Schillernde Einblicke in durchsichtige Fische

(25.04.2017) Sonderausstellung „INSIGHTFISH“ ab 28. April 2017 im Phyletischen Musem in Jena


Filigran und transparent präsentieren sich zwei indopazifische Butte in der neuen Sonderausstellung "INSIGHTFISH" im Phyletischen Museum der Universität Jena.
In jedem Aquarium kann man erleben, wie vielfältig Fische sind. Manche schillern bunt, andere sind farblich an die Umgebung angepasst, so dass sie kaum zu erkennen sind. Feuerfische gehören ebenso zu den 30.000 bekannten Arten wie Forellen, Haie und Quastenflosser.

Fische stellen fast die Hälfte aller Wirbeltierarten und waren auch die Vorfahren der Landwirbeltiere. Die Wissenschaft weiß inzwischen viel über die Fische und doch geben uns viele der schwimmenden Arten noch Rätsel auf.

Einige dieser Rätsel und noch mehr Antworten präsentiert die neue Sonderausstellung „INSIGHTFISH“ im Phyletischen Museum der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU), die einen „Blick in Fische“ ermöglicht. Die Schau ist vom 28. April (ab 14 Uhr) bis 8. Oktober 2017 im Museum (Vor dem Neutor 1) zu sehen.

Eröffnet wird sie am 27. April um 18 Uhr von Museumsdirektor Prof. Dr. Martin S. Fischer und dem Kurator für Fische am Deutschen Meeresmuseum in Stralsund Dr. Timo Moritz. Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen, Eintritt frei.

Die Ersatzzahnreihe der Piranhas sehen

Die Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Meeresmuseum entstand, ermöglicht durch moderne Techniken und großflächige Fotografien im Durchlicht bunte Einblicke in zahlreiche Fische. So wird beispielsweise ein Roter Piranha mit seiner Ersatzzahnreihe gezeigt.

Denn Fische können zeitlebens ihre einzelnen Zähne wechseln. Piranhas sind jedoch auf durchgängige Zahnreihen angewiesen, um Stücke aus großen Beutetieren reißen zu können. Daher muss der Piranha eine gesamte Zahnreihe auf einmal wechseln können, was im ausgestellten Aufhellpräparat gut zu erkennen ist.

Es wirkt wie ein farbiges Röntgenbild, auf dem die inneren Strukturen der Fische detailliert zu erkennen sind. Flunder und Feuerfisch, Schmetterlingsfisch und Sternrochen sowie zahlreiche weitere bekannte oder exotische Fischarten und ihre besonderen Merkmale werden gezeigt.

Möglich wird dies durch eine aufwendige Methode: die Aufhelltechnik, mit der kleinere Wirbeltiere durchsichtig gemacht und Knochen sowie Knorpel unterschiedlich angefärbt werden können. Je nach Größe des Tieres benötigt man wenige Tage bis mehrere Monate, um ein Aufhellpräparat herzustellen.

Durch diese Technik, die in der Ausstellung ebenfalls präsentiert wird, lassen sich selbst wenige Millimeter große Tiere oder die Entwicklungsstadien dieser Tiere detailliert sichtbar machen.

Diese Entwicklungsstadien und Verwandtschaftsbeziehungen werden im evolutionsbiologischen Jenaer Museum natürlich in besonderer Weise präsentiert. Die Vielfalt der Fische wird daher in der neuen Sonderausstellung ebenso deutlich wie der Stammbaum dieser schwimmenden Wirbeltiere.

INSIGHTFISH entstand in Zusammenarbeit von Phyletischem Museum und Deutschem Meeresmuseum in Stralsund und wurde von der VolkswagenStiftung gefördert.

Das Phyletische Museum ist geöffnet: Dienstag bis Freitag von 9 bis 13 Uhr und von 14 bis 17 Uhr, am Wochenende und an Feiertagen von 10 bis 16 Uhr.

Zur Sonderausstellung ist ein Begleitprogramm mit Abendvorträgen, Führungen und Kinderaktionen geplant. Mehr unter: www.phyletisches-museum.uni-jena.de.



