Pferdezahnärzte: Zehn Jahre flüstern und raspeln
(16.02.2011) Internationale Gesellschaft der Pferdezahnspezialisten feiert Jubiläum

1. Vorstand der Internationale Gesellschaft zur Funktionsverbesserung der Pferdezähne e. V. (IGFP) Anfangs galten sie als Exoten, heute werden sie in den Ställen gern gesehen: Pferdezahnärzte sind auf dem Vormarsch. Ein Verdienst, das sich die IGFP zuschreiben kann, ein Zusammenschluss von Tierärzten und Nicht-Veterinären, die sich auf Zahnheilkunde beim Pferd spezialisiert haben.
Vor zehn Jahren wurde die Internationale Gesellschaft zur Funktionsverbesserung der Pferdezähne e. V. (IGFP) ins Leben gerufen. Mittlerweile zählt sie etwa 250 Mitglieder und genießt weltweit einen sehr guten Ruf.
Die Gründung war das Genialste, das wir für unsere Patienten tun konnten, bilanziert der Tierarzt und Erste Vorsitzende Souel Maleh (45) aus Mühltal in Hessen.
Mit einem Ball im Rahmen der Jahresversammlung im März in Niedernhausen wird der runde Geburtstag groß gefeiert. Viele Gäste werden erwartet aus ganz Europa, den USA, Südafrika, und erstmals auch aus Pakistan und Brasilien.

Louis Pequin In einem Lokal in Gelsenkirchen fing im Dezember 2001 alles an. Dort wurde beschlossen, was zwölf Freunde lange diskutiert hatten: Die Gründung eines Vereins, der sich die Verbesserung der Zahnbehandlung beim Pferd zum Ziel gesetzt hatte.
Seele der Gruppe war der Kanadier Louis Pequin, ein begnadeter Horse-Dentist und Pferdeflüsterer, dem es ein persönliches Anliegen war, sein Wissen und seine Erfahrungen an all jene weiterzugeben, denen das Wohlbefinden der Pferde genauso wichtig ist wie ihm.
Erster Vorsitzender in der Geschichte der IGFP war ein Humanmediziner Dr. med. dent. Christian Jansen. Ihm folgten die Tierärzte Martin Grell (Berlin), Dr. Carsten Vogt (Bremen) und Dr. Frank Schellenberger (Freiburg).

Souel Maleh Und wenn Louis Pequin vor zehn Jahren die Seele des Unternehmens war, dann war und ist Marion Eltze das Herz der IGFP. Vom ersten Tag an dabei, hat die Pohlheimerin die Geschicke des Vereins als Vorstandsmitglied maßgeblich mit gelenkt.
Ihrem enormen Einsatz und Weitblick haben wir zu verdanken, dass die Gesellschaft jetzt da steht, wo sie ist, unterstreicht Souel Maleh. Der Weg des noch jungen Vereins führte zwar rasant aufwärts, aber die erreichte Anerkennung musste er sich auch hart erkämpfen.
Der Einsatz hat sich gelohnt. Die pferdeflüsternden Zahnraspler stehen mittlerweile für Kompetenz und Seriosität. Auf Messen erklären sie den Besuchern den Pferdeschädel anhand einer spektakulären Begehbaren Maulhöhle.

Martin Grell Es sind Mitglieder der IGFP, die Fachbücher und Artikel rund um die Pferdezahnheilkunde verfassen und Kollegen und Reiter über Parodontose, Karies, Hyperzementose, Haken und Schärfen an Pferdezähnen aufklären und Behandlungsmethoden darstellen. Und sie wirken in die Universitäten hinein z. B. mit Forschungsprojekten an den veterinärmedizinischen Hochschulen Wien (Dr. Hubert Simhofer) und Hannover (Dr. Carsten Staszyk).
Für die Zukunft des Vereins wünscht sich der Erste Vorsitzende Maleh, dass der Beruf des Pferde-Dentalpraktikers selbst diese Bezeichnung ist eine Wortschöpfung der Männer und Frauen der ersten Stunde etabliert und legalisiert wird wie z. B. Hufschmied.
Den Zusammenschluss von Tierärzten und Nicht-Tierärzten nach dem Vorbild der renommierten amerikanischen Academy of Equine Dentistry hält er in Deutschland für einzigartig. Maleh hofft, dass Pferdezähne bald flächendeckend nach dem Qualitäts-Standard der IGFP behandelt werden.
Mehr Informationen über die Vereinigung der Pferdezahnärzte und den Kongress 2011 unter www.igfp.eu
Susan Pickers