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NEU! LABOGenetics XXL Hund – genetisches Screening für Hunde

Die genetische Information ist bei allen Lebewesen in Form von DNA (englisch für deoxyribonucleic acid) gespeichert.

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Bei der Fortpflanzung werden diese Informationen sowohl von der Mutter als auch vom Vater an die Nachkommen weitervererbt. Kommt es zu Veränderungen in der DNA, spricht man von Varianten oder Mutationen. Varianten entstehen natürlicherweise rein zufällig und sind nicht zielgerichtet.

Je nachdem welche Veränderungen die Varianten im Organismus auslösen, können sie unter Umständen schwere Erbkrankheiten zur Folge haben oder das optische Erscheinungsbild (wie beispielsweise eine veränderte Fellfarbe oder Haarstruktur) betreffen.

LABOGenetics XXL Hund – genetisches Screening für Hunde
LABOGenetics XXL Hund – genetisches Screening für Hunde

Genetische Varianten sind per se nicht zwangsläufig ein Nachteil für das Individuum. Im Grunde genommen ermöglichen Mutationen und Varianten erst die Evolution und damit eine Anpassung der Lebewesen an die Umwelt.

Wie beeinflussen sich Zucht und Genetik gegenseitig?

Aus jahrzehntelanger Züchtung sind Hunderassen entstanden, die sich sowohl charakterlich als auch optisch stark unterscheiden können, um sie an die jeweilige Nutzung der Tiere oder an die jeweiligen Lebensumstände optimal anzupassen. 

Durch die gezielte Zucht werden die Zuchtlinien jedoch stark isoliert oder nur teilweise miteinander gekreuzt, wodurch die genetische Vielfalt (man spricht hier auch von einem Genpool) in manchen Rassen stark reduziert wurde. 

Unter Umständen werden krankheitsauslösende Mutationen unbemerkt von Generation zu Generation weitergegeben, so können rassespezifische Dispositionen für bestimmte Erbkrankheiten entstehen.

Mit Hilfe eines Gentests können auch krankheitsauslösende Varianten erkannt werden, die äußerlich nicht sichtbar sind. Bei sogenannten rezessiven Erkrankungen können Tiere als Anlageträger die Variante weitervererben, aber selbst die Erkrankung nie ausprägen. 

Zudem gibt es auch Erbkrankheiten mit einem späten Krankheitsbeginn, bei denen mögliche Symptome erst deutlich nach dem Erreichen des Zuchtalters sichtbar werden. Anhand der genetischen Untersuchung können solche Varianten bereits im jungen Alter sicher erkannt oder ausgeschlossen werden. 

Denn Gentests können unabhängig vom Alter und vom aktuellen Gesundheitszustand des Hundes durchgeführt werden.

Wie funktioniert ein genetisches Screening?

Next Generation Sequencing (NGS) steht für eine innovative Technologie im Bereich der Molekularbiologie, mit Hilfe derer viele hunderte Gene parallel auf Varianten und Mutationen untersucht werden können. 

Möglich wird dies durch die Verwendung spezieller Halbleiter-Chips zur parallelen Sequenzierung ganzer Genpanels. In unserem speziellen Fall bietet uns diese neuartige Technologie eine effiziente Möglichkeit, das Genom eines Hundes zeitgleich auf viele verschiedene Erbkrankheiten, Fellmerkmale und Genetische Risikofaktoren hin analysieren zu können. 

Bei den herkömmlichen Einzeltests wird pro Testansatz nur eine Stelle im Genom eines Hundes auf die vorliegenden genetischen Varianten hin untersucht. Es kann also jeweils nur eine Aussage über beispielsweise eine Erbkrankheit oder ein Fellmerkmal pro Test erfolgen. 

Beim NGS dagegen können anhand eines Testansatzes über 1000 Stellen im Genom gleichzeitig untersucht werden. Man spricht hier auch von einem genetischen Screening, da zeitgleich sehr viele Informationen über den genetischen Status eines Hundes gewonnen werden.   

