Preisträger „Helping Vets 2021“ prämiert: Ausgezeichnete Vielfalt im Tierschutz

(11.10.2021) Ist ein Leben ohne Tiere vorstellbar? Für einen Großteil der Deutschen sicher nicht. Diesen Eindruck bestätigt auch die Statistik.

Fast 35 Millionen Haustiere gibt es hierzulande, in fast jedem zweiten Haushalt sind sie festes und unersetzliches Mitglied, das Gesellschaft leistet, Trost spendet und Freude in das Leben seines Halter bringt.

Im Gegenzug sollte es Pflicht und Aufgabe von uns Menschen sein, jedes Tier mit Respekt und Mitgefühl zu behandeln und vor Leid und Schmerz zu bewahren – eine Prämisse, die für Haustiere und freilebende Tiere gleichermaßen gilt.

Glücklicherweise hat der Tierschutz in Deutschland eine lange Tradition und wird in unterschiedlichsten Formen intensiv gepflegt. Sämtliche Vereine, Organisationen und Privatpersonen, die sich dem Wohl von Tieren verschrieben haben, verdienen dafür größten Respekt.

Denn ehrenamtlicher Tierschutz erfordert nicht nur großes persönliches Engagement, sondern auch viel Zeit und nicht zuletzt Geld. Um Tierschutzvereine bei ihrer wichtigen und ehrbaren Tätigkeit zu unterstützen und sie für ihren Einsatz zu honorieren, verleiht Heel Veterinär jedes Jahr die Auszeichnung Helping Vets an drei Vereine, die ganz besonderes leisten. Die diesjährigen Preisträger wurden am 7. Oktober 2021 im Rahmen einer Live-Video-Pressekonferenz durch Heel Veterinär prämiert und der Öffentlichkeit vorgestellt.

Die von Heel Veterinär ins Leben gerufene Auszeichnung Helping Vets wurde in diesem Jahr bereits zum neunten Mal verliehen. Die drei Preisträger, die zu Beginn der digitalen Presseveranstaltung ausgezeichnet wurden, erhielten jeweils 2.000 Euro Preisgeld für ihre besonderen Leistungen für das Wohlergehen von Tieren.

Im Anschluss an die Ehrung referierte Tierärztin Dr. Alexandra Keller, Frankfurt, über das Thema „Erste Hilfe bei akuten Verletzungen – wie die biologische Tiermedizin helfen kann“.

Helping Vets 2021 – das sind die Preisträger    

Ausgezeichnet wurde Flugmodus e.V. mit Sitz in Burgstetten, vertreten durch den Vereinsgründer und 1. Vorsitzenden Andreas Metz. Der Verein ist in der Rehkitzrettung aktiv und sucht mit einer WärmebildDrohne nach Rehkitzen in landwirtschaftlichen Wiesen, kurz bevor diese gemäht werden.

Da die Kitze in den ersten Wochen noch keinen Fluchtinstinkt besitzen, transportiert das Team von Flugmodus e.V. die jungen Tiere in Wäschekörben aus der Wiese, um sie vor dem Mähtod zu retten.


Steffi Stärk, Andreas Metz und Steffi Schlotterbeck

Die Drohnen-Einsätze finden in den frühen Morgenstunden statt, ehe die Sonne die Wiesen erwärmt. Stößt Metz mit der Kamera auf Wärmebildpunkte, leitet er sein Team sofort zur richtigen Stelle in der Wiese. Handelt es sich bei dem Fund um ein junges Rehkitz ohne Fluchtinstinkt, kann es problemlos in einen Wäschekorb gehoben und in Sicherheit gebracht werden.

Bereits 2020, im Gründungsjahr des Vereins, konnte das Team in 13 Einsatztagen 22 Rehkitze und 6 Feldhasen retten, 2021 waren es an insgesamt 16 Einsatztagen 147 Rehkitze sowie zwei große Igel. Die ehrenamtliche Dienstleistung von Flugmodus e.V. ist für Landwirte und Jagdpächter kostenlos und wird gerne in Anspruch genommen.

