Frühzeitigere Diagnose der Blauzungenkrankheit

(12.01.2013) Ein neuer ELISA-Test mit verbesserter Sensitivität zum Nachweis von Blauzungenvirus-Antikörper (BTV-Antikörper) verspricht den Nachweis von Antikörpern in einem frühen Infektionsstadium und nach der Impfung.

Studien haben bestätigt, dass das LSI VET Ruminant Bluetongue II-serum ELISA Kit von Life Technologies BTV-Antikörper bei experimentell infizierten Schafen schon nach 6 Tagen und bei Rindern nach 7-8 Tagen nachweisen kann.

Damit ist er um mehrere Tage schneller als einige der kommerziell erhältlichen Testkits, einschließlich des früheren ELISA-Tests des Unternehmens, den das neue Produkt nun ersetzt hat.

Life Technologies bat das britische Pirbright Institute, das BTV-Referenzlabor der Europäischen Union, eine vorläufige Beurteilung des neuen Tests durchzuführen.

Der neue Test konnte Antikörper in allen 24 BTV-Referenzseren sowie im BTV-26 Serotyp des Pirbright Institute nachweisen und zeigte in einer Längsschnittstudie mit experimentell infizierten Tieren eine hohe Sensitivität.

Die Pirbright-Studie zeigte auch, dass das LSI VET Ruminant Bluetongue II-serum ELISA Kit BTV-Antikörper bei Rindern und Schafen nachweisen konnte, die mit einem inaktivierten Blauzungen-Impfstoff geimpft worden waren.

Der neue Test wurde von Life Technologies Animal Health in deren Forschungslabor in der Nähe von Lyon (Frankreich) entwickelt und wird im Rahmen der länderspezifischen Gesetze und Bestimmungen zur Verfügung stehen(1).

Blauzungenkrankheit oder Katarrhfieber wird von einem doppelsträngigen RNA-Virus, einem Orbivirus aus der Familie der Reoviridae, verursacht.

Es handelt sich um eine nicht ansteckende Krankheit, die von Insekten auf wilde und domestizierte Wiederkäuer, besonders Schafe, übertragen wird. 

Sieben bis acht Tage nach der Infektion entwickeln die Schafe akute Symptome –sie bekommen Fieber, werden lethargisch und sondern sich vom Rest der Herde ab.

Kurz nach dem Anstieg der Körpertemperatur kommt es zur Rötung und zum Anschwellen der Maulschleimhäute und zu einer erhöhten Produktion schaumigen Speichels.

Die Zunge schwillt an und verfärbt sich in einigen Fällen blau (daher auch der Name der Krankheit). Der Klauensaum rötet sich und schmerzt. Betroffene Tiere können lahmen und bei Mutterschafen kann es zu Aborten kommen.

In den meisten Fällen treten Wachstumsverzögerungen auf und es kommt zu Haarausfall. Es kommt vor, dass schwer erkrankte Schafe acht bis zehn Tage nach der Infektion verenden.

Bei Rindern und Ziegen verläuft die Infektion meist ohne Symptome. Wenn erkrankte Rinder Symptome zeigen, so sind dies meist erhöhte Temperatur, Abort zum Ende der Trächtigkeit (im achten Trächtigkeitsmonat), Ödeme (an Euter, Zitzen, Vulva und Sprunggelenken) und Erytheme (an Schleimhäuten, Zitzen und Euter).

Das Auftreten der Blauzungenkrankheit wurde 1876 zum ersten Mal in Südafrika berichtet. Obwohl man zunächst vermutete, dass die Krankheit auf Afrika beschränkt sei, verbreitete sie sich in den letzten zehn Jahren auf Asien, den Süden der Vereinigten Staaten und Südeuropa.

Insgesamt sind 26 verschiedene Serotypen des Blauzungenvirus bekannt, acht dieser Serotypen wurden in Europa beobachtet (Serotypen 1, 2, 4, 6, 8, 9, 11 und 16).

(1) Der LSI VET Ruminant Bluetongue II-Serum ELISA Kit wird in den Ländern der EU und über Großhändler von Life Technologies Animal Health entsprechend der lokalen Zulassungsanforderungen erhältlich sein (siehe www.lifetechnologies.com/lsi-animal-health für weitere Informationen).



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