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Clinicopathological findings, treatment, and outcome in 60 cats with gastrointestinal eosinophilic sclerosing fibroplasia
Allgemein

Paper of the Month März 2024: Clinicopathological findings, treatment, and outcome in 60 cats with gastrointestinal eosinophilic sclerosing fibroplasia

Die vorliegende Studie, veröffentlicht in der Zeitschrift Journal of Veterinary Internal Medicine, untersucht die gastrointestinale eosinophils sclerosierende fibroplasie (GESF) bei Katzen anhand einer retrospektiven Analyse von 60 Fällen mit einer histopathologisch gesicherten Diagnose.

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GESF ist eine seltene Erkrankung, die mit Umfangsvermehrungen im Gastrointestinaltrakt einhergeht, und die Studie zielt darauf ab, die klinischen Merkmale, diagnostischen Herausforderungen und Behandlungsoptionen dieser Erkrankung näher zu beleuchten.

GESF ist eine seltene Erkrankung bei Katzen, die mit Umfangsvermehrungen im Gastrointestinaltrakt einhergeht, insbesondere im Bereich des Pylorus und dem Übergang des Ileums ins Colon,, sowie mit vergrößerten abdominalen Lymphknoten. 

Eine kürzlich durchgeführte retrospektive Studie untersuchte 60 Fälle von GESF bei Katzen mit einer histopathologisch gesicherten Diagnose, um die klinischen Merkmale, diagnostischen Herausforderungen und Behandlungsoptionen dieser Erkrankung näher zu beleuchten.

GESF wird oft unterschätzt, da die Umfangsvermehrungen denen von Lymphomen, Granulomen oder Adenokarzinomen ähneln können. Die histopathologische Diagnose ist oft schwierig, jedoch kann die immunohistochemische Färbung des Wachstumsfaktors β1 zur Unterstützung der Diagnose beitragen.

Die meisten Katzen mit GESF zeigen chronisches Erbrechen, Durchfall und Gewichtsverlust. Über 85% der Fälle lassen sich durch Palpation schmerzhafte Umfangsvermehrungen feststellen, und die durchschnittliche Dauer der klinischen Anzeichen beträgt 90 Tage. 

Laboruntersuchungen zeigen in den meisten Fällen eine mittel- bis hochgradige Eosinophilie sowie gelegentlich Anämie, Neutrophilie und Monozytose.

Hier handelt es sich um ein typisches Ultraschallbild bei GESF. Es zeigt eine Umfangsvermehrung am Übergang des Ileums zum Colon ascendens mit Verlust der Schichtung, Verdickung in Umfangsrichtung und exzentrischem Wachstum sowie heterogene Echogenität der Wand mit hyperechogenen Bereichen und hyperechogenem umgebendem Peritoneum.
Hier handelt es sich um ein typisches Ultraschallbild bei GESF. Es zeigt eine Umfangsvermehrung am Übergang des Ileums zum Colon ascendens mit Verlust der Schichtung, Verdickung in Umfangsrichtung und exzentrischem Wachstum sowie heterogene Echogenität der Wand mit hyperechogenen Bereichen und hyperechogenem umgebendem Peritoneum.
Histologisch zeigt sich die Duodenalmasse aus anastomosierenden Trabekeln aus sklerotischem Kollagen, umgeben von Fibroblasten, Makrophagen sowie einer geringen Anzahl von Eosinophilen und Mastzellen. (200fache Vergrößerung, Scale bar = 50 μm. Photo credit: Dr Allison Watson from Colorado State University).
Histologisch zeigt sich die Duodenalmasse aus anastomosierenden Trabekeln aus sklerotischem Kollagen, umgeben von Fibroblasten, Makrophagen sowie einer geringen Anzahl von Eosinophilen und Mastzellen. (200fache Vergrößerung, Scale bar = 50 μm. Photo credit: Dr Allison Watson from Colorado State University).

Die Behandlung von GESF bei Katzen umfasst in der Regel die Entfernung der Masse, jedoch wurden in einigen Studien auch konservative Therapien mit Kortikosteroiden, Cyclosporinen und Mycophenolaten erfolgreich eingesetzt. Insbesondere zeigte sich Prednisolon in einer Dosierung von 1,5 mg/kg einmal täglich über 3 Wochen als erfolgreich. 

Katzen, die sowohl chirurgisch als auch mit Kortikosteroiden behandelt wurden, hatten eine längere Überlebenszeit im Vergleich zu Katzen, die nur chirurgisch behandelt wurden. Zusätzlich wurde in 70% der Fälle ein Antibiotikum für bis zu einen Monat verabreicht, wobei in bakteriologischen Befunden vor allem E. coli, Staphylococcus spp. und Enterococcus spp. gefunden wurden.

Diese Studie liefert wichtige Einblicke in die klinischen Merkmale, diagnostischen Herausforderungen und Behandlungsoptionen von GESF bei Katzen und betont die Bedeutung eines multimodalen Ansatzes zur Verbesserung der Prognose und Lebensqualität betroffener Tiere.

Das Originalpaper findet ihr hier!

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