VET-MAGAZIN logo
Liegespuren mit Hautabdrücken von frühen Säugetierverwandten
Lorenzo Marchetti
Salamander leiden unter steigenden Temperaturen
Daniel Rosengren/Zoologische Gesellschaft Frankfurt
Wo Biber Dämme bauen, steigt die Zahl wasserlebender Tierarten
UDE / Sara Schloemer
Wo Biber Dämme bauen, steigt die…
Waldfledermäuse suchen Zuflucht in Siedlungen
Carolin Scholz/Leibniz-IZW
Neue Einblicke in die antivirale Abwehr bei Fledertieren
Zoharby via Wikimedia Commons
Neue Einblicke in die antivirale Abwehr…
Zauneidechsen fühlen sich an Bahngleisen wohl
Thomas Zimmel/VET-MAGAZIN
Wie Haie das Ende der Dinosaurier überstanden
NHM Wien, Iris Feichtinger
Wie Haie das Ende der Dinosaurier…
Wie Licht den Takt angibt oder Vögeln den Weg weist
Dr. Po-Hsun Wang
Wie Licht den Takt angibt oder…
bpt-Präsident Dr. Siegfried Moder
bpt/Urban
Deutschland

Wir wollen Leben retten! Tierärzteschaft fordert endlich vernünftige Rahmenbedingungen - und zwar schnell

Beim diesjährigen Neujahrsempfang des Bundesverbandes Praktizierender Tierärzte (bpt) am 17. Januar in der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft in Berlin stellte bpt-Präsident Dr. Siegfried Moder nur vier Forderungen an die Politik.

. . .

Dabei gehe es der Tierärzteschaft nicht um eine finanzielle Alimentierung durch den Staat, sondern darum, dass die Politik endlich passende Rahmenbedingungen schafft, um den vom Fachkräftemangel gebeutelten Berufsstand zu stützen. Die tierärztliche Versorgung sei ohnehin schon lückenhaft und werde sich weiter verschlechtern, wenn jetzt nicht schleunigst gehandelt werde.

Bürokratieabbau!

„Wenn Gesundheitsminister Karl Lauterbach den Hausärzten beim Kampf gegen den Hausärztemangel bessere Verdienstmöglichkeiten und den Abbau von Bürokratie verspricht, dann wünsche ich mir genau so einen Satz auch von unserem Bundeslandwirtschafsminister.“ so Moder bei seiner Begrüßung.

Den am 15. Januar veröffentlichten Referentenentwurf zur Novellierung der Tierärztlichen Hausapothekenverordnung (TÄHAV) bezeichnet er als Lackmustest für die Forderungen der Tierärzteschaft zum Bürokratieabbau. Dabei gehe es um die Abschaffung von lediglich 5 Nachweispflichten. 

Die Abschaffung würde den Tierärztinnen und Tierärzten mehr Zeit für die Arbeit am Tier verschaffen. Allein – es fehlt der Glaube an die Umsetzung dieser Vorschläge durch die Bundesländer.

Moder dazu: „Wenn selbst diese kleinsten Mikroveränderungen nicht mehr möglich sind, ist für mich das Ende der Fahnenstange erreicht, weil dann klar ist, dass der Ernst der Lage nicht erkannt ist.“

bpt Neujahrsempfang 2024
bpt Neujahrsempfang 2024
bpt/Urban

Aktualisierung der Studiumsinhalte!

Mindestens so wichtig wie der Abbau der überbordenden Bürokratie ist die Anpassung und Erweiterung der Inhalte des Studiums. Die junge Tierarztgeneration muss das Handwerkszeug erhalten, um in der Selbständigkeit souverän zu bestehen.

Die Ergänzung von Inhalten in puncto Ökonomie und Kommunikation ist dazu unerlässlich und dem BMEL in Abstimmung von Fakultäten, Bundestierärztekammer und bpt für die Novelle der Tierärztlichen Approbationsverordnung (TAppV) vorgeschlagen worden. Nur so erhalten Studierende der Veterinärmedizin das nötige Rüstzeug, um den mutigen Schritt in Richtung Selbständigkeit zu gehen.