Da aber alle Landwirte in der Regel gleichzeitig mähen wollen, kann der Verein nicht alle Anfragen bedienen – zumal bislang nur die Anschaffung von drei Drohnen möglich war, da diese vor allem aufgrund der Wärmebildkamera sehr teuer sind.

Auch außerhalb der Mähsaison möchte sich Flugmodus e.V. künftig in der Tierrettung engagieren, wann immer sich eine Wärmebilddrohne sinnvoll einsetzen lässt. Zudem ist Flugmodus e.V. gerne bereit, weitere Teams in den Verein zu integrieren oder Schulungen für Interessierte anzubieten, die sich ebenfalls in der Rehkitzrettung engagieren möchten. www.flug-modus.de

Ausgezeichnet wurde die Pfotenhilfe für Obdachlose e.V. in Groß-Gerau. Das Team rund um Frank Mörtel und Tierärztin Dr. Jeanette Pfeffer ermöglicht die mobile tierärztliche Versorgung der Vierbeiner von sozial schwachen Mitmenschen.


Pfotenhilfe für Obdachlose e.V.: Dr. Jeannette Pfeffer, Frank Mörtel und Manuela Mörtel-Reviol (von links)

Die Vereinsarbeit der Pfotenhilfe umfasst die gesamte medizinische Grundversorgung der tierischen Patienten, von der Behandlung akuter Beschwerden über eine dauerhafte Therapie von chronischen Erkrankungen bis hin zu chirurgischen Eingriffen. Um eine mobile tierärztliche Versorgung möglich zu machen, hat sich der Verein einen ehemaligen Rettungswagen angeschafft und entsprechend der Anforderungen an eine Tierarztpraxis umgebaut.

Mit dem Fahrzeug sucht das Team regelmäßig soziale Einrichtungen auf, um vor Ort die vorab vereinbarten Tierarzt-Termine durchzuführen. Mit seinem Einsatz ermöglicht das Team der Pfotenhilfe für Obdachlose e.V. einerseits den Vierbeinern ein gesundes und schmerzfreies Leben, andererseits hilft es damit aber gleichzeitig auch den zugehörigen Zweibeinern, für die der Hund oftmals der einzige Trost und Halt im Leben ist. Neben der tiermedizinischen Versorgung gehören auch die Annahme und Verteilung von Sachspenden wie Hundefutter oder Decken zu den Tätigkeitsbereichen des Vereins. www.pfotenhilfefuerobdachlose.de   

Ausgezeichnet wurde VITA e.V. Assistenzhunde, vertreten durch die Gründerin und erste Vorsitzende Tatjana Kreidler. Seit dem Jahr 2000 stellt der Verein Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Behinderung vierbeinige Helfer zur Seite, die bestimmte alltägliche Aufgaben für ihre menschlichen Partner übernehmen, die im Rollstuhl sitzen und in ihrer Beweglichkeit zum Teil stark eingeschränkt sind.

Sie bringen ihnen z. B. Gegenstände oder heben diese auf, helfen beim An- und Ausziehen, oder holen in einem Notfall Hilfe. Gleichzeitig erhöhen sie die Lebensqualität und Lebensfreude, indem sie das Selbstwertgefühl, Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen steigern.

Sie leisten Gesellschaft, vermindern Einsamkeit und helfen, soziale Kontakte zu knüpfen. Um ein solches VITA-Team zu gründen, bedarf es einer Menge Zeit, Einsatz und finanzieller Mittel: Die sorgsam vom Verein ausgewählten Welpen (Golden oder Labrador Retriever) wachsen zunächst bei sogenannten Paten auf und werden sozialisiert. Danach erfolgt die Ausbildung zum Assistenzhund, die sechs bis zehn Monate dauert. Dabei lernen alle Hunde die so genannten Basics, die jeder Assistenzhund beherrschen muss.


Team der VITA e.V. Assistenzhunde

Im Fortgeschrittenen-Training werden sie dann gezielt auf die individuellen Aufgaben vorbereitet, die sie für ihre späteren menschlichen Teampartner übernehmen sollen. Anschließend bringt der Verein die Vierbeiner mit den Bewerbern zusammen, um zueinander passende Mensch-Hund-Teams zu ermitteln.

