Doris Wilflingseder zur Universitätsprofessorin für Infektiologie berufen
Mit 1. Juli 2024 übernimmt Doris Wilflingseder die Professur für Infektiologie an der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Die renommierte Expertin für Zellkulturen als Alternative zu Tierversuchen wechselt von der Medizinischen Universität Innsbruck an die Vetmeduni, um dort die Forschung im Bereich Infektiologie weiter voranzutreiben.
Für Doris Wilflingseder steht Grundlagen- und translationale Forschung ohne Tierversuche seit Beginn ihrer wissenschaftlichen Karriere an erster Stelle. Die promovierte Immun- und Zellbiologin ist ausgewiesene Expertin für Alternativen zu Tierversuchen.
Zuletzt war sie als Universitätsprofessorin für Infektionsbiologie an der Medizinischen Universität Innsbruck tätig. Ihre dort gesetzten Initiativen und etablierten Technologien für eine tierversuchsfreie Forschung finden (inter)nationale Beachtung.
2021 wurde Doris Wilflingseder für ihre Forschung zu Ersatzmethoden zum Tierversuch mit dem Staatspreis des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) geehrt. Zudem unterstützt sie als Vizepräsidentin der RepRefRed Society, die vom BMBWF zur Gründung des Austrian 3R Centers beauftragt wurde, die Suche nach gangbaren Alternativen zu Tierversuchen.
Nach vielen Jahren in Innsbruck wechselt Wilflingseder nun an die Veterinärmedizinische Universität Wien, um das Fach Infektiologie in Forschung und Lehre voranzubringen und die Minimierung von Tierversuchen in der Forschung zu forcieren. Als Vertreterin der Vetmeduni und als Gründungsprofessorin wird Doris Wilflingseder künftig am neu ins Leben gerufenen Ignaz Semmelweis Institut ihre Expertise einbringen und damit neue Maßstäbe setzen.
Neben den medizinischen Universitäten in Wien, Graz und Innsbruck sowie der medizinischen Fakultät in Linz ist auch die Vetmeduni Teil dieses universitätsübergreifenden Infektiologie-Hubs, der zum bundesweiten Programm „Uni-Med-Impuls 2030“ zählt.
An dieser Stelle dankt die Veterinärmedizinische Universität Wien dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) für die Unterstützung dieser wichtigen Institution. Denn dadurch wird die Infektionsforschung in Österreich einen großen Schritt nach vorne machen.
„Wir heißen Doris Wilflingseder an der Veterinärmedizinischen Universität Wien herzlich willkommen. Ihre Expertise auf dem Gebiet der Infektiologie wird einen bedeutenden Beitrag zur Forschung im Sinne des One Health-Konzepts leisten“, so Petra Winter, Rektorin der Vetmeduni.
Gewebemodelle als Ersatz
Infektiologie als Spezialgebiet kam mit dem Post-Doc an der Medizinischen Universität Innsbruck in Doris Wilflingseders Leben, als sie mit HIV arbeitete, einem Virus, das sehr gefinkelt den Wirt austrickst. In diesem Kontext fiel ihr auch auf, dass es keine guten Zellkulturmodelle für Humanpathogene gibt.
Der Startpunkt eines weiteren Spezialgebiets, das die erfahrene Forscherin schon lange begleitet: Zellkulturmodelle entwickeln, optimieren und standardisieren. Denn die Ergebnisse von Experimenten sind nur so vertrauenswürdig und verlässlich, wie das Ausgangsmaterial.
An der Medizinischen Universität Innsbruck waren sie und ihre Teamkolleg:innen darauf spezialisiert, das komplexe Verhalten des Immunsystems anhand von künstlich hergestellten, dreidimensionalen Gewebemodellen unter die Lupe zu nehmen.
„Ich arbeite seit Jahrzehnten an der Wirt-Pathogen-Interaktion und was ich über menschliche Zellen erfahren habe, lässt sich sehr gut in andere Spezies umsetzen mit Fokus auf Zoonosen“, so Wilflingseder.
In Wien möchte sie künftig die vergleichende Infektiologie weiterverfolgen und humane Barrieremodelle entsprechend an klassische Zwischenwirte, wie Schwein, Fledermaus oder Vogel, anpassen.
„Frau Professorin Wilflingseder bringt ihre innovativen Forschungsansätze in den Bereichen Immunologie und Infektiologie mit besonderem Schwerpunkt auf die Interaktion zwischen Wirt und Pathogen mit Hilfe modernster 3D Zellkultur Modellsysteme an die Vetmeduni. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit ihr auf diesem Gebiet, sowohl innerhalb des Campus als auch auf nationaler und internationaler Ebene“, sagt Otto Doblhoff-Dier, Vizerektor für Forschung und internationale Beziehungen der Vetmeduni.
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