Bauern der Jungsteinzeit betrieben spezialisierte Rinderhaltung
Schweizer Bauern haben bereits vor 5400 Jahren unterschiedliche Arten der Tierhaltung betrieben. Dies zeigt eine Studie von Forschenden der Universität Basel sowie aus Deutschland und Grossbritannien.
Im Fokus der Untersuchung stand die Siedlung «Arbon Bleiche 3» am südlichen Bodenseeufer. Die Fachzeitschrift «Plos One» hat die Ergebnisse veröffentlicht.
Das Dorf «Arbon Bleiche 3» am südlichen Ufer des Bodensees gilt als einer der bedeutendsten jungsteinzeitlichen Fundorte der Schweiz. Aufgrund seiner Lage sind hier organische Materialien wie beispielsweise die Bauhölzer der Häuser erhalten geblieben.
Durch die dendrochronologische Methode konnte man diese Hölzer aufs Jahr genau datieren. So fand man heraus, dass das Dorf zu Beginn des 34. Jahrhunderts v.Chr. in einem Zeitraum von nur 15 Jahren besiedelt war.
Ein internationales Forscherteam unter der Leitung von Prof. Jörg Schibler von der Universität Basel rekonstruiert mit Hilfe von Isotopenanalysen Wirtschaftsweise der Bevölkerung am Bodensee von vor 5400 Jahren.
Wie die archäologische Gemeinschaft sozial organisiert war, versuchen die Forscher anhand der Haustierhaltung und Landnutzung zu verstehen, denn diese liefert wertvolle Hinweise zu Ernährung, Mobilität und sozialen Strukturen der jungsteinzeitlichen Dorfgemeinschaft.
Zähne erzählen aus der Vergangenheit
Die Forschenden führten Strontium- und Kohlenstoffisotopenanalysen an den Zähnen und Knochen von 25 Rindern durch. Von den Resultaten konnten sie ableiten, dass die Wirtschaftsweise vor fast 5400 Jahren bereits sehr differenziert war. Die Bauern aus der Jungsteinzeit wandten gleich drei Strategien zur Haltung von Rindern parallel an.
So wurde ein Teil der Herde ganzjährig in der unmittelbaren Umgebung der Siedlung gehalten, während andere Tiere das ganze Jahr hindurch in einiger Entfernung weideten. Ein dritter Teil der Kühe wurde meistens in Siedlungsnähe gehalten, dann aber für einige Monate auf entfernter gelegene Weiden gebracht.
Untersuchungen an Zahnschmelz und an Vegetationsproben legen die Vermutung nahe, dass einige Rinder in der wärmeren Jahreszeit in höher gelegene Regionen gebracht wurden. Dies ist als Hinweis auf eine beginnende alpine Weidewirtschaft zu werten.
Soziale Unterschiede in der Dorfgemeinschaft
Die Studie weist nach, dass einzelne Teile der Rinderherde unterschiedlichen Mobilitätsmustern folgten. Unter den 27 Häusern der Siedlung und ihren Bauern gab es offenbar verschiedene soziale Gruppen, welche auf unterschiedliche Rinderhaltung spezialisiert waren.
«Es ist möglich, dass es bereits in der Jungsteinzeit unterschiedliche Zugangsrechte zu Weideflächen gab», so Claudia Gerling und Jörg Schibler. «Um dem zunehmenden Druck auf die lokale Landschaft auszuweichen, brachten die Menschen ihre Tiere in entfernter gelegene Weideregionen».
Publikation
Claudia Gerling, Thomas Doppler, Volker Heyd, Corina Knipper, Thomas Kuhn, Moritz F. Lehmann, Alistair W.G. Pike, Jörg Schibler
High-resolution isotopic evidence of special
Weitere Meldungen
Neuigkeiten aus der Wissenschaft
Stunde der Wintervögel 2025
BirdLife Österreich ruft vom 4. bis 6. Jänner 2025 zur 16. Stunde der Wintervögel, der größten Mitmachaktion des Landes, auf
Futterspende erreicht Zoo Kiew rechtzeitig vor Weihnachten
Pünktlich vor Weihnachten ist eine dringend benötigte Futterspende im Zoo Kiew angekommen
Fotoalbum: Benefizabend Nacht der Kinder 2024
Am 6. Dezember 2024 lud der Verein Future for Kids zum Benefizabend in den Festsaal der Veterinärmedizinischen Universität Wien - wir waren mit der Kamera dabei!
Stunde der Wintervögel 2025
Vom 4. bis 6. Jänner 2025 lädt BirdLife Österreich zur alljährlichen "Stunde der Wintervögel". Haus für Natur und Haus der Wildnis unterstützen Citizen Science Projekt von BirdLife Österreich
Neu in Österreich: Fachtierarzt für Chirurgie Kleintiere
Ende November 2024 fiel in der Delegiertenversammlung der Tierärztekammer die Entscheidung zur Etablierung eines Fachtierarzttitels für Chirurgie Kleintiere
HUNDERUNDEN #33
Die neue Ausgabe des Fachmagazins HUNDERUNDEN 33 ist gedruckt und freut sich auf Leser:innen in Deutschland, Österreich und der Schwei
Charity Event Paradisium zugunsten der ARGE Papageienschutz
Eine Gruppe Studierender der FHWien der WKW lädt herzlich zum Charity-Event Paradisium am 10. Dezember 2024 in der Hannelore Bar & Living Room ein
Vom Weinviertel bis Griechenland: Die faszinierenden Reisen österreichischer Kaiseradler
Vor 26 Jahren kehrte der Kaiseradler nach über 200 Jahren Abwesenheit als Brutvogel nach Österreich zurück
CoolinePharma unterstützt die "neunerhaus Tierarztpraxis"
Mit einer Spende von mehr als 300kg hochwertiger Calibra-Diätnahrung überraschte Cordula Leidler von CoolinePhrama die Kollegen von der "neunerhaus Tierarztpraxis"