
Wichtige Hygienemaßnahmen gegen Wurmbefall beim Pferd
Pferde werden regelmäßig von Parasiten befallen, die im Magen oder im Darm der Tiere leben. Geeignete Hygienemaßnahmen helfen, das Ansteckungsrisiko für Pferde zu verringern. Erfahren Sie hier, welche Maßnahmen der Stall- und Weidehygiene ESCCAP Deutschland empfiehlt.
Verschiedene Parasitenarten können den Verdauungstrakt von Pferden besiedeln. Man bezeichnet diese als gastrointestinale Parasiten oder als Endoparasiten. In der Umwelt (z. B. auf der Weide oder im Stall) können die infektiösen Stadien (Wurmeier oder –larven) einiger dieser Parasiten über einen langen Zeitraum von mehreren Monaten oder Jahren überleben und nach deren Aufnahme durch die Pferde diese befallen.
In Folge dieses Befalls kann es zu schwerwiegenden Gesundheitsbeeinträchtigungen kommen. Aus diesem Grund ist es wichtig, neben regelmäßigen Entwurmungen auch geeignete Maßnahmen der Stall- und Weidehygiene zu beachten, um eine Ansteckung von Pferden mit Würmern nach Möglichkeit zu vermeiden.
Empfohlene Hygienemaßnahmen für den Pferdestall
Da sich Wurmeier über den Kot von Pferden ausbreiten, ist es ratsam, die Ställe mindestens zweimal pro Woche (idealerweise täglich) auszumisten. Wo dies nicht möglich ist (z. B. in Ställen mit Tiefstreusystemen) wird empfohlen, mindestens einmal pro Jahr sorgfältig zu reinigen und mit geeigneten, das heißt mit gegen Wurmeier wirksamen, Desinfektionsmitteln zu desinfizieren.
Darüber hinaus sollten Pferdeställe stets trocken gehalten werden, da in der Umwelt lebende Stadien der Pferdewürmer in trockener Umgebung schlechter überleben.
Statt einer Fütterung von z. B. Heu vom Boden sollte Raufenfütterung erfolgen. Des Weiteren hilft das Shampoonieren der Schweifunterseite, der angrenzenden Oberschenkel und der Analregion, um die dort von den so genannten Pfriemenschwänzen abgelegten Wurmeier zu entfernen. Außerdem ist es sinnvoll, jedes neue Pferd zunächst unter Quarantäne zu stellen und es gegen Würmer zu behandeln.
Empfohlene Hygienemaßnahmen für die Weide
Auch auf der Weide sollte der Pferdekot mindestens zweimal pro Woche (idealerweise täglich) entfernt werden.
Da Pferdemist Wurmeier enthalten kann, erhöht dessen Verwendung als Dünger das Ansteckungsrisiko gesunder Pferde. Aus diesem Grund rät der Expertenrat dazu, Pferdemist nicht als Düngemittel zu verwenden. Alternativ können Sie darauf achten, dass im Misthaufen für eine Abtötung der Wurmstadien ausreichend hohe Temperaturen entstehen, indem Sie den Pferdemist entsprechend komprimieren und umschichten.
Neuzugänge im Stall sollten erst dann Zugang zur Weide haben, wenn eine Kotprobe nach erfolgter Entwurmung bestätigt, dass diese keine Wurmeier ausscheiden.
Vorteilhaft sind zudem bestimmte landwirtschaftliche Praktiken wie das Pflügen von Paddocks, da dadurch Wurmlarven in der Umgebung weniger lang überleben. Gleichzeitig wirkt dies auch der Moosmilbe entgegen, durch dessen Aufnahme sich Pferde mit Bandwürmern anstecken können.
Hygienemaßnahmen gegen die Dasselfliege
Je nach Art legen Dasselfliegen im Sommer oder Spätsommer ihre Eier auf dem Fell von Pferden oder in der Umgebung an Weidepflanzen ab. Die daraus schlüpfenden Larven gelangen über das Maul der Pferde in deren Verdauungstrakt, wo sie sich über Monate als bis zu ca. 2 cm große Maden in der Schleimhaut festgehakt weiter entwickeln, bevor sie im Frühsommer mit dem Kot ausgeschieden werden.
Während dieser Zeit können sie den Pferden gesundheitlich schaden. Daher wird empfohlen, vor allem im Sommer und Herbst ein- bis zweimal pro Woche die Gliedmaßen und die Brust der Pferde mit einem feucht-warmen Tuch zu reinigen.
Für gewöhnlich reichen Hygienemaßnahmen allein jedoch nicht aus, um einen Wurmbefall zu vermeiden. Aus diesem Grund ist zusätzlich dazu eine regelmäßige Kotprobenuntersuchung und ggf. Entwurmung sinnvoll. Lassen Sie sich am besten in Ihrer Tierarztpraxis beraten, wie diese richtig durchzuführen ist und worauf Sie dabei achten sollten.
Weitere empfohlene Maßnahmen der Stall- und Weidehygiene:
- Wassertränken und Futterstellen regelmäßig reinigen und den Standort von Heuhaufen und Tränkewagen regelmäßig wechseln
- Im Stall die Bodenfütterung vermeiden
- Eine möglichst geringe Besatzdichte auf Außenweiden
- Regelmäßige Reinigungsmahd gegen Geilstellen beziehungsweise ein Frühjahrsschnitt
- Koppeln regelmäßig wechseln (Umtriebsweiden)
- Feuchte Stellen auf der Weide trockenlegen
- Wiesen abwechselnd beweiden (z. B. mit Schafen oder Rindern)
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