Weniger statt mehr kritische Antibiotika

(22.09.2016) Tierärzteverband begrüßt Neuauswertung der Antibiotikaabgabemengen

Deutliche Abweichungen von den Zahlen des QS-Monitorings ließen bereits darauf schließen: Die am 3. August vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) veröffentlichten Zahlen zu den in Deutschland 2015 abgegebenen Antibiotikamengen an Tierärzte waren nicht korrekt.

Gestern hat das BVL die wegen fehlerhafter Angaben eines Pharmaunternehmens notwendige Neuauswertung der Daten veröffentlicht.

Danach hat sich die Gesamtmenge der von pharmazeutischen Unternehmen und Großhändlern an Tierärzte in Deutschland seit dem Jahr 2011 von 1.706 auf 805 (anstatt 837) Tonnen mehr als halbiert.

„Besonders erfreulich ist dabei, dass die Abgabemengen der kritischen Antibiotika, also der Wirkstoffe mit besonderer Bedeutung für die Therapie beim Menschen, im Gegensatz zur ersten Auswertung im August deutlich gesunken, anstatt angestiegen sind“, kommentiert bpt-Präsident, Dr. Siegfried Moder, die Neubewertung.

„Die aktuellen Zahlen belegen eindeutig, dass wir Tierärzte uns der Verantwortung im Sinne des One Health-Ansatzes bewusst sind und nicht die Reduzierung der Gesamtantibiotikamenge mit vermehrtem Einsatz von kritischen Antibiotika kompensieren, wie das immer wieder von verschiedenen Seiten lautstark verkündet wird.“

Wichtig ist nach Moders Auffassung jetzt, dass die Ergebnisse des Monitorings sowohl in den Verhandlungen zum Europäischen Tierarzneimittelgesetz wie auch bei der Neuregelung der Tierärztlichen Hausapothekenverordnung (TÄHAV) Berücksichtigung finden.


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