Weitere Meldungen

Julia Türtscher; Bildquelle: Patrick L. Jambura

Neue Rochenart aus Bayern entdeckt: Aellopobatis bavarica aus dem späten Jura

In einer neuen Studie, die kürzlich in der Fachzeitschrift "Papers in Palaeontology" veröffentlicht wurde, haben internationale Wissenschafter*innen die rätselhafte Welt der vor 150 Millionen Jahren lebenden Rochen erforsch
Weiterlesen

Dorsch (Gadus morhua); Bildquelle: Wilhelm Thomas Fiege/CC BY-SA via Wikimedia Commons

Fische könnten aussterben, wenn sie aufgrund steigender Temperaturen ihr Jagdverhalten ändern

Fischarten reagieren auf höhere Temperaturen, indem sie leichter verfügbare Beute jagen. Dieses Verhalten könnte laut Modellrechnungen zum Aussterben von Arten führen.
Weiterlesen

Nur 12 Millimeter lang, aber über 140 Dezibel laut: Danionella cerebrum.; Bildquelle: Senckenberg/Britz

140 Dezibel lauter 12 Millimeter-Mini-Fisch

Ein internationales Forschungsteam mit Senckenberg-Wissenschaftler Dr. Ralf Britz hat die nur etwa 12 Millimeter große Fischart Danionella cerebrum untersucht
Weiterlesen

Millionen Tonnen Plastik landen jährlich im Meer. Die Universität Rostock, das Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) und Partner aus Dänemark, Schweden und Polen untersuchen die Verschmutzungsquellen in Rostock; Bildquelle: Clean Denmark

Neues internationales Forschungsprojekt will Makroplastik in der Ostsee reduzieren

Plastik stellt eine zunehmende Bedrohung für die Ökosysteme der Ostsee dar. Jährlich gelangen zwischen 4 und 12 Millionen Tonnen Plastik in die Meere, während der Plastikverbrauch weiterhin steigt
Weiterlesen

Prof. Heide Schulz-Vogt, stellvertretende Direktorin des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung Warnemünde, Matthew Hebb, Vizepräsident der Dalhousie University in Halifax, Kanada, sowie Prof. Elizabeth Prommer unterzeichneten ein Memoradum of understanding; Bildquelle: Thomas Rahr/Universität Rostock

Universität Rostock, das Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde und die Dalhousie University in Halifax kooperieren in der Meeresforschung

Mecklenburg-Vorpommern ist besonders stark in der Meeresforschung und verstärkt die internationale Zusammenarbeit in diesem prioritären Forschungsbereich
Weiterlesen

Im Hafen Rostock bestimmen Beschäftigte des Instituts für Angewandte Ökosystemforschung (IfAÖ) Organismen auf die herkömmliche Art und Weise.; Bildquelle: BSH

Nicht-einheimische Arten im Wasser schneller erkennen: Behörden testen neue Verfahren

Meist werden nicht-einheimische Arten erst bemerkt, wenn sie sich bereits etabliert haben. Das könnte sich nun ändern
Weiterlesen

Maskenfalterfische (Chaetodon semilarvatus) im Roten Meer; Bildquelle: Maria Dornelas

Große Fische werden kleiner und kleine Fische immer zahlreicher

Organismen werden im Laufe der Zeit weltweit immer kleiner – das liegt zum einen am Austausch der Arten untereinander und zum anderen an Veränderungen innerhalb der Arten selbst
Weiterlesen

Die biologische Vielfalt in Flusssystemen aus 22 europäischen Ländern ist über einen Zeitraum von 1968 bis 2020 deutlich angestiegen – seit den 2010er Jahren stagniert diese Entwicklung aber.; Bildquelle: Senckenberg

Nach anfänglicher Erholung: Artenvielfalt in europäischen Flüssen stagniert

Langzeitstudie zeigt, dass der Aufschwung der europäischen Süßwasser-Biodiversität seit den 2010er Jahren ins Stocken geraten ist
Weiterlesen


Wissenschaft


Universitäten


Neuerscheinungen