Jogurt statt Milch in der Kälberaufzucht in biologisch wirtschaftenden Betrieben

(05.01.2012) Die in Biobetrieben übliche Aufzucht mit Vollmilch erfordert die Einhaltung einer Tränketemperatur von 35 bis 39 Grad Celsius, damit die Milch im Labmagen vollständig gerinnt.

Sonst kommt es leicht zu Durchfällen. Wird dagegen Jogurt angeboten, fällt das Erwärmen weg. Denn die "Vorverdauung" des Milchzuckers zu Milchsäure findet bei der Fermentation der Vollmilch zu Jogurt statt.

Die Jogurttränke kann als Kalttränke angeboten werden und ermöglicht damit auch zeitsparendere Gruppen- und Vorratstränkesysteme. Das führt zu einer erheblichen Arbeitsentlastung.

Wie diese Jogurttränke hergestellt wird, beschreibt ein Beitrag in der Zeitschrift "bioland". Dazu werden auf je zehn Liter Vollmilch 500 g Naturjogurt eingerührt, das Ganze wird dann bei mindestens 20 Grad Celcius etwa 15 bis 20 Stunden stehen gelassen.

Dieser Basismenge wird die zum Tränken benötigte Milchmenge beigemischt. Bis zur nächsten Tränkezeit fermentiert die Milch wieder zu Jogurt. Zu beachten ist, dass die beigemischte Milch warm (30 bis 35 Grad Celsius) und hemmstofffrei ist.

Nennenswerte Akzeptanzprobleme bei den Kälbern gab es nach Angaben der Autoren der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft und des Landeskuratoriums der Erzeugerringe für tierische Veredelung in Bayern e.V. nicht.

Die Jogurttränke ist gut verträglich und die mögliche Bevorratung der Tränke führt zu Erleichterungen im Betriebsablauf.

Renate Kessen, aid.de



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