Erster Welt-Tollwut-Tag am 8. September 2007

(07.09.2007) Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) und die Veterinary Laboratory Agency (VLA, Großbritannien) unterstützen in Zusammenarbeit mit dem Pasteur Institut, Frankreich, den ersten Welt-Tollwut-Tag.

Dieser findet auf Initiative der gemeinnützigen Vereinigung "Alliance for Rabies Control" erstmals am 8. September statt, dem Jahrestag der ersten erfolgreichen Tollwutimpfung durch Louis Pasteur im Jahre 1895.

Tollwut ist eine tödliche Viruserkrankung des Nervensystems. Der Erreger kann alle Säugetiere und den Menschen befallen. Die Krankheit wird meistens mit dem Speichel bei einem Biss von einem infizierten Tier übertragen. Zu den Symptomen zählen Verhaltensanomalien und Lähmungen, die zu einem schmerzvollen Tod führen.

Nach Schätzungen der WHO sterben jedes Jahr mehr als 50000 Menschen an Tollwut, davon über 90 Prozent in Afrika und Asien.

Das Hauptziel des Welt-Tollwut-Tages ist es, durch eine erhöhte Aufmerksamkeit sowie verbesserte Prävention und Kontrolle der Krankheit weltweit Humaninfektionen zu verhindern. Hierzu gehört auch die Unterstützung von Aufklärungskampagnen in den Ländern, in denen die Krankheit derzeit stark verbreitet ist.

Die Tollwut kommt vor allem in unterprivilegierten Gesellschaftsgruppen mit begrenztem oder fehlendem Zugang zu medizinischer Versorgung vor, die laut Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation WHO eine post-expositionelle Tollwutbehandlung aus passiver und aktiver Impfung umfassen sollte. Die WHO sieht die derzeitige Situation als Ergebnis mangelhafter Gesundheitsinfrastrukturen, unzureichender Bekämpfungsmaßnahmen und eines fortbestehenden großen Virusreservoirs in Hunden und Wildtieren.

"Neuere Erfahrungen aus Lateinamerika zeigen, dass Tollwutinfektionen in der Bevölkerung vermieden werden können, wenn das Virus aus der Hundepopulation eliminiert wird. Dieser Ansatz wurde bist jetzt aber nicht in den am schlimmsten betroffenen Kontinenten verfolgt.” sagt Dr. Thomas Müller, Leiter des WHO Collaborating Centres für Tollwut am FLI.

Dr. Tony Fooks von der VLA betont, dass die Ausrottung von Tollwut nur gelingen kann, wenn ein interdisziplinärer Ansatz verfolgt wird, der von Politikern und Wissenschaftlern, darunter Epidemiologen, Biologen, Veterinären und Medizinern gemeinsam getragen wird, um die Ziele des Welt-Tollwut-Tages langfristig zu erreichen.

Als WHO Collaborating Centre und Referenzlabor der Weltorganisation für Tiergesundheit OIE bringen FLI und VLA wissenschaftliche Ergebnisse zur Diagnose, Epidemiologie und Kontrolle der Tollwut in internationale Projekte und Schulungen von Wissenschaftlern aus betroffenen Ländern ein. Außerdem führen sie labordiagnostische Bestätigungen von Tollwutfällen durch.

Weitere Informationen zum Welt-Tollwut-Tag und den weltweiten Aktionen stehen im Internet unter www.worldrabiesday.org zur Verfügung.

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