Weltweit erster Rinderimpfstoff zur Reduzierung der Bedrohung durch E. coli O157

(28.10.2008) Econiche(TM) zur Minimierung des Risikos einer Nahrungs- und Wasserkontaminierung jetzt erhältlich

Bioniche Life Sciences Inc. (TSX: BNC), eine forschungsbasierte, technologiegesteuerte biopharmazeutische Firma aus Kanada, gab heute bekannt, dass Econiche(TM), der weltweit erste Impfstoff zur Verringerung der Verbreitung von Escherichia coli (E. coli) O157:H7 durch Rinder, von der Canadian Food Inspection Agency (CFIA) eine umfassende Lizenzgenehmigung erhalten hat.

Econiche steht nunmehr zur uneingeschränkten Verwendung durch kanadische Rindfleischproduzenten und deren Tierärzte zur Verfügung.

Econiche ist eine von Bioniche Life Sciences Inc. entwickelte, kanadische Entdeckung. Der Impfstoff verfügt über das Potenzial, die Menge des durch Fleisch- und Milchvieh an die Umwelt abgegebenen E. coli O157 erheblich zu reduzieren und somit wiederum das Risiko für die menschliche Gesundheit zu verringern.

Die umfassende Econiche-Lizenz folgt einem Ausbruch in North Bay, Ontario (Kanada), bei dem mehr als 200 Menschen Symptome meldeten und fast 40 laborbestätigte Fälle der Krankheit beim Menschen, einschliesslich eines Falles des hämolytisch-urämischen Syndroms (HUS), vorlagen.

Die Krankheiten werden mit einem Harvey's Restaurant in der betreffenden Gemeinde in Zusammenhang gebracht. Bei einem weiteren Ausbruch spielte Eisbergsalat eine Rolle. Hierbei sind seit Anfang September 2008 50 Menschen in Michigan (US-Bundesstaat Illinois) und Ontario erkrankt.

Die meisten Stämme von E. coli sind harmlos, doch einige, wie O157:H7, können schwere Krankheiten hervorrufen und sogar tödlich enden, wenn Menschen kontaminiertes Fleisch, Gemüse oder Wasser zu sich nehmen. Eine Impfung der Tiere mit Econiche kann dazu beitragen, das Kontaminationsrisiko bei E. coli O157:H7 über Nahrungsmittel und Wasser zu verringern.

"Kühe haben E. coli O157:H7 in sich, erkranken jedoch nicht. Eine Krankheit bricht dann aus, wenn Menschen mit dem Erreger kontaminierte Nahrungsmittel bzw. Wasser - meist über die Ausscheidungen der Tiere - in Berührung kommen", erklärte Dr. Brett Finlay von der University of British Columbia, Mikrobiologe und Experte für bakterielle Erkrankungen, dessen Forschungen zur Entwicklung des Impfstoffes geführt hatten. "Wenn wir die Kolonialisierung von Kühen durch O157 blockieren, verringern wir im Grunde die Anzahl der Menschen, die dem Erreger ausgesetzt sind, und damit die Verbreitung der Krankheit beim Menschen."

Eingriffe auf den Farmen, wie eine einfache Impfung der Tiere mit Econiche, um die Verbreitung von E. coli O157:H7 durch Rinder zu reduzieren, können die Lebensmittel- und Wasserkontaminierung sowie die mit einer Infektionen des Menschen durch die tödlichen Bakterien einhergehenden Folgen verringern. Klinische Tests mit Econiche haben eine beträchtlich verringerte Menge von E. coli im Dung geimpfter Kühe gezeigt.

