Großer bpt-Lobbyerfolg: Neue TÄHAV verabschiedet - erstmals mit Bürokratieabbau!
Der Bundesrat hat am 27. September der vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) vorgelegten Novelle der Verordnung über tierärztliche Hausapotheken (Tierärztliche-Hausapothekenverordnung - TÄHAV) zugestimmt.
Dabei geht in Zeiten von (Nutz-)Tierärztemangel ohnehin schon viel zu viel Arbeitszeit für Bürokratie drauf. Wer soll also künftig noch die Arbeit am Tier machen, wenn wir die vorhandenen Tierärztinnen und Tierärzte noch mehr be- und nicht entlasten? Hier geht es um den Erhalt der flächendeckenden tierärztlichen Versorgung!
Der Bundesrat berät in seiner 1047. Plenarsitzung am 27. September 2024 unter Tagesordnungspunkt 70 über die Novelle der Verordnung über tierärztliche Hausapotheken (Tierärztliche Hausapothekenverordnung - TÄHAV).
Obwohl Bund und Länder immer wieder betonen, dass sie Bürokratie in Deutschland abbauen und nicht über EU-Vorgaben hinausgehen wollen, war bis zuletzt unklar, ob das auch für die TÄHAV gilt.
Der
Agrarausschuss des Bundesrates wollte vom Bürokratieabbau jedenfalls nur
wenig wissen, und schlug stattdessen in seiner Beschlussempfehlung Nr. 7
für das Plenum vor, die Angaben „Diagnose“ und „Chargennummer“ (des
Arzneimittels) in die Dokumentationspflichten bei Abgabe und Anwendung
von Arzneimitteln aufzunehmen.
Diesem Spuk hat eine Mehrheit von Ländern im Bundesrat jetzt ein Ende bereitet und die Beschlussempfehlung Nr. 7 abgelehnt.
Der Bundesverband Praktizierender Tierärzte (bpt) hatte im Vorfeld der Entscheidung vehement für diese Ablehnung geworben, um einen sinnlosen weiteren Aufbau von Bürokratie für Tierärztinnen und Tierärzte zu verhindern.
bpt-Präsident Dr. Siegfried Moder ist deshalb erleichtert, dass dieser Einsatz Wirkung gezeigt hat: „Wir sind sehr zufrieden, dass hier das klar formulierte Ziel „Bürokratieabbau in der Tiermedizin“ erstmalig auch umgesetzt wurde, statt weiterhin mit unnötigen und nutzlosen Angaben die Arbeitszeit meiner tierärztlichen Kolleginnen und Kollegen am Tier zu verschwenden. Das ist ein großer berufspolitischer Erfolg, der hoffentlich auch Signalwirkung hat!“.
Moder dankt allen in der bpt-Organisation, die zu diesem Erfolg beigetragen haben, und zeigt sich erfreut über das gute Zusammenwirken zwischen bpt und Bundes- und Landestierärztekammern.
Er dankt auch dem BMEL für die klare Unterstützung der Tierärzteschaft in Richtung Bürokratieabbau.