Wie läuft der Test ab?

Für das Paket LABOGenetics XXL Hund wird eine möglichst hochwertige DNA-Qualität benötigt, damit für alle im Paket enthaltenen Tests ein valides Ergebnis erzielt werden kann. Dabei spielt das richtige Probenmaterial eine entscheidende Rolle. 

Am besten sind hier EDTA-Blutproben (0,5 – 1 ml) geeignet, da aus diesen besonders viel Zellmaterial mit der darin enthaltenen DNA gewonnen werden kann. 

Alternativ können für LABOGenetics XXL Hund auch die bei uns erhältlichen Spezialabstrich-Tupfer (eNAT) für einen Backenabstrich genutzt werden.

Nach dem eigentlichen Probendurchlauf müssen die beim NGS gewonnenen Informationen vor der Befunderstellung zunächst erst noch bioinformatisch ausgewertet werden. Die reguläre Testdauer für das Paket LABOGenetics XXL Hund beträgt ab dem Zeitpunkt des Probeneingangs aktuell etwa 1-2 Wochen.  

Den Befundbericht erhalten Sie von uns in Form einer E-Mail als PDF-Datei, die Sie bei sich abspeichern und bei Bedarf jederzeit ausdrucken können. Durch die Verwendung der innovativen und hocheffizienten NGS-Technologie können wir Ihnen das Paket LABOGenetics XXL Hund kostengünstig anbieten.

Was ist beim Paket LABOGenetics XXL Hund enthalten?

Im Paket LABOGenetics XXL Hund sind momentan über 300 Tests enthalten, anhand derer sowohl Aussagen über mögliche Veranlagungen für Erbkrankheiten, Fellfarben und Haarstrukturen sowie über bekannte genetische Risikofaktoren getroffen werden können.

Einige Varianten treten nur rassespezifisch auf und teilweise konnte eine Korrelation der getesteten genetischen Varianten mit einer Erbkrankheit und/oder einem Fellmerkmal nur bei bestimmten Rassen wissenschaftlich nachgewiesen werden.

LABOGenetics XXL Hund
LABOGenetics XXL Hund

Daher unterscheiden wir bei unseren LABOGenetics XXL- Befundberichten zwischen rassespezifischen und rasseunspezifischen Tests. 

Für alle Rassehunde werden die rassespezifischen Testergebnisse im Befundbericht zuerst angegeben, da diese für die jeweilige Rasse besonders relevant sind.  Darunter werden alle weiteren analysierten Testergebnisse angezeigt.

Anhand von LABOGenetics XXL Hund können aber nicht nur reinrassige Hunde untersucht werden, das Paket eignet sich ebenfalls optimal für die Untersuchung von Mischlingshunden. 

Auch wenn der vorhandene Genpool bei Mischlingen generell größer ist als bei Rassehunden, so können auch Mischlinge Träger genetischer Erkrankungen sein und diese auch ausbilden, so dass auch hier entsprechende Vorsichtsmaßnahmen für das Leben des Hundes oder gezielte Zuchtentscheidungen Anwendung finden können.

Welche Vorteile bringt LABOGenetics XXL Hund gegenüber Einzeltests?

LABOGenetics XXL
LABOGenetics XXL

Ein herkömmlicher Einzeltest eignet sich besonders im Falle eines symptomatischen Tieres für eine schnelle gezielt Diagnostik, oder falls in kürzester Zeit bestimmte Erbkrankheiten ausgeschlossen werden sollen, wie das beispielsweise bei der Ivermectin-Unverträglichkeit aufgrund der MDR1-Genvariante denkbar wäre.

Die Einzeltests können in der Regel schneller befundet werden als Pakete oder Screenings, sind jedoch vergleichsweise wesentlich kostenintensiver.

Falls Sie dagegen einen Überblick über den genetischen Status Ihres Hundes erhalten möchten, bietet unser neues Paket LABOGenetics XXL Hund ein umfassendes, kostengünstiges Screening.

