
Neue Leitlinie zur Kottransplantation bei Kleintieren
Die fäkale Mikrobiota-Transplantation (FMT) gewinnt zunehmend an Bedeutung in der tierärztlichen Praxis, insbesondere bei der Behandlung von gastrointestinalen Erkrankungen bei Hunden und Katzen. Besonders vielversprechend ist die Anwendung bei Hunden mit Parvovirus-Enteritis, einer potenziell lebensbedrohlichen Erkrankung.
Auch bei akutem Durchfall und chronischen Darmerkrankungen, wie entzündlichen Darmerkrankungen bei Hunden und Katzen, zeigt die Therapie positive Ergebnisse. Indem die mikrobielle Vielfalt des Darms wiederhergestellt wird, kann FMT sowohl die Symptome lindern als auch die allgemeine Gesundheit des Tieres fördern.
Um Tierärzte bei der sicheren und effektiven Anwendung dieses Verfahrens zu unterstützen, hat das Companion Animal FMT Consortium kürzlich neue Leitlinien veröffentlicht . Diese bieten klare Empfehlungen, wie FMT in der Praxis umgesetzt werden kann, und sollen dazu beitragen, die Zugänglichkeit dieses therapeutischen Ansatzes zu verbessern.
Bei der FMT handelt es sich um die Übertragung von Fäkalien eines gesunden Spenders auf einen erkrankten Empfänger. Ziel ist es, das mikrobielle Gleichgewicht im Darm des Empfängers zu verändern, um dessen Gesundheit zu fördern. Diese Methode gilt als minimalinvasiv, gut verträglich und kann mit den entsprechenden Vorbereitungen in jeder tierärztlichen Praxis durchgeführt werden.
Die neuen Leitlinien des Konsortiums geben detaillierte Anweisungen zur Einrichtung eines Spenderprogramms, zur Verarbeitung und Lagerung des transplantierten Materials sowie zur Anpassung des Verfahrens an die individuellen Bedürfnisse von Patienten und Praxen.
Besonders hervorgehoben wird in den Leitlinien die Bedeutung eines sorgfältigen Spenderscreenings. Ein geeigneter Spender muss gesund sein und frei von potenziell übertragbaren Erkrankungen, Parasiten oder Infektionen. Frischer Kot wird bevorzugt, da dieser die höchste mikrobielle Vielfalt bietet.
Die Verarbeitung und Lagerung des Materials sind ebenfalls entscheidend, um die Wirksamkeit der Transplantation zu gewährleisten. Die Empfehlungen lassen dabei genügend Spielraum, um an die Gegebenheiten und Ressourcen der jeweiligen Praxis angepasst zu werden.
Mit der Veröffentlichung der Leitlinien wird der Zugang zu dieser innovativen Therapieoption erheblich erleichtert. Für Tierärzte, die daran interessiert sind, FMT in ihrer Praxis einzuführen, bieten die neuen Empfehlungen eine klare und praxisorientierte Grundlage.
Sie helfen nicht nur dabei, die Durchführung des Verfahrens sicherer und effektiver zu gestalten, sondern tragen auch dazu bei, das Verständnis für die Bedeutung eines ausgewogenen Mikrobioms im Darm von Tieren zu vertiefen.
Die vollständige Leitlinie mit weiteren Details ist in der Publikation Clinical Guidelines for Fecal Microbiota Transplantation in Companion Animals zu finden. Sie bietet eine wertvolle Ressource für Tierärzte, die diese innovative Methode in ihre Praxis integrieren möchten.
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