Nachweis neutralisierender Antikörper gegen SARS-CoV-2 der NeutraLISA macht es auch für Tierproben möglich
(04.06.2021) Im April 2021 erweiterte EUROIMMUN mit der Markteinführung des SARS-CoV-2-NeutraLISA sein Produktportfolio für die Humandiagnostik von COVID-19. Das Testprinzip des SARS-CoV-2-NeutraLISA erlaubt jedoch eine Multispezies-Anwendung, sodass der Test auch für die Analyse von Tierproben im Rahmen von Forschungszwecken* genutzt werden kann.
Der SARS-CoV-2 NeutraLISA ist ein Surrogat-Virusneutralisationstest zum Nachweis neutralisierender Antikörper gegen SARS-CoV-2, dem Erreger von COVID-19. Bei COVID-19 scheinen insbesondere IgG-Antikörper gegen die Rezeptor-Bindungsdomäne (RBD) innerhalb der S1-Untereinheit des viralen Spike-Proteins eine virusneutralisierende Wirkung zu besitzen.
SARS-CoV-2 dringt über die Interaktion der RBD mit dem humanen ACE2-Rezeptor in die Wirtszelle ein. Wird jedoch die RBD durch spezifische, während der Immunreaktion gebildete Antikörper blockiert, kann das Virus die Zelle nicht infizieren und sich nicht mehr weiter im Körper ausbreiten.
SARS-CoV-2-NeutraLISA ein Neutralisationstest im ELISA-Format
Der SARS-CoV-2-NeutraLISA (Bestell-Nr.: EI 2606-9601-4) von EUROIMMUN imitiert die natürlichen Vorgänge der Antikörperreaktion auf SARS-CoV-2. Er ermöglicht es, die inhibitorische Wirkung von Antikörpern zu bestimmen, die die Interaktion zwischen biochemisch gebildeten RBD und ACE2 hemmen können.
Anders als klassische Neutralisationstests, wie dem Plaque-Reduktions-Neutralisationstest, die sehr arbeitsintensiv sind und aufgrund des Einsatzes von infektiösen Viren in einem speziellen Hochsicherheitslabor durchgeführt werden müssen, basiert der SARS-CoV-2-NeutraLISA auf der bewährten ELISA-Technologie und verwendet nicht-pathogene Virusproteine. Deshalb kann der Test in jeder normalen Laborumgebung manuell oder automatisiert abgearbeitet werden.
Testprinzip des NeutraLISA
- Die Natur als Vorbild: Neutralisierende Antikörper im Probenmaterial konkurrieren im selben Inkubationsschritt mit dem Wirtszellrezeptor (ACE2) um die Bindung an S1/ RBD keine Präadsorption notwendig
- Je mehr neutralisierende Antikörper die Bindung des biotinylierten ACE2 anS1/RBD inhibieren, desto schwächer ist die Farbreaktion der Probe
- Im Unterschied zum klassischen Antikörpernachweis werden nur Immunglobuline mit inhibitorischer Wirkung auf die ACE2-S1-/-RBD-Bindung detektiert, weitere Antikörper werden nicht erfasst
Der NeutraLISA als Multispezies-Test Anwendung bei Tierproben zu Forschungszwecken*
Bislang ist der NeutraLISA von EUROIMMUN für die humane In-vitro-Diagnostik validiert und CE-gekennzeichnet (www.coronavirus-diagnostik.de/surrogat-virusneutralisationstest-sars-cov-2.html). Da beim NeutraLISA kein speziesspezifischer Nachweisantikörper zum Einsatz kommt, eignet sich der ELISA allerdings auch als ein Multispezies-Test.
Machbarkeitsstudien haben bereits gezeigt, dass der NeutraLISA erfolgreich für die Untersuchung von Proben unterschiedlicher Tierspezies verwendet werden kann. Im Rahmen der Pilotexperimente wurden bislang Proben von Mäusen, Kaninchen, Affen, Hunden und Katzen getestet. Weitere Studien sollen folgen.
Der SARS-CoV-2-NeutraLISA bietet somit eine komfortable Möglichkeit, Proben verschiedener Tierspezies zu Forschungszwecken* auf das Vorliegen neutralisierender Antikörper gegen SARS-CoV-2 zu untersuchen.
*Der SARS-CoV-2-NeutraLISA ist im Rahmen der Veterinärmedizin nur für Forschungszwecke verwendbar. Es gibt keine FLI-Zulassung, daher muss für die Nutzung zur Infektionsdiagnostik bei Tieren eine Ausnahmegenehmigung beim FLI beantragt werden.
EUROIMMUN Medizinische Labordiagnostika AG
Seekamp 31
23560 Lübeck
Tel.: 0451/5855-0
Fax.: 0451/5855-591
vet-info@euroimmun.de
www.vet.euroimmun.de