Mikroplastik im Meer aus Beschichtungen sowie Farbanstrichen von Schiffen
Mikroplastik im Meer könnte größtenteils auch aus Beschichtungen sowie Farbanstrichen von Schiffen und Bauwerken im Meer stammen. Daten dazu gibt es allerdings kaum.
Das Helmholtz-Zentrum Hereon und das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) haben daher eine neue Methode entwickelt, um derartige Partikel zu analysieren. In Kürze testen sie die Methode an Proben aus Offshore-Windparks in der Nordsee.
So kann die Belastung künftig besser erfasst und das Risiko für die Meeresumwelt bewertet werden.
„Abriebe von Partikeln entstehen nicht nur im Straßenverkehr, sondern zum Beispiel auch in der Schifffahrt“, erklärt BSH-Wissenschaftler Dr. Marten Fischer. „Farbanstriche und Beschichtungen gegen Bewuchs und Korrosion bestehen überwiegend aus Kunststoffen. Durch Verwitterung und Verschleiß entsteht Mikroplastik – Partikel, die kleiner sind als 5 Millimeter“. Doch wie viele Partikel gelangen so ins Meer?
Um das herauszufinden, kombinierte ein Forschungsteam verschiedene chemisch-analytische und mathematisch-statistische Methoden. „So können wir verschiedene Typen von Partikeln genauer erfassen und sicher voneinander unterscheiden. Dadurch können wir das potentielle Risiko von Partikeln aus Beschichtungen und Farbanstrichen für die Meere besser einschätzen“, erläutert Dr. Lars Hildebrandt, Erstautor der kürzlich veröffentlichten Studie am Hereon.
Derartige Partikel könnten vermehrt auch durch den Ausbau der Offshore-Windenergie und die zunehmende Schifffahrt in die Meeresumwelt gelangen. Die Studie wurde unter anderem durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) im Zusammenhang mit dem BMDV-Expertennetzwerk gefördert. Dort werden Abriebe aus der Verkehrsinfrastruktur und dem Verkehr selbst untersucht.
Untersuchung von Partikeln in Offshore-Windparks
Nun kommt die neue Methode direkt zum Einsatz. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind vom 22. April bis zum 2. Mai 2024 mit dem BSH-Forschungsschiff ATAIR unterwegs, um die deutschen Meeresgewässer zu überwachen. Dabei nehmen sie auch Wasser- und Sedimentproben in Offshore-Windparks und in der Deutschen Bucht, die sie im Labor auf Partikel aus Farbanstrichen und Beschichtungen untersuchen.
Die Probenahme findet im Rahmen des europäischen Interreg-Projekts Anemoi statt. Bis Ende 2026 untersuchen elf Partner aus sechs verschiedenen Ländern des Nordseeraums die stofflichen Emissionen von Offshore-Windenergieanlagen. Neben Partikeln aus Farbanstrichen und Beschichtungen stehen ebenfalls Spurenmetalle und organische Schadstoffe im Fokus der Untersuchungen.
Der Ausbau der Offshore-Windenergie in Nordsee und Ostsee ist ein wichtiger Bestandteil der Energiewende. Die Untersuchungen von Hereon und BSH tragen dazu bei, die Meeresumweltüberwachung kontinuierlich zu verbessern. So können die Auswirkungen von neuartigen Substanzen auf die Meeresumwelt bewertet und wirksame Maßnahmen umgesetzt werden, die den Eintrag in die Meere reduzieren.
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