Gibt es Verbindungen zwischen TSE bei Tieren und Menschen?
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) haben ein gemeinsames Gutachten zur Überprüfung der neuesten wissenschaftlichen Informationen über mögliche Verbindungen zwischen transmissiblen spongiformen Enzephalopathien (TSE) bei Tieren und Menschen veröffentlicht.
Im Gutachten werden außerdem die derzeit verfügbaren Instrumente und Methoden für epidemiologische Untersuchungen und Laborstudien zur Bewertung der möglichen Zusammenhänge zwischen TSE bei Tieren und Menschen einer kritischen Betrachtung unterzogen.
Das gemeinsame Gutachten der EFSA und des ECDC stellt die erste umfassende Überprüfung der epidemiologischen Untersuchungen und Laborstudien zu möglichen Verbindungen zwischen TSE bei Tieren und Menschen auf EU-Ebene dar. Es baut auf früheren Arbeiten der EFSA zum zoonotischen Potenzial einzelner TSE-Erreger sowie auf einer beträchtlichen Zahl anderer wissenschaftlicher Studien zu Prionenkrankheiten auf.
Die Ergebnisse des Gutachtens bestätigen, dass derzeit nur eine Form von TSE nachweislich zoonotisch (also vom Tier auf den Menschen übertragbar) ist: die klassische bovine spongiforme Enzephalopathie (BSE), beim Menschen als variante Creutzfeldt Jakob-Krankheit (vCJK) bekannt.
Epidemiologische Erkenntnisse zeigen, dass die häufigste Form von TSE beim Menschen die sporadische Creutzfeldt Jakob-Krankheit (sCJK) ist, deren Ursache weiterhin unklar bleibt. Wenngleich seitens der wissenschaftlichen Forschung bisher noch keine umweltbedingte Infektionsquelle gefunden wurde, kann nach Meinung der Experten die Möglichkeit nicht ausgeschlossen werden, dass eine kleine Zahl von Fällen zoonotischer Natur sein kann.
Was die klassische Scrapie bei Ziegen und Schafen angeht, lassen die epidemiologischen Erkenntnisse nicht auf eine zoonotische Krankheit schließen. Im Hinblick auf die atypische Scrapie heißt es in dem Gutachten, dass die zurzeit verfügbaren wissenschaftlichen Daten nicht ausreichten, um Rückschlüsse auf das zoonotische Potenzial zuzulassen.
Hinsichtlich anderer TSE gibt es eine Reihe von Unsicherheiten, die es zum jetzigen Zeitpunkt unmöglich machen, endgültige Schlussfolgerungen über mögliche Verbindungen zwischen Tieren und Menschen zu ziehen.
Einer der Gründe hierfür ist, dass die Daten zur Überwachung von TSE bei Tieren zu neuen Datums sind, um sie mit den entsprechenden Daten beim Menschen zu vergleichen. In dem Gutachten wird daher empfohlen, die systematische Überwachung von TSE Erkrankungen bei Menschen und Tieren fortzusetzen.
Neben epidemiologischen Daten werteten die Wissenschaftler auch Erkenntnisse aus Versuchen zur Übertragung von TSE in Laborstudien aus. Laut Gutachten legen die Ergebnisse einiger dieser Studien den Schluss nahe, dass eine Übertragung vom Tier auf den Menschen nicht nur bei der klassischen BSE bei Rindern, sondern auch bei anderen TSE denkbar wäre.
So deuten bestimmte Daten darauf hin, dass einer der neuen Erreger der atypischen BSE, nämlich der L BSE bzw. BASE Erreger, ein dem klassischen BSE Erreger ähnliches oder höheres zoonotisches Potenzial besitzen könnte. Wie in dem Gutachten festgestellt wird, lässt sich jedoch derzeit nicht genau sagen, wie aussagekräftig diese Laborstudien sind, wenn es darum geht, die Übertragung von TSE zwischen Tieren und Menschen unter tatsächlichen Expositionsbedingungen einzuschätzen.
Dieses gemeinsame Gutachten von EFSA und ECDC gibt einen Überblick über die Situation bezüglich des zoonotischen Potenzials von TSE und kann Risikomanager bei ihrer Arbeit zu diesen TSE unterstützen, die eine große Bedrohung für die menschliche Gesundheit darstellen.
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