EU-Projekt Marine Mammals erhält ASCOBANS Outreach and Education Award 2020

(10.09.2020) Das EU-Projekt „Marine Mammals Science Education“ wurde mit dem ASCOBANS Outreach and Education Award 2020 ausgezeichnet.

Bereits seit 2005 würdigt die Auszeichnung in mehrjährigen Abständen Akteurinnen und Akteure aus den Bereichen Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit, die durch ihr Engagement auf die Bedrohungen und Gefahren für Meeressäuger aufmerksam machen und der Öffentlichkeit gleichzeitig Handlungsoptionen zum Schutz der Lebewesen aufzeigen.

ASCOBANS steht für Agreement on the Conservation of Small Cetaceans of the Baltic, North East Atlantic, Irish and North Seas. Das Kleinwalschutzabkommen ASCOBANS wurde im Jahr 1991 gezeichnet und umfasst gegenwärtig zehn Staaten. Ursprünglich diente es der Erhaltung der Kleinwale in Nord- und Ostsee.


ASCOBANS Outreach and Education Award 2020

Durch eine am 3. Februar 2008 beschlossene Erweiterung bezieht das Abkommens-Gebiet auch die Irische See und Teile des Nordostatlantiks sowie den Golf von Biskaya mit ein. Durch die ASCOBANS-Zusammenarbeit sollen Kleinwalarten wie beispielsweise der Schweinswal, der Gemeine Delphin oder der Schwertwal grenzübergreifend vor menschlichen Beeinträchtigungen geschützt werden. Seit wenigen Jahren gibt es unter dem Dach von ASCOBANS außerdem eine Arbeitsgruppe, die sich mit Großwalen im Abkommensgebiet befasst.

Das Ziel des Projektes „Marine Mammals Science Education“ war es, das Interesse junger Menschen für Naturwissenschaften zu wecken und Schülerinnen und Schüler sowie die Öffentlichkeit für das Thema Meeressäuger (engl. Marine Mammals) und ihre Bedrohung zu sensibilisieren. Im Mittelpunkt stehen dabei Meeressäuger wie Schweinswale, da sich an diesen Tieren Themen wie die Lärm- und Plastikverschmutzung der Ozeane oder die Beifangproblematik in der kommerziellen Fischerei besonders gut veranschaulichen lassen.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus neun wissenschaftlichen Bildungs- und Forschungseinrichtungen in Deutschland, Polen, Schweden, Belgien und Dänemark haben während der Projektlaufzeit von 2016 bis 2019 gemeinsam Materialien für den Schulunterricht entwickelt. Von der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) war das Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung beteiligt.

Meeressäuger genießen weltweit eine besondere Aufmerksamkeit. Sie verfügen über eine hohe Intelligenz sowie ausgeprägte soziale und kommunikative Fähigkeiten. Auch haben sie auf die Menschen eine sehr emotionale Wirkung, weshalb sie sich besonders eignen, um Jugendliche an naturwissenschaftliche Fragestellungen heranzuführen.

Neben klassischen Arbeitsheften auf Deutsch, Englisch, Französisch, Schwedisch, Dänisch und Polnisch entstanden im Projekt auch ausleihbare Expeditionskisten mit Experimenten, 3D-Animationen verschiedener Meeressäuger sowie weiterer Meerestiere wie Tintenfisch oder Miesmuschel, Podcasts und ein interaktives Poster. Die Unterrichtsmaterialien stehen zum kostenlosen Download auf der Webseite www.marine-mammals.com zur Verfügung.

Die Expeditionskisten können von Lehrkräften über die Kieler Forschungswerkstatt kostenfrei ausgeliehen werden (www.forschungs-werkstatt.de).

Die Partner im Projekt Marine Mammals

Deutsche Projektpartner sind die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, das Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung der TiHo, das Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik sowie das Netzwerk Meeresmedien. Darüber hinaus sind die University of Liège in Belgien, die Foundation for the Development of Gdansk University in Polen, die University of Southern Denmark, das Havets Hus in Schweden und der WWF Polen beteiligt.

Die Gesamtkoordination des mit 1,8 Millionen Euro vom Horizon 2020 Rahmenprogramm der Europäischen Union geförderten Projektes lag beim ozean:labor der Kieler Forschungswerkstatt.

www.marine-mammals.com



Weitere Meldungen

Observer im Flugzeug; Bildquelle: Nino Pierantonio

Aktuelle Zählungen: 1,4 Millionen Wale, Delfine und Schweinswale im europäischen Atlantik

Ein internationales Forschungsteam stellte Ergebnisse des bisher umfangreichsten Projekts zu Populationsgrößen und zur Verteilung von Kleinwalen in der Nordsee, Ostsee und angrenzenden Gewässern des europäischen Atlantiks vor
Weiterlesen

Lederschildkröte aus der Nordsee; Bildquelle: ITAW

TiHo-Forschende in Büsum obduzieren Lederschildkröte aus der Nordsee

Am Montag, 4. September 2023, entdeckte die Besatzung des Schiffs Triton der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung Tönnies in der Mündung der Elbe eine treibende tote Meeresschildkröte
Weiterlesen

Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover

Forschende der TiHo untersuchen das Jagdverhalten von Seehunden mit Kameras

Wo finden Seehunde ihre Nahrung? Wie jagen Sie? Wo halten sie sich auf? Um mehr über das natürliche Verhalten von Seehunden (Phoca vitulina) zu lernen, testeten Forschende speziell angefertigte Kameras, die sie auf zwei Seehunden befestigten.
Weiterlesen

Toter Schweinswal; Bildquelle: ITAW TiHo

Schweinswale durch Munitionssprengungen verletzt

Untersuchungen an 24 toten Schweinswalen aus der Ostsee zeigen bei zehn Tieren, dass Unterwasserexplosionen durch ungeschützte Sprengung von Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg für Verletzungen sorgten
Weiterlesen

Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo)

Hochpathogenes aviäres Influenzavirus A H5N8 bei mehreren Seehunden im Schleswig-Holsteinischen Wattenmeer entdeckt

Das Institut für Virologie der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover hat in Proben von zwei Seehunden Infektionen mit dem hochpathogenen aviären Influenzavirus nachgewiesen
Weiterlesen

Delfin Lunge; Bildquelle: ITAW/TiHo

Todesursache vom Delfin aus der Eckernförder Bucht untersucht

Wichtigste Obduktionsergebnisse des im Januar tot aufgefundenen Weibchens stehen fest. Das Tier starb an einer schweren Lungenentzündung. Keine Hinweise auf Fremdeinwirkung
Weiterlesen

EU fördert Meeresforschung der TiHo; Bildquelle: ITAW

EU fördert Meeresforschung der TiHo

Forscherinnen und Forscher aus Tiermedizin, Bioakustik, Populationsbiologie, Schiffsbau und Ingenieurwesen suchen gemeinsam nach Lösungen, um Schiffslärm zu reduzieren und so Meerestiere zu schützen
Weiterlesen

Gruppenfoto der beiden deutschen Flugteams und der Piloten vor dem ersten Flug am Husumer Flughafen; Bildquelle: TiHo

Internationales Forscherteam zählt Schweinswale aus der Luft

Wissenschaftler des Instituts für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung (ITAW) der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) haben gemeinsam mit dem Institut für Biowissenschaften der Universität Aarhus in Dänemark und dem schwedischen Naturkundemuseum Stockholm in Schweden, Beobachtungsflüge durchgeführt
Weiterlesen


Wissenschaft


Universitäten


Neuerscheinungen