Europäisches Launch-Seminar für Baytril 1nject

(25.01.2012) Schweinezucht- und Mastbetriebe sowie ihre betreuenden Tierärzte sind vielerlei Anforderungen ausgesetzt, von denen manche nicht leicht vereinbar sind – etwa Produktivitätssteigerung und Tierwohl oder Herdengesundheit und Reduktion des Antibiotikaeinsatzes.

Aktuelle Einflüsse auf die globalen Märkte durch problematische Erreger und regulierend eingreifende Behörden kamen beim europäischen Launch-Seminar für Baytril® 1nject, der neuen Therapieoption zur Einmalbehandlung bakterieller Broncho- und Pleuropneumonien bei Schweinen, in Istanbul zur Sprache.

Problematische Erreger


Professor Dr. Mathias Ritzmann,
Professor Dr. Mathias Ritzmann, Veterinärmedizinische Universität Wien, brachte einen fast vergessenen Erreger in Erinnerung, der seit einigen Jahren wieder auf dem Vormarsch ist: Haemophilus parasuis, den Verursacher der Glässer’schen Krankheit.

Die Krankheit betrifft vor allem Absetzer und Tiere in der frühen Mast und äußert sich akut u. a. durch Lahmheit, geschwollene Gelenke, Husten und Atemnot sowie zentralnervöse Symptome.

Die Krankheit kann auch zum plötzlichen Tod der Tiere führen. Sie wird durch direkten Kontakt übertragen. Gegenmaßnahmen werden dadurch erschwert, dass der Erreger inzwischen in 15 verschiedenen Serotypen auftritt, von denen sechs (1, 5, 10, 12, 13, 14) als stark virulent gelten.

Die Typen 1 und 13 wurden nach einer Studie von Strutzberg-Minder (2010) in 19 bzw. 14 Prozent der untersuchten Bestände in Deutschland gefunden. Baytril® 1nject hat sich in einer aktuellen Studie mit experimentell infizierten Schweinen als hoch wirksam bei der Behandlung der Glässer’schen Krankheit gezeigt.

Einen Teilerfolg erzielte der von Dr. Larry Coleman, Nebraska, USA, dargestellte US-amerikanische Versuch, Actinobacillus pleuropneumoniae (APP) mit Hilfe von Baytril® 1nject aus einem Schweinebestand zu eliminieren.

Das Bakterium verursacht die so genannte Actinobacillose, eine Lungen-Brustfell-Entzündung, die immer wieder ganz plötzlich ausbrechen und einen ganzen Schweinebestand gefährden kann. Impfungen haben sich als wenig wirksam zur Eliminierung der Infektion erwiesen. Im Akutfall hilft nur die sofortige Behandlung mit einem schnellwirksamen Antibiotikum.

In der Studie wurde versucht, mit einer zweimaligen Gabe von Baytril® 1nject (im Abstand von fünf Tagen) und durch räumliche Trennung von gesunden und infizierten Tieren den Erreger aus einem experimentell infizierten Tierbestand zu eliminieren.

Das Antibiotikum zeigte einen deutlichen therapeutischen Erfolg bei den erkrankten Tieren. Das erneute Auftreten APP-infizierter Tiere nach einigen Monaten lässt allerdings darauf schließen, dass die Antibiotikum-Behandlung nicht zur serologischen Eliminierung des Erregers im Bestand führte.

Trends in der Schweineproduktion

Über Trends und Perspektiven der globalen Schweineproduktion sprach Dr. Christian Bickert, stellvertretender Chefredakteur der deutschen DLG-Mitteilungen. Seine Botschaften an die europäischen Erzeuger: Fleischverzehr und -produktion verschieben sich weltweit zu Gunsten des Geflügels, denn dieses ist billiger und einfacher zu erzeugen.

Doch in einem zur Sättigung kommenden Schweinemarkt haben die EU-Länder mit einem Exportanteil von ca. 30 Prozent nach wie vor eine starke Position. Dr. Bickert: „Die Schweineproduktion in Europa kann trotz bestimmter Standortnachteile wettbewerbsfähig bleiben, wenn sie ihren Produktivitätsvorsprung hält.“

Als Beleg für diesen Vorsprung führte Bickert neben der hohen Anzahl abgesetzter Ferkel u. a. die Futterverwertung an. Hier sind Dänemark und Deutschland weltweit führend – knapp gefolgt von Brasilien.

Wie Dänemarks Schweineproduzenten es schaffen, trotz starker behördlicher Restriktionen im Bereich Antibiotikaeinsatz ihren Produktionsvorteil zu wahren, erläuterte Dr. Peter Johannsen, praktizierender Tierarzt aus Gravenstein, Dänemark.

Ein Anstieg des veterinärmedizinischen Antibiotikaverbrauchs von 2001 bis 2009 um 34 Prozent bewog die dänischen Behörden zum Eingreifen. Inzwischen werden alle von Tierärzten verschriebenen Arzneimittel zentral erfasst, es wurden Grenzwerte für Antibiotikamengen definiert, eine Art Gelbe-Karte-System eingeführt, und es gibt Restriktionen für die Anwendung bestimmter Wirkstoffklassen.

Zudem wurden eine Task Force gegründet und routinemäßige Kontrollen (mindestens alle zwei Jahre) aller Betriebe eingeführt. Der Antibiotikaverbrauch ist daraufhin im Jahr 2011 um voraussichtlich 20 bis 25 Prozent gesunken.

Einen wichtigen Faktor für einen verringerten Antibiotikabedarf stellt nach Aussagen von Dr. Johannsen die verbesserte Darmgesundheit durch eine flächendeckende Kokzidiose-Prophylaxe mit Baycox® in dänischen Ferkelbeständen dar. Auch die gute genomische Selektion der Zuchttiere spiele eine positive Rolle.

Dr. Franz Pirro, Leiter Marketing für Nutztierprodukte bei Bayer HealthCare Deutschland, sieht in den guten wissenschaftlichen Diskussionen auch die Notwendigkeit bestätigt, kontinuierliche Entwicklungsarbeit für die Tiermedizin zu leisten. „Es ist deutlich geworden, dass es einen echten Bedarf für neue Therapieoptionen gibt“, so Dr. Pirro nach der Veranstaltung.

Baytril® 1nject ist eine innovative Neuformulierung des bewährten Wirkstoffs Enrofloxacin auf Basis von 20% L-Arginin. Es bietet eine Reihe von Vorteilen gegenüber der herkömmlichen Behandlung mit Enrofloxacin: die einmalige Applikation, ein geringes Injektionsvolumen von 7,5 ml pro 100 kg Körpergewicht, einen langen Wirkspiegel von 72 Stunden, eine günstige Wartezeit von zwölf Tagen und vor allem eine schnell eintretende, nachhaltige Wirkung.




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