
Dr. habil. Stéphanie Schai-Braun ist Forschungspreisträgerin der Deutschen Wildtier Stiftung
Am 6. Dezember 2023 erhält sie im Museum der Natur Hamburg den mit 50.000 Euro dotierten Preis für ihre Forschungsarbeit in Graubünden zum Thema „Konkurrenzsituation zwischen Alpenschneehasen, Feldhasen und deren Hybriden bei globaler Erwärmung“.
Schai-Braun lebt in Basel und ist neben ihrer wissenschaftlichen Arbeit auf dem Gebiet der Hasenforschung als Biologielehrerin an einem Gymnasium tätig. Die Mutter von vier Kindern ist darüber hinaus Geschäftsführerin der Deutschen Gesellschaft für Säugetierkunde.
„Mit Frau Dr. Schai-Braun unterstützen wir eine engagierte Wissenschaftlerin, die sich einem drängenden Thema widmet, über das wir noch wenig wissen: Wildtiere im Klimawandel“, sagt Prof. Dr. Klaus Hackländer, Vorstand der Deutschen Wildtier Stiftung.
Der Alpenschneehase (Lepus timidus varronis) ist eine seltene Unterart des Schneehasen, die im Untersuchungsgebiet Graubünden ab einer Höhe von 1 735 Metern vorkommt. Seine nahe Verwandtschaft mit dem Feldhasen (Lepus europaeus) ist unverkennbar. Im Vergleich zum Feldhasen ist der Schneehase nur etwas kleiner, auch seine Ohren sind kürzer.
Seine Besonderheit: Er wechselt die Farbe seines Fells mit den Jahreszeiten. Im Sommer braun, im Winter weiß – das war eine raffinierte Anpassung an den Lebensraum des Alpenschneehasen, der im winterlichen Schnee gut getarnt war.
Dieser Trick der Natur wird ihm mittlerweile zum Verhängnis: „Als Folge des Klimawandels sind die Winter milder geworden. Oft liegt in den Wintermonaten kein Schnee mehr – das Fell des Schneehasen ist aber noch immer weiß. Auf braunem Berg- und Felsgrund ist er dann leichte Beute für Steinadler oder Uhu“, sagt Schai-Braun.
Auch Feldhasen leben im Alpenraum. Den Untersuchungen von Schai-Braun zufolge sind sie im Untersuchungsgebiet in Graubünden in Höhen bis zu 2 345 Metern zu finden. Es gibt also eine Zone, in der sich die beiden Arten den Lebensraum teilen; im Untersuchungsgebiet sind das knapp 700 Höhenmeter.
Kommt es zu einer solchen Lebensraumüberlappung, konkurrieren Schneehase und Feldhase nicht nur um Versteckmöglichkeiten und Nahrung, sondern auch um Sexualpartner.
„Es scheint so zu sein, dass Schneehäsinnen dabei die größeren Feldhasenrammler bevorzugen, während sich die Feldhasenweibchen kaum mit männlichen Schneehasen paaren. Verpaaren sich Feld- und Schneehase, entstehen sogenannte Hybride. Bei jeder dieser Hybridisierungen geht ein Schneehasenwurf verloren“, sagt Schai-Braun.
„Mithilfe von DNA-Proben wollen wir nun Verwandtschaftsanalysen bei Alpenschneehasen und Feldhasen durchführen, um die Folgen der Hybridisierung zu verstehen“, erklärt die Forscherin weiter.
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