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v.l.n.r.: ZZF-Präsident Norbert Holthenrich, Tierarzt i.R. Dr. Jesko Rinner, Dr. Regine Rottmayer, Tierärztin bei Fressnapf, Biologe Ralf Sistermann, Amtstierärtzin Daniela Rickert, Dr. Hans Claßen, Zoologe bei Dehner GmbH und Co. KG,
ZZF/Kubenka
Deutschland

ZZF-Symposium 2012: Austausch über zeitgemäße Ziervogelhaltung

Unter dem Motto „Ziervogelhaltung – tierschutzgerecht, zeitgemäß, ganz einfach!?“ fand vom 3. bis 4. November in Künzell bei Fulda das 17. Symposium des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe e.V. (ZZF) statt.

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ZZF-Präsident Norbert Holthenrich begrüßte über 100 Tierärzte, Züchter, Zoofachhändler und weitere Branchenvertreter.

In einer Umfrage des Veranstalters bewerteten die Teilnehmer die Veranstaltung als gut (Note: 1,9) und lobten vor allem die Themenauswahl, die fachlich versierten Vorträge und die Möglichkeit des Austausches zwischen Tierärzten und Vertretern der Heimtierbranche.

Es nahmen zu rund 36 Prozent Zoofachhändler teil, 38 Prozent waren Tierärzte, 20 Prozent waren weitere Branchenteilnehmer. Norbert Holthenrich präsentierte erstmals die neuen Spezial-Ordner „Kleinsäuger“, „Aquaristik“ und „Ziervogel“, für die Aus- und Weiterbildung von Zoofachhändlern.

Die Ordner, die in elektronischer Form auf USB-Stick angeboten werden, bieten umfangreiche Informationen zur Haltung handelsrelevanter Tierarten.

Eine haushaltsrepräsentative Erhebung zur Heimtierhaltung in Deutschland, die der ZZF bei dem Marktforschungsinstitut IMR – Institute for Marketing Research im April diesen Jahres in Auftrag gegeben hat, hat ergeben, dass Ziervögel immer noch beliebte, anspruchsvolle Heimtiere sind: Insgesamt leben 3,7 Millionen Ziervögel in rund 3 Prozent der deutschen Haushalte.

Die Fachleute aus der Heimtierbranche und aus den mitveranstaltenden Verbänden, Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz (TVT-AK8) und Bundesverband der beamteten Tierärzte (BbT), waren sich einig: Um in Zukunft Missstände bei der Ziervogelhaltung zu vermeiden, soll der Dialog zwischen den beteiligten Kreisen verbessert werden.

Dr. Hans Claßen, Zoologe bei der Dehner GmbH & Co. KG, betonte, dass Ziervögel nur dann für die Haltung in menschlicher Obhut geeignet sind, wenn entsprechendes Futter bereit gestellt werden kann, ausreichend Platz vorhanden und vor der Anschaffung eine umfassende Beratung erfolgt ist. Er empfahl besonders den anwesenden Zoofachhändlern, aus Tierschutzgründen mit Züchtern aus der Umgebung zu kooperieren.

Die praktische Tierärztin Dr. Dorit Münker, widmete sich in ihrem Vortrag dem Verhalten von Wellensittichen, Papageien und Finken. Sie erinnerte daran, dass Vögel äußerst intelligente und soziale Tiere seien und die meisten deshalb mindestens zu zweit gehalten werden sollten.

Um Verhaltensauffälligkeiten zu vermeiden, müssten Vögel zum Spiel angeregt werden. Bereits bei der Nahrungsaufnahme könne der Halter durch die Zugabe von Obst, Gemüse und Beeren für Abwechslung sorgen. Wichtig sei vor allem, dass den Vögeln Rückzugsmöglichkeiten geboten werden. „Vögel benötigen Distanzräume, sonst kann es zu Konflikten kommen“, sagte sie.

Vögel brauchen artgerechte und abwechslungsreiche Beschäftigung

Der Biologe und Fachautor Ralf Sistermann stellte tierschutzgerechte Haltungssysteme für Ziervögel vor. Eine Kombination von Innen- und Außenvoliere sei ideal. Für die Wohnungshaltung hält er eine Vitrine für besonders geeignet.

Sie sei hygienisch, biete Schutz vor äußeren Faktoren und ermögliche die Schaffung eines Mikroklimas. Zudem sei sie optisch ansprechender als ein Gitterkäfig.

Dr. Regine Rottmayer, Tierärztin bei Fressnapf, wies darauf hin, dass die Ausstattung einer Voliere nicht vernachlässigt werden dürfe.

Dazu gehörten vor allem artgerechte und vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten. Der Zoofachhandel trage die Verantwortung, geeignetes Spielzeug und Zubehör anzubieten. „Ungeeignetes Zubehör und Futter kann zu Frustration, Apathie, Adipositas und sogar Selbstverstümmelung führen“, sagte die Tierärztin.

Um die verschiedenen Aspekte der Flugunfähigmachung ging es in dem Vortrag von Amtstierärztin Daniela Rickert. Sie hob hervor, dass das Fliegen nicht nur die vogeltypische Fortbewegungsweise ist, sondern sich auch auf die Physiologie auswirkt. Die Unterbringung in zu kleinen Käfigen würde die Tiere in ihrem Flugbedürfnis behindern und deshalb Leiden bedeuten.

ZZF-Geschäftsführer Richard Wildeus erläuterte anschließend in seinem Vortrag anhand konkreter Rechtsfälle verschiedene Rechtsgebiete mit Bezug zur Ziervogelhaltung.

Am zweiten Veranstaltungstag ging es um das Schau- und Börsenwesen im Vogelzuchtbereich, das DKB-Präsident Klaus Weber aus Züchterverbandssicht und Amtstierarzt i.R. Dr. Jesko Rinner aus amtstierärztlicher Sicht beleuchteten.

In der abschließenden Podiumsdiskussion unter Beteiligung aller Referenten wurde deutlich, dass ein verstärkter Dialog zwischen den beteiligten Kreisen die tierschutzgerechte Ziervogelhaltung vorantreiben kann. Der Dialog soll in 2013 auf anderer Ebene fortgesetzt werden.

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