Wenn die Kuh nicht zum Melkroboter geht kann versteckte Pansenazidose der Grund sein

(14.01.2015) Bewegungsaktive Kühe sind die Grundlage für die Funktion eines Automatischen Melksystems (AMS). Frischlaktierende Kühe sollten den Melkroboter drei bis fünf Mal täglich aufsuchen.

Gegen Ende der Laktation reduziert sich die Melkfrequenz dann auf circa zwei Melkungen täglich. Als Richtwert für eine gesamte Herde gelten 2,5 Melkvorgänge pro Tag.  

Wenn Betriebsleiter über eine insgesamt träge Herde und zu geringe Melkfrequenzen klagen, kann der Grund eine latente Pansenazidose sein.

Diese kann entstehen, wenn bei gegebener Kraftfuttermenge der ständige Zugang zu gutem Grundfutter nicht möglich ist.  

In einem von Wissenschaftlern der Klinik für Rinder an der Tierärztlichen Hochschule Hannover in der Zeitschrift "Der Praktische Tierarzt" dokumentierten Fall konnte mit relativ geringen Veränderungen eine wiederkäuergerechte Ration erreicht werden.

Dazu gehörten die Steigerung der Futtervorlage am Futtertisch sowie eine gemischte Grobfutterration aus Grassilage, Maissilage, Biertreber, Pressschnitzeln sowie gehäckseltem Stroh. Außerdem wurde ein höherer Anteil des Kraftfutters in die Ration gemischt.

Dadurch konnte mit einer wiederkäuergerechteren Ration die Trockensubstanzaufnahme gesteigert werden. Die Pansenfermentationsstörungen wurden hierdurch reduziert und das Laufverhalten der Tiere wie gewünscht verbessert.

So konnte die Anzahl von vorher durchschnittlich 2,2 Melkungen pro Tier und Tag auf 2,6 gesteigert werden. Außerdem stieg auch die Milchleistung an.  

Insgesamt ist für Praktiker, die mit AMS arbeiten, wichtig: Sorgen Sie für gut begehbare und nicht zu enge Wege zum Futtertisch und zum Melksystem und nutzen Sie eingesparte Zeit für die Tierbeobachtung und für die Überwachung des technischen Systems. Ganz von selber geht es auch mit dem Roboter nicht.

Britta Klein, www.aid.de



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