„Genau von diesen Praxisgründern brauchen wir wieder mehr! Deshalb meine eindringliche Bitte an das BMEL: Geben Sie Gas bei der TAppV-Novelle, damit unsere Studentinnen und Studenten noch besser ausgebildet werden!“ sagte Moder, Präsident des Bundesverbands Praktizierender Tierärzte (bpt)

bpt Neujahrsempfang 2024
bpt Neujahrsempfang 2024
bpt/Urban

Ja zur GOT 2022!

Die vor gut einem Jahr in Kraft getretene Gebührenerhöhung für tierärztliche Leistungen und die strukturelle Überarbeitung der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) haben den gewünschten Effekt. Moders Dank für die Vorbereitung und Umsetzung ging an die beiden Bundesminister Julia Klöckner und Cem Özdemir.

Durch die resultierenden Mehreinnahmen sind die Gehälter von angestellten Tierärztinnen und Tierärzten sowie Tiermedizinischen Fachangestellten bereits gestiegen und sorgen endlich für ein besseres Vergütungsniveau. Ein wesentlicher Baustein für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Tiermedizin!

Die in den letzten Monaten von manchen Tierhalterverbänden vorgetragene Kritik möchte Moder nicht kommentieren, er sagt aber: „Geärgert hat mich allerdings schon, dass die Kritik ausgerechnet die Kolleginnen und Kollegen aus der Pferdepraxis mit voller Wucht getroffen hat, also die Gruppe, die seit vielen Jahren mit vollem Einsatz, bei vergleichsweise schlechter Bezahlung, ihren immer anspruchsvolleren Kunden bei Tag und Nacht zur Verfügung steht. So etwas motiviert nicht, schon gar nicht unsere junge Generation. Im Gegenteil!“

Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes!

Meldungen, dass Tiere mangels tierärztlicher Notdienstversorgung leiden müssen, häufen sich. „Als tierärztliche Verbände wollen wir verhindern, dass die Notdienstversorgung in den nächsten Jahren vollends zusammenbricht. Dafür brauchen wir vor allem eines, nämlich mehr Flexibilität beim Arbeitszeitgesetz.“ sagt Moder. 

Er fordert deshalb erneut die Umsetzung des modernen europäischen Arbeitszeitgesetzes, welches eine Wochenarbeitszeit vorsieht und vor allem mehr Flexibilität bei der starren elf Stunden Ruhezeitregelung ermöglicht.

Tiermedizin ist freier Beruf!

„Die freien Praxen sind das Rückgrat unseres Verbandes und Garant für die Zukunft unseres Berufes. Dafür werden wir uns einsetzen.“ sagte Moder mit Bezugnahme auf den Einzug von Kapitalgesellschaften in die Tiermedizin und die Tatsache, dass viele junge Tierärztinnen und Tierärzte es vermehrt bevorzugen in Angestelltenverhältnissen zu arbeiten.

Moder weiter: „Dafür brauchen wir aber unsere Kolleginnen und Kollegen, die sogenannten Middle-Ager, die sich in Praxen und Kliniken niedergelassen haben und ausreichend Stellen anbieten.“ Die Interessen der freien Praxen stehen deshalb ganz besonders im Mittelpunkt der berufspolitischen Arbeit des bpt.

Tiermedizin ist Frauenberuf!

Mit Blick auf das Keynote-Referat von Journalist Jörg Held ‚Frauenberuf und Männerbericht – Gender Gap in der Tiermedizin?‘ machte Moder deutlich, dass im Gegensatz zu vielen anderen Branchen ein hoher Frauenanteil in der Tiermedizin schon lange Realität ist.

Damit Frauen dem Beruf aber erhalten bleiben, brauche es auch hier mehr politische Unterstützung, z.B. in Form eines besseren Angebots bei der Kinderbetreuung und einer zeitgemäßen Gleichstellung von Angestellten und Selbständigen beim Mutterschutz.

Weitere Grußworte gab es von Nicole Bauer, MdB (Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion für Frauenpolitik und Diversity), Hermann Färber, MdB (Vorsitzender des Bundestagsausschusses für Ernährung und Landwirtschaft) und Dr. Holger Vogel (Präsident der Bundestierärztekammer).

