Tiergestützte Pädagogik in Wiens Kindergärten
(28.07.2005) Von und mit Tieren lernen hilft beim Lernen von Verantwortung
Luise und Ursula sind die jüngsten Bewohner in Wiens Kindergärten - die beiden Meerschweinchen genießen seit wenigen Monaten den Kindergartenalltag. Ins Reich der tierischen Kindergartenbewohner reihen sich noch die beiden Kaninchen Bianca und Brunhilde, die Wüstenrennmaus Max, die griechische Landschildkröte Charly, die Achatschnecken Lieselotte, Mathilde und Willibald, eine Reihe von Fischen, mehrere Therapiehunde, die abwechselnd zu Besuch kommen und viele andere. Manche von ihnen, wie etwa die Wüstenrennmaus, hat den Weg selbst in ihren Heimatkindergarten in der Donaustadt gefunden. Andere, wie etwa die beiden Hasen, die Schnecken oder die Schildkröte, sind Geschenke.
500 Tiere machen täglich "Dienst"
Rund 43 städtische Kindergärten in Wien praktizieren mittlerweile tiergestützte Pädagogik. Umgekehrt machen rund 500 Tiere täglich "Dienst" in Wiens Kindergärten. Der positive pädagogische Effekt: Abgesehen davon, dass Kinder Tiere sehr gerne und ausdauernd beobachten und dabei auch vieles erfahren und Wissen erwerben, lernen sie auch Verantwortung zu übernehmen. Füttern, Trinkwasser wechseln, Mithelfen beim Saubermachen des Käfigs und das Beaufsichtigen der Tiere beim Freilauf - all diese Aufgaben warten auf die Kleinsten. Fische, Kaulquappen, Schnecken etc. regen zum Beobachten an und dienen dazu, ökologische Zusammenhänge zu begreifen, während Meerschweinchen, Hasen oder Hunde Kinder emotional ansprechen.
Tiere haben eine beruhigende und therapeutische Wirkung auf Kinder. Sie nehmen diese an so wie sie sind und haben sich als gute Zuhörer und Tröster bewährt. Positive Erfahrungen haben gezeigt, dass gerade unruhige und verhaltensauffällige Kinder oft durch den Umgang mit Tieren zur Ruhe kommen und ausgeglichener werden.