Preis der Tiergesundheit 2022 Gewinner

(01.12.2022) Landwirte für innovative Konzepte im Bereich Tiergesundheit prämiert - MSD Tiergesundheit ehrt die Gewinner des Preises der Tiergesundheit 2022.

In den Kategorien „Fruchtbarkeit von Milchkühen“, „Innovationen in der Schweinemast“ und „Tiergesundheit in der Legehennenhaltung“ wurden insgesamt sieben Betriebe und vier Einzelideen ausgezeichnet.

Die Erstplatzierten kommen aus Olderup, Bergen und Hebertsfelden und dürfen sich über ein zweckgebundenes Preisgeld von je 12.000 Euro freuen.


Gewinner des Preises der Tiergesundheit 2022

München, 29. November, 2022 – MSD Tiergesundheit hat im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung am Unternehmenssitz in München die Gewinner des Preises der Tiergesundheit 2022 gewürdigt. Ausgezeichnet wurden sieben Betriebe aus Deutschland und Österreich, die sich in den Bereichen Schwein, Rind und Geflügel mit ihren innovativen Haltungs- und Gesundheitskonzepten nachhaltig für die Tiergesundheit engagieren.

Weitere vier landwirtschaftliche Unternehmen konnten sich über einen Sonderpreis für die beste Einzelidee freuen.

Das zweckgebundene Preisgeld in Höhe von 12.000 Euro für die Erstplatzierten soll zum weiteren Ausbau des Engagements im Bereich Tiergesundheit beitragen und die Betriebe bei der Umsetzung ihrer innovativen Konzepte unterstützen.

Jan Nemec, Geschäftsführer MSD Tiergesundheit, auf der Preisverleihung am Samstag: „Landwirtschaft ist die tragende Säule unserer Ernährung. Wir brauchen Landwirtinnen und Landwirte, die sich mit großem Engagement für die Gesundheit ihrer Tiere einsetzen, neue Wege gehen und den Mut haben, ihre Betriebe in das Licht der Öffentlichkeit zu rücken.

In Zeiten, in denen sich die Bevölkerung immer mehr von der Landwirtschaft und Nutztierhaltung entfernt, ist es enorm wichtig, die Öffentlichkeit wieder mit der Realität abzuholen.

Mit dem Preis der Tiergesundheit möchten wir Betriebe dabei unterstützen, sich untereinander zu vernetzen, voneinander zu lernen und mit einem Preisgeld von insgesamt 80.000 Euro dazu beitragen, dass sie weiterhin in Vielfalt und Veränderung investieren können.“

Die Gewinner der Kategorien 2022

Im Bereich Rinderhaltung lag der Fokus in diesem Jahr auf der "Fruchtbarkeit von Milchkühen". Aus rund 70 Bewerbungen setzte sich der Betrieb von Timo Nöhren aus Olderup durch. Er überzeugte die Jury mit seinem durchdachten Fruchtbarkeitsmanagement und Nachzuchtplanung.


Mit seiner erfolgreichen Strategie und Detailliebe hat er die Zwischenkalbezeit auf seinem Betrieb auf durchschnittlich 480 Tage verlängert. Mehr als ein Drittel länger als der Durchschnitt in den Betrieben in Deutschland.

Das Konzept begeistert die Jury: Mit mehr Ruhe und einem stringenten Fütterungskonzept geben die Tiere auf Timo Nöhrens Hof über einen langen Zeitraum viel Milch, ohne dass die Fruchtbarkeit beeinträchtigt oder die Tiergesundheit gemindert wird.

Darüber hinaus ist der Betrieb mit 160 Milchkühen und weiblicher Nachzucht mit einem umfassenden digitalen Monitoringsystem und dem Einsatz von Spalten- und Futternachschieberobotern ein Paradebeispiel für Möglichkeiten der arbeitswirtschaftlichen Optimierung.

Jurymitglied Prof. Axel Wehrend in seiner Laudatio: „Bei dem Betrieb von Herr Nöhren überzeugt uns vor allem die Konsequenz, mit der die Entscheidung zur längeren Zwischenkalbezeit in alle Bereiche weitergetragen wird. Im Zusammenspiel mit einem präventiven Gesundheitseinsatz ergibt sich ein ganzheitliches Konzept, bei dem viel Energie in die Leistungsüberwachung und Tiergesundheit fließt.“

Timo Nöhren ist Wiederholungstäter beim Preis der Tiergesundheit. Der Landwirt wurde bereits im letzten Jahr in der Kategorie „Eutergesundheit“ mit dem dritten Platz ausgezeichnet. Dies zeigt auf welch hohem Niveau er kontinuierlich für die Gesundheit seiner Tiere arbeitet.

Mit dem zweiten und dritten Platz wurden Bernhard Moitzi aus dem österreichischen Obdach und der Familienbetrieb von Wiljan Meilink aus Hoogstede ausgezeichnet.

In der Kategorie "Innovationen in der Schweinemast" ging der Sieg an Jan-Hendrik Hohls mit seinem Betrieb in Bergen/Celle. Für den Landwirt ist der Langschwanz einer der wichtigsten Indikatoren für die Gesundheit der 320 Sauen und 2500 Mastschweine am Hof.

Dabei setzt der Landwirt auf viel Platz, Beschäftigungsmaterialien gegen Langeweile sowie klare Strukturen und verständliche Technik. Ein weiterer Kernpunkt in seinem Konzept ist die Fütterung: Sein Ziel ist die Verträglichkeit und das Wohlbefinden. Er sieht den Darm als zentrales Organ der Tiergesundheit und des Tierverhaltens.