Termin vormerken

Besuchen Sie den bpt auf dem „ErlebnisBauernhof“ der Grünen Woche in Halle 3.2. am Stand 415. Hauptthema des bpt-Messeauftritts ist die Protestaktion „Die Politik muss handeln!“

Kommen Sie auch gerne zur Podiumsdiskussion am Donnerstag, den 25. Januar, von 16 bis 17 Uhr mit dem Thema „Lücken in der tierärztlichen Versorgung verhindern. Jetzt handeln! Aber wie?“ und zum anschließenden Empfang auf dem bpt-Messestand.

Bildergalerie mit 3 Bildern

bpt-Präsident Dr. Siegfried Moder
bpt/Urban
bpt-Präsident Dr. Siegfried Moder
bpt Neujahrsempfang 2024
bpt/Urban
bpt Neujahrsempfang 2024
bpt Neujahrsempfang 2024
bpt/Urban
bpt Neujahrsempfang 2024
. . .

Weitere Meldungen

die neuesten Meldungen

. . .

Firmennews

Teile diesen Bericht auf:

Werbung via Google
Werbung via Google

Buchtipps Buchtipps Buchtipps

Tierarztpraxis gründen und betreiben
Tierarztpraxis gründen und betreiben
(11. Jun. 2025) Der Leitfaden für die Selbstständigkeit in der Tiermedizin…
Suchterkrankung beim Hund
(3. Jun. 2025) Suchterkrankung beim Hund - gibt es das? Offenbar…
Wildtierfindlinge in der Tierarztpraxis
(27. Mai. 2025) Grundlagen der Wildtierhilfe, praktische Anwendung, tierärztliche Versorgung -…
The Equine Distal Limb
(22. Mai. 2025) An Atlas of Clinical Anatomy and Comparative Imaging-…
Tiergestützte Interventionen in der Psychiatrie
(16. Mai. 2025) Grundlagen, Methoden und Praxis der tiergestützten Interventionen in…
Laser Therapy in Veterinary Medicine: Photobiomodulation
(9. Mai. 2025) A comprehensive, up-to-date reference to the clinical applications…

Internationale Veranstaltungen Int. Veranstaltungen Internationale Veranstaltungen

SIVEMAP 2025
SIVEMAP 2025
(31. Mär. 2025) Die SASAP (Serbian Association of Small Animal Practitioners)…
EVECC-Kongress 2025
(1. Mär. 2025) Der 22. European Veterinary Emergency and Critical Care…
FECAVA EuroCongress 2025 in Antwerpen
(17. Feb. 2025) FECAVA lädt Sie vom 3. bis 6. September…
Yaboumba Weltkongress 2025
(17. Feb. 2025) Der XV. Internationale Kongress für Medizin und Chirurgie…
Webinar zum World Veterinary Dermatology Day…
(13. Jan. 2025) Die World Association for Veterinary Dermatology lädt am…
Hill's Global Symposium 2024
(20. Okt. 2024) Hosted by Hill's Pet Nutrition on Oct. 24-25…

Preise und Stipendien Preise und Stipendien Preise und Stipendien

FECAVA-Laboklin-Reisestipendium 2025
FECAVA-Laboklin-Reisestipendium 2025
(19. Mär. 2025) Die Tiermedizin kennt keine Grenzen und FECAVA und…
Bewerbungsfrist für den IGN-Forschungspreis für artgemäße…
(13. Mär. 2025) Der Forschungspreis der Internationalen Gesellschaft für Nutztierhaltung (IGN)…
Felix Wankel Tierschutz-Forschungspreis geht an Studienteam…
(10. Mär. 2025) Alle zwei Jahre zeichnet die Tierärztliche Fakultät der…
Ausschreibung des Herbert-Stiller-Förderpreis für tierfreie Forschung
(6. Mär. 2025) Ärzte gegen Tierversuche fördert tierversuchsfreie Forschungsvorhaben mit 20.000…
Raubtiere vs. Bauern: Ceva Wildlife Research…
(3. Mär. 2025) Der Ceva Wildlife Research Fund unterstützt ein Projekt…
MSD und die FVE fördern 34…
(7. Feb. 2025) MSD Tiergesundheit und der Europäische Tierärzteverband (FVE) zeichnen…