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Kälber-Resilienz
Deutschland

Kälber-Resilienz: Bayer definiert Kälbergesundheit neu

Wie lassen sich die hohen Kälberverluste von derzeit zehn bis 15 Prozent in Deutschland wirkungsvoll verringern? Diese Frage war das Thema einer Expertenrunde innerhalb des DLG-Forums Rind, zu der Bayer Animal Health auf der EuroTier 2018 in Hannover geladen hatte.

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Experten aus Wissenschaft und tierärztlicher Praxis zeigten eine Vielzahl von Ansatzpunkten auf, die zu einer besseren Kälbergesundheit (Kälber-Resilienz) beitragen können – insbesondere das Management der trockenstehenden Kühe, die Versorgung mit Kolostrum und die Motivation des Betriebspersonals.

Stressfreie Trockenstehphase, Geburtsüberwachung und -hygiene,  Infektionskontrolle- und  Immunprophylaxe für resiliente Kälber

Prof. Dr. Wolfgang Heuwieser, Tierklinik für Fortpflanzung/FU Berlin, berichtete über den Einfluss einer stressfreien Trockenstehphase auf das Geburtsgewicht, die Immunabwehr und die spätere Milchleistung der Kälber. Leiden die tragenden Tiere in dieser Phase beispielsweise unter Hitzestress, habe dies weitreichende Folgen.

Heuwieser: „Der Hitzestress der Mütter beeinflusst die Kälber bis weit in die erste Laktation. So benötigten die Kälber von Müttern mit Hitzestress mehr Besamungen, um tragend zu werden. Zudem war ihre Milchleistung niedriger.“

Stefan Lüllmann, Tierarzt aus Löningen, beschrieb das Problem aus veterinärmedizinischer Sicht. „Kälberverluste drohen in den ersten drei bis vier Lebenswochen vorwiegend durch Durchfallerkrankungen, später in erster Linie durch Atemwegserkrankungen“, so der Praktiker.

Er riet zu umfangreichen diagnostischen Befunderhebungen sowie zu alltagstauglichen, betriebsindividuellen Maßnahmenkatalogen und Gesundheitsplänen. Diese sollen gemeinsam von Tierhalter und Tierarzt erarbeitet und umgesetzt werden.

Deutlich weniger Sterblichkeit durch hygienischere Kolostralmilch

Für Prof. Dr. Marc Boelhauve von der Fachhochschule Südwestfalen war ein Grundstein für resiliente Kälber die Versorgung des Neugeborenen mit ausreichendem und hochwertigem Kolostrum.

Außer auf die Menge und den Zeitpunkt der Gabe müsse vor allem auf die hygienische Beschaffenheit und Beschaffung der Kolostralmilch geachtet werden.

„Leider wird sehr häufig hygienische unzureichende Kolostralmilch vertränkt“, weiß Boelhauve. Umso mehr sollten Präventionsmaßnahmen in den Vordergrund gerückt und durchgeführt werden, um die negative Beeinträchtigung der Kolostralmilch auf einem geringstmöglichen Niveau zu halten.

In Praxiserhebungen zeigt sich deutlich, dass mit einer hygienisch sehr guten Kolostralmilchqualität die Kälberverlustrate unter drei Prozent sinkt. Außerdem erzielen die bestmöglich versorgten Tiere bereits in den ersten Lebenstagen sehr hohe Tageszunahmen und liefern die stabilsten Kühe von morgen.

Der zusätzliche Zeitaufwand für die Reinigungsarbeiten ist somit eine sehr lohnende Investition und rechnet sich für jeden Milchviehhalter nicht nur aus tiergesundheitlicher, sondern auch aus ökonomischer Sicht.

Resiliente Kälber sind Teamarbeit

Alle Referenten waren sich darüber einig, dass der Kenntnisstand, die Fähigkeiten und die Motivation der Mitarbeiter für eine konsequente und einheitliche Umsetzung der Maßnahmen von entscheidender Bedeutung sei.

Prof. Heuwieser: „Hier können und müssen wir mit Protokollen („Was soll ich tun?“) und standardisierten Verfahrensanweisungen („Wie soll ich es tun?“) ansetzen und Hilfestellung geben“.

Bayer Animal Health stellte mit dem Expertenforum einmal mehr unter Beweis, dass man sich seiner Verantwortung als Partner der Landwirte und Veterinäre bewusst ist und ihr gerecht wird. „Tiergesundheit, Tierschutz, Tierwohl und ökonomischer Erfolg in der Rinderhaltung sind verbraucherschutzrelevant und gehören untrennbar zusammen“, so Dr. Franz Pirro, Leiter Nutztiermarketing.

 „Das haben die Referenten eindrucksvoll aufgezeigt. Wir gehen davon aus, dass die Informationen dazu beitragen, die Kälbergesundheit und damit auch den wirtschaftlichen Erfolg der Betriebe nachhaltig zu steigern.“

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