Mit seinem betriebseigenen Getreide zur Fütterung, herausragendem Strohmanagement und kontinuierlicher Tierbeobachtung konnte der niedersächsische Betrieb die Jury überzeugen:

„Auf dem Hof von Jan-Hendrik Hohls sehen wir ein sehr komplexes Gesamtkonzept, bei dem von der Futterproduktion bis hin zur Vermarktung jedes Rädchen ineinandergreift.

Ein wichtiger Indikator ist der Ringelschwanz: Ein intakter Ringelschwanz ist ein Tiergesundheits- und Tierwohlindikator. Jan-Hendrik Hohls setzt auf das Beste aus Konventionell und Bio zum Besten für Tier, Mensch und Umwelt und genau das zeichnet diesen Betrieb aus.“

Der zweite und dritte Platz gingen an Peter Baureis aus Schrozberg und Christoph Becker aus Wietzendorf


Preis der Tiergesundheit

Erstmals wurden in diesem Jahr auch Geflügel-Betriebe prämiert. In der Kategorie „Tiergesundheit in der Legehennenhaltung“ konnte sich Gerhard Aigner aus Hebertsfelden mit seinem Konzept durchzusetzen. Sein Hof Thanninger Freiheit wird bereits in der dritten Generation betrieben.

Das durchdachte Gesamtkonzept von eigenem Futteranbau inkl. Biogasanlage, über die Kükenaufzucht und Haltung von Bruderhähnen, bis hin zum Stallaufbau mit Wintergarten, Sandkästen sowie Tageslicht- und Frischluftzugang beeindruckte die Jury nachhaltig.

Darüber hinaus setzt Gerhard Aigner auf Transparenz in der Tierhaltung und gewährt während des Lebensmitteleinkaufs mithilfe von Live-Kameras Einblick in das tägliche Stallleben.

„Auf dem Betrieb von Herrn Aigner haben wir ein zukunftsweisendes Konzept vorgefunden, das aus allen Einreichungen herausgestochen ist. Überzeugt hat uns seine gesamtheitliche Auseinandersetzung mit dem Zusammenspiel aus Haltung und Tierbeobachtung. Herr Aigner hat seine Indikatoren immer präsent und trifft Entscheidungen in engmaschiger Zusammenarbeit mit dem Tierarzt auf Basis von Daten, nicht aus dem Bauch heraus. Das ist ein Konzept für die Zukunft, das tragfähig ist“, betont die Jury.

Eine weitere Neuerung in diesem Jahr: Zusätzlich zu den Gesamtgewinnern wurden auch besonders herausragende Einzelideen mit dem Sonderpreis „Top Tipp“ prämiert.

Die mit 2.000 Euro dotierte Auszeichnung sicherten sich Thorsten Harms aus Friedeburg und Ulrich Westrup aus Bissendorf in der Kategorie Rind. Dirk Peters von Agrar GmbH Diestelow aus Goldberg lieferte den Top Tipp in der Kategorie Innovationen in der Schweinemast. Reinhard Weinmann vom Biolandbetrieb Weinmanns Hof, Ipsheim wurde in der Kategorie Geflügel ausgezeichnet.

Nach der feierlichen Verleihung nutzten die Gewinner sowie die Veranstalter die Gelegenheit zusammen anzustoßen und ihre Freude zu teilen.

Neben der Auszeichnung und Würdigung der langjährigen Arbeit, ist nach der pandemie-bedingten Distanz der persönliche Austausch mit Kollegen und Freunden das Highlight des Abends.

Der Preis der Tiergesundheit wurde 2019 von MSD Tiergesundheit ins Leben gerufen und honoriert seitdem landwirtschaftliche Betriebe, die mit nachhaltigen und innovativen Konzepten nachweislich einen positiven Beitrag zu Tierwohl und Tiergesundheit leisten. Zusätzlich unterstützt der Preis den Erfahrungsaustausch zwischen Landwirtinnen und Landwirten in Deutschland und Österreich und gewährt der Öffentlichkeit einen Einblick in die Nutztierhaltung.

2022 wurde der Preis der Tiergesundheit zum dritten Mal vergeben. Rund 100 Betriebe hatten sich in diesem Jahr um die Auszeichnung beworben.

Mehr Informationen zum „Preis der Tiergesundheit“ erhalten Sie unter www.preisdertiergesundheit.com.

Die Gewinner im Überblick:

Gesundheit von Milchkühen:

  1. Timo Nöhren, Olderup
  2. Bernhard Moitzi, Obdach
  3. Wiljan Meilink, Hof Scholten-Meilink, Hoogstede
  • Top Tipp: Thorsten Harms, Friedeburg und Ulrich Westrup, Bissendorf


Innovationen in der Schweinemast:

  1. Jan-Hendrik Hohls, Bergen/Celle
  2. Peter Baureis, Landwehrhof Baureis, Schrozberg
  3. Christoph Becker, Hof Becker, Wietzendorf
  • Top Tipp: Dirk Peters, Agrar GmbH Diestelow, Goldberg


Tiergesundheit in der Legehennenhaltung:

  1. Gerhard Aigner, Thanninger Freiheit, Hebertsfelden
  • Top Tipp: Reinhard Weinmann, Weinmannshof, Ipsheim



www.preisdertiergesundheit.com


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