaublich stolz, dass wir nun dem 3R-Netzwerk des Landes angehören.“, sagt Dr. Alexandra Bormann, Rektorin der Hochschule Furtwangen. 

„Dieser große Erfolg zeigt: Wir bieten hier Spitzenforschung auf höchstem universitärem Niveau. Und zugleich die Anwendung in der Industrie. Die Forschung zur Vermeidung von Tierversuchen ist international ein großes Thema. Aus dem Schwarzwald sind wir nun führend mit dabei. Ich gratuliere Professorin Müller und ihrem Team ganz herzlich! Ich bin richtig bewegt und jetzt wird gefeiert!“

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