Bundesminister begrüßen Tierärzte-Initiative im Kampf gegen Antibiotikaresistenzen
Human- und Veterinärmediziner müssen im Kampf gegen Antibiotikaresistenzen endlich miteinander anstatt übereinander reden und gemeinsam handeln.
Das hatte der Präsident des Bundesverbandes Praktizierender Tierärzte (bpt), Dr. Hans-Joachim Götz, Mitte Juni in einem Schreiben an Bundesgesundheitsminister Gröhe und Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt deutlich gemacht und dazu aufgefordert, einen „Runden Tisch“ für lösungsorientierte Diskussionen zwischen den Vertretern der führenden human- und veterinärmedizinischen Verbände einzurichten.
Die Initiative blieb nicht ohne Resonanz: Beide Bundesminister haben inzwischen das Engagement der Tierärzte ausdrücklich begrüßt und bekräftigt, dass die Reduzierung von Antibiotikaresistenzen ein gemeinsames Vorgehen erfordert.
Der Dialog zwischen den Berufsverbänden und weiteren Akteuren aus dem Human- und Veterinärbereich soll künftig in die Umsetzung der Deutschen Antibiotika-Resistenzstrategie (DART) eingebunden werden. „Das ist eine sinnvolle Entscheidung.
Unsere Bereitschaft zur Mitwirkung in diesem Prozess kann ich uneingeschränkt versichern“, erklärt bpt-Präsident Götz und hofft auf eine baldige Umsetzung der politischen Pläne.
Unabhängig davon hat der Tierärzteverband mit einem Gesprächsangebot an die Bundesärztekammer eigene Schritte unternommen, um den Diskussionsprozess mit der organisierten Ärzteschaft in Gang zu setzen.
Auch das war erfolgreich: Anfang August trafen sich Vertreter beider Organisation zu einem ersten, sehr konstruktiven Gespräch.
Deutlich wurde dabei unter anderem, dass auf humanmedizinischer Seite nur wenig über die umfangreichen Maßnahmen bekannt ist, die in der Tiermedizin in Hinblick auf einen verantwortungsvollen Antibiotikaeinsatz in den vergangenen Jahren ergriffen und bis heute weiter verstärkt wurden.
Einig waren sich beide Seiten, dass die Zusammenarbeit im Rahmen von DART intensiviert werden soll und man unabhängig davon im direkten Gespräch bleiben will.
Einigkeit bestand auch dahingehend, dass auf Ärzte- wie auch auf Tierärzteseite weitere Anstrengungen bei Fortbildung und Informationstransfer unternommen werden müssen. Angedacht wurde dazu unter anderem ein gemeinsames Symposium Tier- und Humanmedizin zum Thema „Resistenzen und Zoonosen“ im Rahmen des bpt-Kongresses 2015 in München.
„Der persönliche Austausch war überfällig. Daran lässt sich sicherlich künftig anknüpfen, um gemeinsam in der Sache voranzukommen“, resümiert Götz das Gesprächsergebnis.