Wenn die Chemie stimmt und die Profile zusammenpassen, folgt die intensiv betreute vier- bis sechswöchige Zusammenführung der Teams. Auch im Anschluss daran werden alle Teams regelmäßig nachbetreut und geschult – ein Hundeleben lang und auch darüber hinaus. www.vita-assistenzhunde.de

Tierschutz heißt auch erste Hilfe leisten    

Dass sich Vierbeiner in verschiedensten Situationen Verletzungen zuziehen können, lässt sich leider nicht immer verhindern – manchmal reicht dafür schon ein falscher Tritt oder ein unglücklicher Zusammenstoß. Gerade als Tierhalter kann es also jederzeit erforderlich sein, erste Hilfe zu leisten – sei es bei einer kleinen Schramme, einer Bissverletzung, einer Verstauchung oder aber einem Knochenbruch.

„Unabhängig von der Verletzungssituation ist es wichtig, Ruhe zu bewahren und entsprechend und angemessen zu handeln – denn gerade die erste Versorgung kann entscheidend sein“, betonte Tierärztin Dr. Alexandra Keller in ihrem Vortrag im Rahmen der Preisverleihung.

Aber auch die richtige Einschätzung über weitere notwendige Maßnahmen ist Voraussetzung für eine gute Erstversorgung und den weiteren Verlauf der Heilung. „Ist die Verletzung nicht schwerwiegend, können Tierhalter akute Verletzungen teils auch selbst behandeln“, so die Expertin. Eine kleine Hundehausapotheke ist dabei von Vorteil, um alle nötigen Hilfsmittel griffbereit zu haben.

Aus Sicht der Tierärztin spielen biologische Tierarzneimittel in der Behandlung eine wichtige Rolle, da sie direkt zu Erstversorgung, aber auch für den weiteren Verlauf eingesetzt werden können.

„Gerade bei akuten Verletzungen, die häufig mit Schmerzen und Schwellungen einhergehen oder bei entzündlichen Prozessen empfehle ich den Einsatz von Traumeel ad us. vet. Das biologische Tierarzneimittel hat dank seiner bewährten Inhaltsstoffe wie Arnika, Ringelblume und Beinwell schmerzlindernde, entzündungshemmende sowie abschwellende Effekte. Folglich reguliert das Tierarzneimittel das Entzündungsgeschehen effektiv und fördert den Heilungsprozess“.

Aber auch bei Schnittverletzungen an der Pfote oder Fremdkörpern wie Dornen im Ballen- oder Zwischenzehenbereich lässt sich das gut verträgliche Tierarzneimittel sinnvoll einsetzen. Auch wenn Halter viele Blessuren bei ihrem Tier selbst behandeln können, rät die Tierärztin immer zur Vorsicht: „Wenn Sie auch nur den geringsten Zweifel an der Schwere der Verletzung haben: Gehen Sie Ihrem Tier zuliebe zum Tierarzt. Denn das ganze Ausmaß einer vielleicht harmlos wirkenden Verletzung lässt sich nicht immer direkt ohne weitere Untersuchungen erkennen.“      

Tierschutz auch zukünftig wichtig   

„Der Tierschutz war und ist für Heel Veterinär ein besonders großes Anliegen“, so Fabian Pochmann, Leiter Marketing Heel Veterinär im Rahmen der Preisverleihung. „Die drei Helping Vets-Preisträger 2021 zeigen, wie unterschiedlich Tierschutz aussehen kann und wie wichtig Menschen sind, die sich in diesem Bereich engagieren.

Und deshalb wird sich Heel Veterinär auch weiterhin für das Tierwohl einsetzen. Wir freuen uns schon heute auf die Helping Vets 2022 und auf eine genauso große Anzahl an tollen Bewerbungen wie in diesem Jahr“, so Pochmann weiter.    

Sind Sie in einem gemeinnützigen Tierschutzprojekt tätig, das sich in Deutschland durch Nachhaltigkeit, Vorbildwirkung und soziales Engagement für Mensch und Tier auszeichnet und Unterstützung benötigt? Dann bewerben Sie sich schon jetzt für die Helping Vets 2022. 

Weitere Information zur Auszeichnung Helping Vets finden Sie unter: www.vetepedia.de/helping-vets/aktion/



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