Neues European College of Veterinary Sports Medicine and Rehabilitation ECVSMR
In der Veterinärmedizin ermöglichen unterschiedliche European Colleges die Ausbildung zu international anerkannten FachtierärztInnen, den Diplomates.
Neugründungen dieser Programme sind streng reglementiert und erfolgen erst nach einem intensiven Überprüfungsprozess durch das European Board of Veterinary Specialists (EBVS).
Verantwortlich für die Anerkennung eines neuen European College of Veterinary Sports Medicine and Rehabilitation waren nun Spezialistinnen der Vetmeduni Vienna.
In Zukunft kann dadurch am Campus, neben der bisherigen Funktion der Universität als Partner anderer Programme, eine eigene Ausbildungsschiene im multidisziplinären, tierärztlichen Fachbereich Sportmedizin und Rehabilitation bei Kleintieren und Pferden angeboten werden.
Nicht nur die sportmedizinische Behandlung von Profi- oder Hobbysportlern findet viel Annerkennung. Auch die Heilbehandlung tierischer Sportler, wie Hunden oder Pferden und ihrer Verletzungen, Leistungseinbußen sowie ihre Rehabilitation sind ein wichtiger und geschätzter veterinärmedizinischer Fachbereich.
Am Campus der Vetmeduni Vienna kümmern sich SpezialistInnen um Barbara Bockstahler und Theresia Licka darum, dass tierische Patienten entsprechende Therapiemaßnahmen erhalten.
Von dem Fachwissen der beiden Diplomates des amerikanischen Schwester-Colleges ACVSMR werden zukünftig neben den Tieren auch TierärztInnen aus dem In- und Ausland profitieren können, die sich in diesem Fachbereich spezialisieren wollen.
Gemeinsam mit Renate Weller vom Royal Veterinary College London und Theresia Licka konnte Barbara Bockstahler die Dachorganisation der European Colleges for Veterinary Medicine mit dem Konzept für ein eigenes Ausbildungsprogramm im Bereich Sportmedizin und Rehabilitation überzeugen. Unterstützt wurde sie dabei von ausgewählten KollegInnen der Vetmeduni Vienna und weiterer internationaler Einrichtungen.
Damit ist die einzige Veterinärmedizinische Universität Österreichs, neben den Ausbildungsplätzen in anderen Colleges anderer Fachbereiche, wie z.B. Wiederkäuer-, Pferde- oder Schweinemedizin oder Kleintierchirurgie nun auch in leitender Funktion in einem internationalen, veterinärmedizinischen College involviert.
Sportmedizin und Rehabilitation für mich und meinen Tier?
Sportmedizin und Rehabilitation ist ein multidisziplinäres Fachgebiet der Veterinärmedizin, bei dem zwischen den benachbarten Spezialfeldern wie Interne Medizin, Chirurgie oder auch Ernährung das Sporttier im Mittelpunkt steht.
In den vergangenen Jahren entwickelte es sich zu einem integralen Bestandteil der Therapie vor allem von Tieren mit orthopädischen und neurologischen Erkrankungen. Pferde werden seit ihrer Domestikation zum Reiten, Arbeiten oder zu sportlichen Zwecken eingesetzt.
Bei Hunden trifft dies auf die Jagd, die Ausbildung, etwa beim Apportieren, oder auch im Alltag etwa als Servicehunde zu. Gelenksverletzungen, Abnützungserscheinungen, oder Knochenbrüche sind, so wie beim Menschen, dabei keine Seltenheit. „Sport- oder andere Gelenksverletzungen beschäftigen damit nicht nur human-, sondern auch veterinärmedizinische SpezialistInnen“, erklärt Bockstahler.
Dabei kommen speziell abgestimmte Methoden zum Einsatz, um Tiere mit Erkrankungen des Bewegungsapparates sowohl im konservativen als auch postoperativen Bereich behandeln zu können. Funktion und Qualität der Bewegung sowie Ausdauer und Leistung werden verbessert.
Schmerzen werden reduziert und der Heilungsprozess beschleunigt. Das steigert die Lebensqualität, reduziert das Risiko weiterer Erkrankungen und ist somit ein wertvoller Beitrag zum Tierschutz.
Der Prävention ist ebenso ein fixer Schwerpunkt gewidmet. Diese befasst sich mit vorbeugenden Maßnahmen, mit denen eine möglichst langer und gesunder Einsatz in der gewünschten Sportdisziplin erreicht werden kann.
Dazu gehören schon vor dem Auftreten von Beschwerden oder Leistungseinbußen regelmäßige orthopädische Evaluierungen, sowie frühzeitige physiotherapeutische, medikamentelle oder etwa beim Pferd sogenannte Beschlags- Interventionen. Ein individuell angepasster Bewegungsplan ist in der Prävention ebenso von großer Bedeutung.
Für alle oben angeführten Aufgaben, werden speziell ausgebildete TierärztInnen benötigt. Denn diese sind auch mit der Entwicklung speziell abgestimmter Programme für einzelne tierische Patienten betraut.
Diese Ausbildung ist nun an der Vetmeduni Vienna im europäischen Qualitätsmaßstab möglich. Durch das neue European College for Sportsmedicine and Rehabilitation können sich VeterinärmedizinerInnen nach dem Abschluss ihrer Grundausbildung zu TierärztInnen auf diesen Fachbereich spezialisieren und zur Weiterentwicklung der Therapieprogramme und Methoden, deren Entwicklung auch häufig an die Sportmedizin der Humanmedizin gekoppelt ist, helfen.
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