Ferkelkastration: Impfen wirkt zuverlässig und ist praktikabel
Ebergeruch im Fleisch ist unerwünscht. Männliche Ferkel werden deshalb in vielen Ländern chirurgisch kastriert - meist ohne Betäubung. In Deutschland ist diese Methode zulässig für das Kastrieren von unter acht Tage alten männlichen Ferkeln.
Aus Tierschutzgründen ist diese Art der Ferkelkastration in die Diskussion geraten. In der Schweiz dürfen Ferkel ab 2009 nicht mehr ohne Narkose kastriert werden. Geforscht wird nach Alternativen. Eine Möglichkeit könnte die Impfung sein. Dabei wird die Hodenfunktion des Ebers durch zwei Injektionen im Abstand mehrerer Wochen ausgeschaltet. Diese Behandlung führt zur Bildung von Antikörpern gegen das körpereigene Gonadotropin-Releasinghormon und damit zur Ausschaltung der Hodenfunktion ("immunologische Kastration").
Daraufhin sinkt die Gewebekonzentration an Androstenon, das für den typischen Ebergeruch des Fleisches verantwortlich gemacht wird. Vorteil der Impfung: Das Tier wächst bis zur Behandlung als nicht kastrierter Eber auf. Futterverwertung und Fleischqualität sind höher als bei früh kastrierten Tieren. Professor Rico Thun von der Universität Zürich hält die Methode für sicher, zuverlässig und praktikabel.
Das geht aus einem Bericht der Zeitschrift "Tierärztliche Umschau" über die Tagung "ProSchwein" in Zollikofen, Schweiz, hervor. Auf der Tagung sind auch Forschungsergebnisse über chirurgische Kastration unter Narkose, alternative Fütterungs- und Haltungsmaßnahmen für Eber und züchterische Methoden vorgestellt worden. Diese Maßnahmen führen jedoch nicht zu dem gewünschten Erfolg oder sind nur mit großem Aufwand durchzuführen.
Wichtig ist auch die Entwicklung von schnellen und sicheren Nachweisverfahren, damit verarbeitende Betriebe geruchsbelastetes Fleisch vor der Verarbeitung sicher identifizieren können. An einer "elektronischen Nase" arbeitet eine Arbeitsgruppe der Schweizerischen Forschungsanstalt Agroscope in Liebefeld-Posieux.
aid, Renate Kessen
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