EFSA Gutachten zum  Schwanzkupieren bei Schweinen

(25.05.2014) Die EFSA hat ein Gutachten zur Frage des Schwanzkupierens bei Schweinen veröffentlicht. Beim Kürzen der Schwänze handelt es sich um eine Praxis, die das Risiko des Schwanzbeißens, einem der hartnäckigsten Probleme in der modernen Schweinehaltung, verringern soll.

EFSA Dieses Verhalten kann verschiedene Ursachen haben, einschließlich eines Mangels an Materialien (wie Stroh, Heu, Silage, Kompost oder Torf), die Schweine benötigen, um eine Reihe von Verhaltensbedürfnissen zu befriedigen. Das Angehen des Schwanzbeißens soll dazu beitragen, die Notwendigkeit für das Kupieren der Schwänze zu reduzieren.

Die EFSA-Sachverständigen haben sich insbesondere mit den Zusammenhängen zwischen folgenden Aspekten befasst:

  • Risikofaktoren, wie unzureichendes bzw. fehlendes funktionelles Beschäftigungsmaterial; oder ein schlechter Gesundheitszustand
  • Folgen für das Wohlergehen, wie die Unfähigkeit, die Umgebung zu erkunden, nach Futter zu wühlen oder Nester zu bauen; Konkurrenz um Beschäftigungsmaterialien; und Verletzungen oder Schmerzen durch Schwanzbeißen
  • Tierbezogene und nicht tierbezogene Indikatoren, wie Schwanz-, Ohren- oder Flankenbeißen; eine Zunahme von Hautläsionen; oder Manipulationen an Buchtgenossen und Stalleinrichtung


Für ihre Bewertung nahmen die EFSA-Sachverständigen eine statistische Analyse vor, bei der sie auf Informationen aus verfügbaren Datenbanken zurückgriffen.

Da die vorliegenden Daten nicht speziell zur Bewertung von Risikofaktoren für das Schwanzbeißen entwickelt wurden, schlagen die Sachverständigen ferner ein Modell zur EU-weiten Datenerhebung vor.

Dieses Modell soll den Zugang zu aussagekräftigeren Informationen über Risikofaktoren des Schwanzbeißens verbessern und somit letztlich die Risikobewertung optimieren.

Das vorliegende Gutachten soll die Bemühungen der Europäischen Kommission im Hinblick auf die Umsetzung von Mindestanforderungen für den Schutz von Schweinen unterstützen.

Link: Scientific Opinion concerning a Multifactorial approach on the use of animal and non-animal-based measures to assess the welfare of pigs



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