AG Welpenhandel warnt vor illegalem Geschäft auf Kosten der Tiere
(10.04.2018) Anlässlich der Hunde- und Katzenwelpen, die die Polizei letzte Woche aus einem Transport beschlagnahmte, warnt die Arbeitsgemeinschaft Welpenhandel erneut vor dem illegalen Geschäft mit den Tieren.
Die 93 Hundewelpen und 21 Katzenwelpen waren bei der Kontrolle eines slowakischen Transporters auf der A8 an der Anschlussstelle Leonberg-West entdeckt worden.
Die Tiere befinden sich nun zunächst im Tierheim Stuttgart bis die Behörde entscheidet, ob sie zu ihren Besitzern zurück müssen oder in der Obhut des Tierschutzes bleiben können.
"Niemand sollte Tiere über das Internet oder dubiose Anzeigen kaufen, denn damit wird in vielen Fällen der illegale Handel und damit die Tierquälerei in den Herkunftsländern unterstützt", so Tierärztin Stephanie Rach von der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz e.V.
Das Geschäft mit Hundewelpen boomt. Vor allem Rassehunde, aber auch Mischlinge, werden immer wieder im Rahmen von Kontrollen entdeckt. Auch Katzen oder andere Tiere finden sich teilweise in den Transportern.
Meist stammen die Tiere aus Osteuropa, wo sie unter tierschutzwidrigen Bedingungen gezüchtet werden. Die Mutterhündinnen und Deckrüden leben meist in Verschlägen, ohne jegliche menschliche Zuwendung.
Die Muttertiere werden als Gebärmaschinen missbraucht und viel zu früh, nach etwa 4 bis 6 Wochen, von ihren Welpen getrennt. Die frühe Trennung von der Mutter schwächt das Immunsystem der Welpen.
Weil Impfungen und Parasitenbehandlungen fehlen, sind die meisten Welpen wenn sie nach einem anstrengenden Transport an ihrem Bestimmungsort ankommen ernsthaft krank. So ist auch der gesundheitliche Zustand der meisten Tiere aus dem aktuellen Fall bedenklich.
Wie die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz erklärt, bleiben viele der illegalen Transporte unentdeckt, nicht wenige der gehandelten Tiere erkranken aus den oben genannten Gründen und sterben oft trotz aufwendiger tierärztlicher Behandlung.
Die meist viel zu früh vom Muttertier getrennten Jungtiere entwickeln auch häufig Verhaltensstörungen.
Um den illegalen Händlern und Vermehrern das Handwerk legen zu können, sind vermehrte Schwerpunktkontrollen und entsprechende Schulung von Polizei, Zoll, Veterinär- und Vollzugsbehörden hinsichtlich einheitlicher Vorgehensweise und effektiver Sanktionierung von Verstößen dringend erforderlich, so die TVT.