"Wir haben versucht, unseren Beitrag zu leisten, um im Bereich Nahrungsmittelsicherheit ein Branchenführer zu sein", sagte Kym Anthony, der Besitzer des Spezialitäten-Rindfleischerzeugers Top Meadow Farms in Clarksburg, Ontario, der den Impfstoff im letzten Jahr im Rahmen der Erlaubnis, tiermedizinische biologische Präparate zu vertreiben ('Permit to Distribute Veterinary Biologics') eingesetzt hat. "Der E. coli-Impfstoff passt hier gut dazu. Er war bisher in der Branche eines der fehlenden Glieder."

Wenn Menschen E. coli O157:H7 ausgesetzt sind und sich infizieren, kann dies zu schweren gesundheitlichen Konsequenzen wie Unterleibschmerzen und Durchfall mit starken Blutungen führen. In gravierenden Fällen können die Nieren beschädigt werden und ernsthafte Komplikationen und sogar der Tod eintreten.

"Die Meldung über die umfassende Lizenz für den Impfstoff in Kanada ist wirklich eine gute Nachricht", bemerkte Dr. Hazel Lynn, Medical Officer of Health für die Grey Bruce Health Unit. Zu dieser gehört auch die Stadt Walkerton, Ontario, in der im Mai 2000 durch die Kontamination des städtischen Wassers mit E. coli O157:H7 in den Ausscheidungen der Rinder einer lokalen Farm sieben Menschen starben und über 2.000 erkrankten. "Es ist eine innovative Methode, um dieses Risiko für die öffentliche Gesundheit zu verringern."

Ein weiterer wichtiger Risikobereich für die Öffentlichkeit ist eine mögliche Infektion mit dem Bakterium über den Kontakt mit Farmtieren in Streichelzoos und landwirtschaftlichen Ausstellungen. Impft man diese Tiere mit Econiche, kann das Risiko einer bakteriellen Übertragung erheblich sinken. Diese Tatsache wurde auch von der Canadian Association of Fairs and Exhibitions (C.A.F.E.)
anerkannt.

"C.A.F.E. unterstützt jeden Eingriff, der die Menge von E. coli O157:H7 senkt, das von Rindern abgegeben und in die Umwelt oder in die Wasser- und/oder Nahrungsmittelkette gelangen kann", erklärte Rudy Friesen, Präsident von C.A.F.E. "C.A.F.E. empfiehlt ferner die verbreitete Einführung einer Politik von Impfnachweisen in ganz Kanada, die sicherstellen wird, dass die Messe- und Ausstellungsbranche alle sinnvollen Schritte unternommen hat, damit die Öffentlichkeit mit dem Nutzvieh sicher interagieren kann."

Econiche wird in der Produktionsanlage Bioniche in Belleville, Ontario, hergestellt, die gerade für 25 Millionen $ - unterstützt durch die Regierung von Ontario sowie die kanadische Regierung - umfassend erweitert wird. Während dieses Zeitraumes zur Fertigungserweiterung wird die Bereitstellung der Impfstoffe eingeschränkt.

In Nordamerika werden jährlich schätzungsweise 100.000 menschliche Infektionen mit dem Organismus E. coli O157:H7 gemeldet. Zwei bis sieben Prozent dieser Menschen entwickeln das hämolytisch-urämische Syndrom (HUS), das zum Nierenversagen führt (Bei den jüngsten Ausbrüchen stieg dieser Wert auf 16 %). Fünf Prozent der HUS-Patienten sterben. Viele von ihnen sind Kinder und ältere Mitbürger, deren Nieren anfälliger für Schädigungen sind.

Neben der Infektion durch kontaminierte Lebensmittel oder verseuchtes Wasser, kann man sich auch auf Tierausstellungen mit E. coli O157:H7 anstecken. Streichelzoos, Messen und landwirtschaftliche Ausstellungen bieten viele mögliche Übertragungswege für E. coli.

Am offensichtlichen ist der direkte Kontakt mit den Tieren, aber auch durch die Berührung mit kontaminierten Produkten (beispielsweise Sägemehl, Späne, verunreinigte Kleidung oder Schuhe) kann sich der Mensch infizieren.

 


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