Die dabei gewonnen Erkenntnisse bieten Züchter:innen die Möglichkeit gezielte Verpaarungen vornehmen zu können. Bei einer entsprechenden Zuchtplanung können Anlageträger von rezessiven Erkrankungen durchaus zur Zucht eingesetzt werden. So wird der Genpool nicht weiter eingeschränkt und dennoch wird das Auftreten von rezessiven Erbkrankheiten vermieden. 

Durch das Wissen über die vorliegenden Veranlagungen für bestimmte Fellmerkmale können durch ausgewählte Verpaarungen zudem gewünschte Fellfarben und -muster bei den Nachkommen hervorgerufen und unerwünschte Kombinationen vermieden werden. 

Das LABOGenetics XXL-Paket greift hier sogar noch weiter als die bisherigen Einzeltests oder rassespezifischen Pakete, da durch das Screeningverfahren auch mögliche Varianten für Erbkrankheiten und Fellmerkmale identifiziert werden könnten, die bei einer bestimmten Rasse bislang unbekannt waren.

Die aus den durchgeführten LABOGenetics XXL-Tests gewonnen Daten können so ebenfalls einen Beitrag zur Forschung leisten und beispielsweise Zuchtverbände auf mögliche noch unbekannte Varianten innerhalb einer Rasse aufmerksam machen, bevor symptomatische homozygot betroffene Hunde auftreten. 

Zu beachten ist hierbei jedoch, dass bestimmte Genvarianten nicht bei allen Rassen, bei denen sie vorkommen auch zu einer klinischen Erkrankung führen können.

Hundebesitzer:innen können anhand der Informationen über das mögliche Vorliegen von Erbkrankheiten auslösenden Varianten zusammen mit Tierärzt:innen gezielte Vorsorge- und Behandlungsmaßnahmen ergreifen. Einige Erbkrankheiten bringen vor allem in bestimmten Situationen ein erhöhtes Risiko mit sich. 

Beispiele sind hier genetisch bedingte Blutungsneigungen (z.B. von-Willebrand Erkrankung Typ 1- 3, Postoperative Blutungsneigung) oder Stoffwechselerkrankungen welche eine bestimmte Ernährungsweise nötig machen. Sind die Besitzer:innen der betroffenen Tiere über das Vorliegen solcher Erkrankung und deren Folgen informiert, lassen sich kritische Situationen oft vermeiden. 

Konnten die ursächlichen Auslöser einer Erkrankung bislang noch nicht identifiziert werden, können die Testergebnisse auf genetische Risikofaktoren unter Umständen dennoch einen Hinweis auf vorliegende Erkrankungen geben.

Wichtig ist in jedem Fall, die Ergebnisse genetischer Untersuchungen richtig zu interpretieren und im Rahmen der Zucht sinnvoll anzuwenden. 

Denn nach aktuellem Stand der Wissenschaft trägt jedes Säugetier Erbfehler in sich. Sollte ihr Hund Anlageträger für eine bestimmte Erkrankung sein, bedeutet dies also nicht, dass ihr Hund krank ist oder zwingend aus der Zucht ausgeschlossen werden sollte. 

Vielmehr muss die Relevanz der Befunde in Zusammenhang mit der Rasse Ihres Hundes bewertet und im Rahmen der weiteren Zucht berücksichtigt werden. Bei entsprechender Anwendung können Gentests also eine gute Grundlage für eine gesunde Zucht bieten.  

Fazit

Das neue Paket LABOGenetics XXL Hund bietet ein kostengünstiges genetisches Screening, bei dem Sie einen umfassenden Überblick über den genetischen Status Ihres Hundes erhalten. 

Durch eine entsprechende Aufbereitung der gewonnenen Daten und eine rasseabhängige Anordnung der Testergebnisse wird Ihnen die Interpretation des Befundberichtes erleichtert. 

So können Sie auf Anhieb die für Ihren Hund besonders relevanten Tests erkennen, ohne dabei mögliche Varianten seltener oder bei der Rasse bislang unbekannter Erbkrankheiten zu übersehen.

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