Martin Kramer ist neuer Vizepräsident für Forschung und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses der JLU
Erweiterter Senat wählt den Veterinärmediziner zum neuen Vizepräsidenten für Forschung und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses der Justus-Liebig-Universität Gießen
Der Veterinärmediziner Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Kramer wird das fünfköpfige Präsidium der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) verstärken und ab 22. November als Vizepräsident das Ressort „Forschung und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses“ übernehmen. Seine dreijährige Amtszeit läuft bis zum 21. November 2024.
Der Erweiterte Senat hat den langjährigen Dekan des Fachbereichs Veterinärmedizin und Leiter der Klinik für Kleintiere (Chirurgie) am Mitt¬woch, 17. November 2021, zum Nachfolger von Prof. Dr. Dr. Peter Kämpfer gewählt, der das Amt seit 22. November 2015 zwei Amtszeiten lang innehatte.
Prof. Kramer erhielt gleich im ersten Wahlgang 29 von 34 abgegebenen Stimmen; es gab vier Enthaltungen und eine Nein-Stimme. Zuvor hatte der Erweiterte Senat den Kandidaten, der von JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee für die Wahl vorgeschlagen worden war, in der Universitätsaula – unter den geltenden Pandemiebedingungen – öffentlich angehört.
JLU-Präsident Prof. Mukherjee gratulierte dem neu gewählten Vizepräsidenten für Forschung und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses herzlich: „Ich bin überzeugt davon, dass Prof. Kramer mit seiner langjährigen Gremienerfahrung sowie seinen Erfahrungen als Dekan des Fachbereichs Veterinärmedizin künftig im Präsidium wertvolle Impulse geben wird.
Er kennt die JLU in all seinen Facetten seit Jahrzehnten und hat die erfolgreiche Entwicklung der Universität stets mitbegleitet und mitgestaltet. Ich freue mich, dass wir die vertrauensvolle Zusammenarbeit im Präsidium in neuer Besetzung fortsetzen können.“
Prof. Kramer bedankte sich nach der Wahl beim Erweiterten Senat für das in ihm gesetzte Vertrauen. Er betonte: „Ich freue mich sehr auf meine Tätigkeit im JLU-Präsidium und möchte sowohl die gesamte Bandbreite der Forschung an der Universität als auch die Spitzenforschung in den Fokus meiner Arbeit stellen.
Die Förderung junger, sehr guter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in allen Forschungsbereichen stellt in komplexen Zeiten eine weitere essenzielle Herausforderung für die Universität dar, der ich mich gerne stellen werde.“
Prof. Mukherjee dankte zugleich Amtsinhaber Prof. Kämpfer, der das Forschungsressort in extrem herausfordernden Zeiten im Präsidium vertreten habe. In seine Amtszeiten seien
große Meilensteine in der Forschung gefallen, darunter die Erfolge in der Exzellenzstrategie und die Verstetigung weiterer großer Verbundprojekterfolge. Hervorzuheben seien auch die signifikant gestiegenen Drittmitteleinnahmen, wie jüngst im DFG-Förderatlas belegt, und die intensive Vernetzung mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Hessen, unter anderem mit der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung.
Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Kramer
Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Kramer ist seit 2003 Leiter der Klinik für Kleintiere (Chirurgie) am Fachbereich 10 – Veterinärmedizin der JLU und seit 2010 außerdem Dekan des Fachbereichs.
Nach seiner Approbation zum Tierarzt begann Kramer im Januar 1987 seine Tätigkeit an der damaligen Chirurgischen Veterinärklinik in Gießen, wo er 1992 promoviert wurde. Im Jahr 1994 wurde er Fachtierarzt für Chirurgie, 2000 für Röntgendiagnostik und andere bildgebende Verfahren sowie2007 bzw. 2009 für Klein- und Heimtiere & Kleintierchirurgie.
Im Jahr 1998 wurde er Diplomate des European College of Veterinary Diagnostic Imaging (Dip. ECVDI). Ende 1999 habilitierte sich Prof. Kramer für die Gebiete Kleintierchirurgie und Bildgebende Verfahren.
Nach einem Aufenthalt in Knoxville/ Tennessee, USA, übernahm Kramer Ende 2000 zunächst eine Gastprofessur in Gent, Belgien, ehe er im Oktober 2001 dort den Ruf auf die Professur für Weichteilchirurgie bei Kleintieren annahm.
Im September 2003 kehrte Prof. Kramer nach Gießen zurück und erhielt die Professur für Kleintierchirurgie an der JLU. Kurz darauf wurde er geschäftsführender Direktor der Klinik für Kleintiere und bald des neu gegründeten Klinikums Veterinärmedizin der JLU.
Neben zahlreichen Publikationen und der Abfassung tiermedizinischer Lehrbücher sowie der Betreuung vieler Doktorandinnen und Doktoranden engagiert sich Prof. Kramer hochschulpolitisch und berufspolitisch, so beispielsweise seit 2004 in der Bundestierärztekammer (seit 2015 als BTK-Präsidiumsmitglied verantwortlich für Forschung, Ausbildung und Industrie). Seit 2015 ist Prof. Kramer außerdem Präsident der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft (DVG).
Für seine wissenschaftlichen Verdienste und sein außergewöhnliches fachliches Engagement wurde Prof. Kramer mehrfach ausgezeichnet: Im Jahr 2011 wurde ihm in der Türkei die Ehrendoktorwürde der Uludag Universität Bursa verliehen.
Im Jahr 2019 erhielt Prof. Kramer die Nieberle-Plakette der Landestierärztekammer Baden-Württemberg für seine Leistungen im Bereich der bildgebenden Verfahren.
In seinen Forschungsarbeiten in der universitären Kleintierklinik beschäftigt sich Prof. Kramer u. a. mit der Aussagekraft der Bildgebenden Diagnostik bei erkrankten Tieren mit den modernen Schnittbildverfahren vor während und/oder nach chirurgischen Eingriffen.
Dabei werden die diagnostischen und häufig neuen therapeutischen bzw. chirurgischen Ansätze auch im Hinblick darauf evaluiert, ob sie als Modelle für Erkrankungen des Menschen dienen könnten.
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