Equine Infektiöse Anämie (EIA) bei Pferden: Tests werden ausgeweitet
(02.10.2012) Die anzeigepflichtige "Ansteckende Blutarmut" bei Pferden, die Anfang August 2012 in Rheinland-Pfalz und dem südlichen Rheinland nachgewiesen wurde, hat nun die Galopprennbahn Köln erreicht.
Vermeintlicher Auslöser für die Infektion war das Blutspende-Pferd einer Pferdeklinik in Wachtberg bei Bonn. Die rund 600 Pferde mit direktem Kontakt zu einem der erkrankten Blutempfänger wurden unmittelbar im Spätsommer untersucht.
Um die mögliche Hauptinfektionsquelle und potenzielle weitere Träger des Pferdevirus zu finden, werden derzeit vorsorglich weitere 2039 Pferde auf eine mögliche Infektion hin getestet, die nur sehr geringen Kontakt zu dem Blutspende-Pferd hatten.
Betroffen ist aktuell ein auf der Kölner Rennbahn stationiertes Pferd. Alle übrigen dort stationierten Pferde stehen jetzt unter Quarantäne und werden ebenfalls untersucht.
Der Rennbetrieb wird vorläufig eingestellt, mit erheblichen - auch finanziellen - Konsequenzen für den nationalen und internationalen Pferdesport.
Die ansteckende Blutarmut der Einhufer (Pferde, Ponys, Wildpferde, Esel, Maultiere und Zebras) ist eine spezifische Erkrankung des Blutes und der blutbildenden Organe.
Sie wird durch ein Virus übertragen. Die Tiere können infiziert sein und andere mit der tödlichen Krankheit anstecken, ohne dass bei ihnen Symptome erkennbar sind.
Ein wichtiger Übertragungsweg sind große blutsaugende Insekten wie Pferdebremsen und Wadenstecher. Die Krankheit trat in Deutschland bisher nur vereinzelt und in der Regel in örtlich begrenzten Gebieten auf (2011 gab es 5 Fälle).
Dagmar Barkmann, Renate Kessen, www.aid.de
Weitere Informationen: Merkblatt mit Verhaltenstipps für Tierhalter: Equine Infektiöse Anämie (EIA)