Kognitionsbiologin Friederike Range ausgezeichnet

(28.01.2012) Forscherin der Vetmeduni Vienna erhält Prestigepreis der weltweit größten Psychologiegesellschaft

Kognitionsbiologin Friederike Range; Bildquelle: Daniel Zupanc
Kognitionsbiologin Friederike Range
Friederike Range, Kognitionsbiologin am Messerli Forschungsinstitut der Vetmeduni Vienna, erhält 2012 den international hoch angesehenen „Distinguished Scientific Award for Early Career Contribution to Psychology“ der American Psychological Association.

Die „American Psychological Association“, die weltweit größte Gesellschaft für Psychologie, wird den „Distinguished Scientific Award for Early Career Contribution to Psychology“ 2012 an Dr. Friederike Range vom Messerli Forschungsinstitut der Veterinärmedizinischen Universität (Vetmeduni Vienna) verleihen.

 Range wird damit für ihre bisherige Forschungsleistung auf dem Gebiet der Erkenntnisleistungen von Tieren ausgezeichnet. Die feierliche Verleihungszeremonie findet im August 2012 in Orlando (Florida, USA) statt.

Der Preis wird jährlich an exzellente junge Forschende im Bereich der Psychologie verliehen, die in ihrer Laufbahn bereits bedeutende Beiträge zur psychologischen Forschung geliefert haben.

Verhalten und Intelligenz bei Tieren

Range widmet seit ihrem Studium der Erforschung von Verhalten und Erkenntnisvermögen bei Tieren. Ihre Forschungsergebnisse sind durchgehend spektakulär und regen zum Nachdenken an. Zuletzt konzentrierte sie sich in ihrer Forschungsarbeit auf Wahrnehmung und Intelligenz bei Hunden und Wölfen. So konnte sie beispielsweise mit ausgeklügelten Tests zeigen, dass Hunde eine Art Gerechtigkeitssinn haben.

In einer anderen Arbeit gelang es ihr und ihrem Team aufzuzeigen, dass männliche und weibliche Hunde Aspekte ihrer Umgebung deutlich unterschiedlich wahrnehmen. Aber auch mit verschiedenen Affenarten, mit Kolkraben, Keas und auch mit Menschen hat Range bereits wissenschaftlich gearbeitet.

Der Großteil ihrer Experimente mit Hunden findet am so genannten Clever Dog Lab in Wien statt, am Wolf Science Center im niederösterreichischen Ernstbrunn arbeitet sie mit Wölfen. Beide Forschungseinrichtungen hat sie mitbegründet.

Internationale Karriere

Friederike Range studierte an der Universität Bayreuth und analysierte schon für ihre Diplomarbeit  das soziale Verhalten von Rußmangaben, einer Affenart aus Westafrika. Ihre Doktorarbeit führte sie in die USA an die University of Pennsylvania, wo sie bei den berühmten Verhaltensforschern Robert Seyfarth und Dorothy Cheney das Thema ihrer Diplomarbeit vertiefte.

Im Anschluss verbrachte Range ein halbes Jahr an der Konrad-Lorenz Forschungsstelle in Grünau im Almtal (Ö), wo sie sich der Erforschung von Intelligenz und Sozialverhalten bei Rabenvögeln widmete. 2005 wechselte sie zu Ludwig Huber ans Department für Kognitionsbiologie der Universität Wien, in dieser Zeit begann Range auch ihre Forschungsarbeit mit Wölfen und Hunden.

Am 1. September 2011 übersiedelte Range gemeinsam mit Huber an das neu gegründete Messerli Forschungsinstitut der Vetmeduni Vienna. Hier führt sie ihre erfolgreiche Arbeit zu Verhalten und Intelligenz bei verschiedenen Tierarten fort.



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