
QIAGEN liefert molekulare Vor-Ort-Testsysteme zur Überwachung von Tierseuchen in Entwicklungsländern
Hierzu wird das Unternehmen ein internationales Pilotprojekt in Verbindung mit den Vereinten Nationen (UN) mit tragbaren Systemen zur schnellen Durchführung molekularer Tests direkt vor Ort beliefern.
Die von QIAGEN produzierten Geräte vom Typ ESE-Quant Tube Scanner sind etwa ein Kilogramm leicht und haben die Größe eines Bürotelefons.
In Verbindung mit Tests, die eigens im Rahmen eines gemeinsamen Programms der Welternährungsorganisation (FAO) und der Internationalen Atomenergie-Agentur (IAEA) entwickelt wurden, können die Geräte direkt vor Ort Viren und Bakterien anhand ihrer Erbinformation nachweisen.
Damit entfällt der zeitraubende Transport des Probenmaterials zur Analyse in Zentrallabors. Die unmittelbare Verfügbarkeit von Testergebnissen ermöglicht schnelle Maßnahmen, um Seuchen direkt an ihrem Ursprung einzudämmen.
QIAGEN wird zunächst bis zu 50 solcher Geräte an nationale Gesundheitsbehörden in 35 Schwellen- und Entwicklungsländern in Asien, Südamerika und Afrika liefern. Im Rahmen des auf drei Jahre angelegten Pilotprojekts werden Testsysteme für die Vogelgrippe (H5N1) bei Geflügel, für die Pest der kleinen Wiederkäuer (Peste des Petits Ruminants, PPR) bei Schafen und Ziegen, sowie für die Lungenseuche des Rindes (Contagious Bovine Pleuro-Pneumonia, CBPP) erprobt.
Diese Tierseuchen verursachen nicht nur enorme wirtschaftliche Schäden, sondern bedrohen die Nahrungsmittelversorgung von Millionen Menschen.
QIAGEN hat gemäß der bestehenden Vereinbarung in der zweiten Novemberhälfte mit der Auslieferung der Geräte begonnen. Je nach Ausgang des Pilotprojekts kann das Testprogramm auf insgesamt zehn Tierseuchen ausgebaut werden. Auch eine stufenweise geographische Ausweitung des Programms wäre dann möglich.
QIAGEN erweitert seine technologische Führung durch die Entwicklung neuartiger Systeme für die Vor-Ort-Testung in der Gesundheitsfürsorge sowie in angewandten Testverfahren (Veterinärmedizin, Lebensmittelsicherheit, Umweltkontrolle und Abwehr biologischer Gefahren). In diesem Fall kommen dabei Technologien zur Anwendung, die QIAGEN im Januar 2010 mit der Akquisition der ESE GmbH übernommen hatte.
ESE gilt als einer der Pioniere bei der Entwicklung und Produktion tragbarer Geräte für molekulare Testanwendungen. Mit der kontinuierlichen Verbreitung der molekularen Diagnostik steigt auch der Bedarf an schnellen und tragbaren Testsystemen für Anwendungen in der Notfall- und Intensivmedizin, in Krankenhäusern sowie im Feldeinsatz. Experten zufolge spielen derartige Technologien darum künftig eine zunehmend wichtige Rolle in der Gesundheitsfürsorge.
"Als ein weltweit führender Anbieter molekularer Proben- und Testtechnologien befindet sich QIAGEN auch bei der Anwendung tragbarer Systeme für genetische Tests an der Spitze der Entwicklung. Solche Vor-Ort-Testsysteme können speziell in Entwicklungsländern eine wichtige Rolle bei der Verbesserung der sozialen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen spielen. Sie sind gut an bestehende Infrastrukturen in der Gesundheitsfürsorge und Landwirtschaft anpassbar und eröffnen darüber hinaus Zugang zu den Vorteilen moderner Technologien.
Initiativen wie das gemeinsame Programm der FAO und IAEA in der Veterinärmedizin oder QIAGENs eigene careHPV-Initiative zur Bekämpfung von Gebärmutterhalskrebs in Entwicklungsländern können dazu beitragen, Leben zu retten und den weltweiten Zugang zu modernen Testtechnologien zu erweitern", sagte Dr. Konrad Faulstich, Direktor strategische Allianzen bei QIAGEN.
"Mit dem portablen Testsystem für das gemeinsame Programm der FAO und IAEA machen wir einen weiteren strategisch wichtigen Schritt zum Ausbau von QIAGENs führender Position bei Systemen für die Vor-Ort-Testung. Wir freuen uns sehr, mit unseren Technologien für angewandte Testverfahren den international geführten Kampf gegen Tierseuchen zu unterstützen."
"Wir sehen molekulare Tests in der Veterinärmedizin als ein zunehmend wichtiges Mittel, um schnell hoch ansteckende Tierseuchen nachweisen zu können", sagte Dr. Hermann Unger, zuständiger Projektmanager für das FAO/IAEA-Programm in Wien. "Um eine effektive Strategie für die Eindämmung derartiger Seuchen umzusetzen, benötigen wir kostengünstige, portable, qualitativ hochwertige und leicht handhabbare Testsysteme.
Wir hoffen, durch eine Verbesserung der Nachweismöglichkeiten für mögliche Seuchen die Mitgliedstaaten in die Lage zu versetzen, bei Bedarf schnell Gegenmaßnahmen einleiten zu können. QIAGENs Unterstützung, ihre technologische Expertise und logistische Kompetenz bei der Anpassung des Testsystems an unsere Bedürfnisse leisten einen wertvollen Beitrag für unser Programm zur Eindämmung dieser verheerenden Tierseuchen."
Die Verbreitung von grenzüberschreitenden Tierseuchen verschärft häufig die Not, die vor allem Menschen in Entwicklungsländern betrifft. So haben Ausbrüche der Vogelgrippe (H5N1) in Asien, Afrika und Europa nicht nur Millionen Hühner und Vögel vernichtet, sondern stellen auch ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko für Menschen dar.
Im Jahr 1995 hatte ein Ausbruch der Lungenseuche des Rindes in Botswana allein dort Schäden in Höhe von Rund 500 Millionen US-Dollar verursacht. Weltweit sind mehr als eine Milliarde Schafe und Ziegen, und damit 60% kleiner Wiederkäuer, potenziell PPR ausgesetzt. Das Programm der FAO und IAEA zielt darauf ab, Ausbrüche derartiger Tierseuchen mithilfe modernster QIAGEN-Technologien schnell zu unterdrücken.
QIAGENs innovativer ESE-Quant Tube Scanner kann nahezu überall eingesetzt werden. Das Gerät wird durch einen Tastendruck aktiviert und ist in der Lage, DNA- oder RNA-Spuren von Viren und Bakterien im zu untersuchenden Probenmaterial auch ohne Zugang zur Laborinfrastruktur nachzuweisen.
Die Grundlage hierfür bildet eine so genannte isothermale Amplifikationstechnologie für Nukleinsäuren, mit deren Hilfe das zu untersuchende Erbmaterial vervielfältigt und damit sichtbar gemacht wird. Das Gerät misst kontinuierlich diesen Vorgang mit höchster Präzision und erlaubt dabei auch eine Qualitätskontrolle der Ergebnisse. Das tragbare Gerät kann in etwa 30 Minuten bis zu acht Proben gleichzeitig verarbeiten. Die Ergebnisse können zur weiteren Auswertung auch direkt auf einen Computer übertragen werden.
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