Landwirtschaft stellt Praktikumsplätze für Studenten der Veterinärmedizin bereit
(03.08.2009) Mit Sorge sehen der Bundesverband Praktizierender Tierärzte (bpt), der Deutsche Bauernverband (DBV) und der Verband der Landwirtschaftskammer (VLK), dass sich immer weniger Absolventen der Veterinärmedizin für eine Tätigkeit im Bereich der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung entscheiden.
Der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Dr. Helmut Born, meint hierzu: "Diese Entwicklung muss nicht nur aus Sicht der Tierärzteschaft, sondern auch aus Sicht des landwirtschaftlichen Berufsstandes gebremst werden, um die Leistungsfähigkeit der Veredlungswirtschaft unter kompetenter veterinärmedizinischer Begleitung nachhaltig zu sichern."
Der Mangel an qualifizierten Tierärzten, der sich schon jetzt abzeichnet, fordert deshalb jede erdenkliche Maßnahme, um auch zukünftig sichere Lebensmittel von gesunden und artgerecht gehaltenen Tieren aus Deutschland zu gewährleisten.
Diese Einschätzung teilen nicht nur der bpt und der DBV, sondern auch die für die Berufsbildung zuständigen Stellen im Agrarbereich.
Vor diesem Hintergrund haben die beiden Dachverbände bpt und DBV unter Einbindung des VLK nun eine Zusammenarbeit vereinbart, durch die die veterinärmedizinischen Hochschulen bei der Suche nach geeigneten Praktikumsbetrieben in der Landwirtschaft aktiv unterstützt werden.
Bundesweit flächendeckend wird es künftig möglich sein, das dichte Netz der für die Berufsausbildung in den "Grünen Berufen" anerkannten Ausbildungsbetriebe auch für Betriebspraktika angehender Tierärzte zu nutzen.
Die Bereitstellung von Praktikumsplätzen in modernen Veredlungsbetrieben ist nach Auffassung aller Beteiligten ein Instrument zur Entschärfung bestehender Probleme.
Durch konkrete Einblicke in die berufliche und betriebliche Praxis der Veredlungswirtschaft kann die Motivation von Studierenden für den Einstieg in dieses Tätigkeitsfeld gesteigert werden.
"Vielen Studenten ist gar nicht bewusst, wie vielseitig und mit welchen attraktiven Perspektiven die Arbeit für die Landwirtschaft verbunden sein kann", unterstreicht bpt-Präsident Dr. Hans-Joachim Götz das neue Angebot, das Bestandteil der bpt-Initiative "Tierärztliche Ausbildungspraxis" ist.
Die bpt-Initiative hat das Ziel, Hochschulabsolventen durch gezielte Nutzung und Abstimmung der Praktika, besser auf den Beruf als praktizierenden Tierarzt vorzubereiten.
Nach einem Jahr Laufzeit haben sich schon rund 400 Tierarztpraxen- und kliniken entschlossen mitzumachen und sich mit einer Verpflichtungserklärung registriert. Weitere Informationen stehen unter www.tieraerzteverband.de zur Verfügung.