Internationale Konferenz zu Krankheiten von Herdentieren

(04.10.2011) Eine internationale Konferenz für Prophylaxe von Herden- und Produktionskrankheiten am 7. und 8. Oktober an der Universität Leipzig befasst sich vor allem mit typischen Krankheiten des Rindes. Ausrichter der Tagung, zu der mehr als 300 Teilnehmer aus acht Ländern erwartet werden, ist die Veterinärmedizinische Fakultät.

Im großen Hörsaal des Carl-Ludwig-Instituts für Physiologie der Medizinischen Fakultät in der Liebigstraße 27 beraten die Experten unter anderem über Fruchtbarkeitsstörungen, Euter- und Lungenentzündungen, Klauenkrankheiten sowie Stoffwechsel- und Verdauungsstörungen bei Herdentieren.

Dazu zählen unter anderem Rindern, Schweine und Schafe. An der Universität Leipzig fand bereits im Sommer 2007 der 13. Internationale Kongress zu Produktionskrankheiten von Herdentieren statt.

Der Grundgedanke dieser Tagungsreihe ist es seit ihrem Beginn 1968, Spezialisten der verschiedensten Fachgebiete zusammenzuführen, die sich mit der Gesundheit und Leistung von Nutztieren beschäftigen.

Während des Treffens tauschen sie neueste wissenschaftliche Erkenntnisse auf dem Nutztiersektor aus, um zu tierartgerechter Haltung und Tierschutz, zur Sicherung einer stabilen Tiergesundheit, der Verbesserung des Tierseuchenschutzes sowie zur Verbesserung der Leistung, hoher Qualität und Sicherheit tierischer Erzeugnisse und rentabler Produktion beizutragen.

An der Tagung 2007 nahmen insgesamt 330 Wissenschaftler verschiedener Fachdisziplinen aus 41 Ländern teil - Tierärzte und Humanmediziner, Biologen und Landwirte.

Die Grundidee dieser Tagungsreihe soll nun mit dieser Konferenz aufgegriffen werden. Sie ist mehr praxisorientiert und wendet sich deshalb in erster Linie an Tierärzte und andere mit Herdentieren befasste Fachkräfte.

Vorgesehen sind dazu unter anderem Kurzvorträge, Übersichtsreferate und Diskussionsrunden.

Diese Tagung wird verbunden mit der Fortbildungsveranstaltung "Labordiagnostik in der Bestandsbetreuung", die bisher 36-mal stattfand. Angesprochen sind wiederum Spezialisten der Tierwissenschaften und Veterinärmedizin der Fachgebiete Biochemie, Ernährungswissenschaft, Genetik, Physiologie, Immunologie, Endokrinologie, Epidemiologie und Ethologie aus Deutschland, Europa und aus Übersee.

Ganz bewusst soll damit nach den Worten des Tagungspräsidenten Prof. Dr. Manfred Fürll von der Universität Leipzig der interdisziplinäre Wissensaustausch zu allen Fragen der Tiergesundheit, zum besseren Verständnis von Risikofaktoren und der Krankheitsentstehung sowie der Vorbeugung von Leistungsminderungen und Krankheiten gefördert werden.

Bei Milchkühen hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten die Milchleistung nach Angaben von Prof. Fürll mehr als verdoppelt, so dass Jahresleistungen von 10.000 Kilogramm und mehr keine Seltenheit sind. "Gleichzeitig ist aber die Nutzungsdauer drastisch gesunken.

Eine Kuh bekommt heute im Durchschnitt nur noch zwei bis drei Kälber. Das ist aus verschiedenen Gründen extrem unbefriedigend", betonte er. Das Grundanliegen der Tagung sei daher, Wege zu suchen und zu benennen, dieser Entwicklung wirksam entgegen zu wirken.



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